In einem Mailaustausch mit >Erzählmirnix< kamen wir beide darauf, wie man als Mann / Frau bzw dick / dünn unterschiedlich wahrgenommen und dadurch auch anders behandelt wird. Sie schrieb "Als 150kg-Frau wird man in unserer Gesellschaft eher wie ein Mann oder ein Neutrum behandelt. Ausschnitt und Glubschäuglein ziehen da igendwie auch null"

Ich fand es interessant, wie sich das möglicherweise sonst noch ausgewirkt haben kann. Inwiefern wird eine 150kg-Frau behandelt wie ein Mann? Wie äußert sich das, und gab es noch andere Situationen?

Mein erster Urlaubstag, und ich war brav sporteln. Abgesehen davon, dass ich bis zur Operation mein Wunschgewicht und meinen Traumkörper erreicht haben will, spüre ich, wie das Abnehmen auch wieder meine Aktivität fördert. Oft kribbelt es mich richtig, dann will ich laufen, schwimmen, radeln, wandern. Der Schweinehund ist momentan noch stärker, aber der Drang meines Körpers nach Bewegung wird immer lauter.

Als Kind stand ich gerne vor der Kamera, da hatte ich noch keine Scheu. Als Jugendlicher okay, war nicht fotogeil, aber habe doch ganz gerne mal posiert. Je weiblicher der Körper, desto größer bald die Abneigung gegenüber Fotos. Ich hasse es, mich selbst anzusehen, und nur ab und zu mache ich Bilder von mir, um für mich selbst Veränderungen über die Jahre zu dokumentieren. Unangenehm, mir ins Gesicht zu blicken. Unangenehm, meinen Körper zu sehen.