Mein erster Urlaubstag, und ich war brav sporteln. Abgesehen davon, dass ich bis zur Operation mein Wunschgewicht und meinen Traumkörper erreicht haben will, spüre ich, wie das Abnehmen auch wieder meine Aktivität fördert. Oft kribbelt es mich richtig, dann will ich laufen, schwimmen, radeln, wandern. Der Schweinehund ist momentan noch stärker, aber der Drang meines Körpers nach Bewegung wird immer lauter.

Heute war ich laufen. Rund 50 Minuten war ich unterwegs, abwechselnd Laufen und Gehen. Wirklich sportlich war das nicht, es gab schon viele Pausen. Aber ich merke, dass die Strecken, die ich am Stück laufe, immer länger werden und freue mich über diesen Fortschritt. Ich schleppe nicht mehr soviel Ballast mit mir, und langsam wird der Körper etwas fitter.

Der Soundtrack beim Laufen ... ooooh, das darf ich fast nicht sagen, das ist zu peinlich! Aber ich wär kein Blogger, hätte ich ein Problem mich peinlicherweise zu entblößen ;-)

Captain Jack ... 

Und während ich das hörte, kamen all die Erinnerungen in mir hoch. Captain Jack ist meine Sport-CD. Die habe ich in der Jugend immer gehört. Die Texte bitte ignorieren, die sind dumm, militärisch und werten Frauen als Sexobjekte ab. Aber der Rhythmus ist genau richtig für mich, der militärische Schritt, die klare Stimme, der typische Army-Sound. Ja, damals als ich noch Sport trieb, hatte ich die CD oft dabei!

In der Oberstufe sollten wir paarweise ein Trainingsprogramm ausarbeiten und den Mitschülern vorstellen. Die meisten machten Gymnastik, Stretching, ein paar kleine Übungen. Ich dagegen habe die Leute ordentlich zum Schwitzen gebracht *evilgrin*: Captain Jack, und dann ging der Drill los. Erstmal ein paar Minuten zur Musik in ordentlichem Tempo laufen, dann Liegestützen, Sit-Ups, Hockwende über die Bank, immer schön gleichmäßig zur treibenden Musik ... der Lehrer war begeistert, die Note top. Die Reaktion der Mädels war dagegen recht mäßig *hust*.

Zu Captain Jack bin ich kräftig in die Pedale meines Rads getreten. Bin gelaufen, gewalkt (damals nannte man das nur noch nicht so), habe alles mögliche trainiert. Dass ich heute wieder diese Songs eingelegt habe, hat mir einen richtigen Motivationsschub gegeben! 

Ich bin von 80 runter auf 66 Kilo. In vernünftigem Tempo, mit einem guten Mix aus Bewegung und Kalorienreduktion. Bis ich soweit bin und regelmässig Sport treibe, ist es noch ein guter Weg. Aber ich habe Fortschritte gemacht, bewege mich inzwischen sehr viel öfter als vor meinem Projekt "Sportwoche" (es muss ja nicht immer schweißtreibend sein, ein Spaziergang ist trotzdem besser als vor dem PC zu hocken). 

Und ich kann es kaum erwarten, bis ich das Testosteron in meinem Körper spüre! Es wäre Verschwendung, damit nicht zu trainieren! Im Forum sehe ich mir oft Fotos von anderen Transmännern an und bin begeistert. Breite Hüften werden nicht schmaler. Aber mit etwas Krafttraining werden die Schultern breiter, der Körper umso männlicher. Ich habe viele Vorher-Nachher Bilder gesehen: die neuen männlichen Oberkörper sind der Hammer! Noch mehr Motivation für mich! 

Momentan strotze ich nur so vor Motivation!