two hearted man
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Klamotten Anprobe im Theater

Nachdem ich im Casting erfolgreich in die nächste Runde kam, ging es letzte Woche nun in die Garderobe.


Habe an diesem Tag extra mein Hilfsmittel getragen, weil ich schon damit gerechnet habe, dass ich mich ohne Umkleide inmitten von zig Leuten würde aus- und anziehen müssen. Und so kam es dann auch. 

Eigentlich war es egal, weil jeder mit sich selbst beschäftigt war. Die einen mit umkleiden, die anderen mit Klamotten suchen, schneidern, Mittagspause und ihren Gesprächen untereinander. Für mich interessierte sich da eh niemand. Trotzdem fühlte ich mich sehr viel wohler, als ich beim ständigen Wechsel von einer unpassenden Hose zur nächsten unauffälliger aussah (so mir jmd zugesehen hätte). 

Sie nahmen mir unzählige Maße ab. Hals, Beinlänge, Hüfte, Taille, Armlänge, Schulter, Kopf und was weiß ich nicht alles. Habe mir den Zettel fotografiert und werde ihn das nächste Mal mit in den Laden nehmen, wenn ich Klamotten kaufe.

Mit meiner Körpergröße hatten die Mitarbeiter überhaupt keine Probleme. Meinten, es gäbe genügend andere kleine Männer, sie hätten schon genügend für mich im Fundus. Und so war es dann auch, ich konnte einiges anprobieren, bis wir das Richtige gefunden hatten. Einzig, als mein Halsumfang genannt wurde, hat der andere erst einmal gestutzt, nachgefragt, mich angesehen und dann erst notiert. Tja, ich bin eben keiner, der so leicht ´nen "dicken Hals" oder "den Hals nie voll genug kriegt", ich mag es lieber ruhig und bescheiden ;-)

Die Klamotten passen sehr gut. Einzig was sie bestellen müssen sind Schuhe. Ja gut, mir ist klar, dass meine Schuhgröße tatsächlich nur in der Damenabteilung zu finden ist. Ich kriege also ein paar neue Lackschuhe nur für mich, frisch bestellt für den Theaterfundus ;-) 

Das Hemd ist richtig toll, ohne Knöpfe, mit Manschetten und einem netten kleinen Spitzkragen oder wie man das komische umgeklappte Ding da nennt. Und dazu dann eine Fliege. Allerdings werde ich nicht geschniegelt und adrett auftreten. Sondern "mit Rotwein-Flecken am Hemd, zerzaustem Haar, das Hemd halb aus der Hose hängend, drei Nächte durchgezecht". Und dann am Ende wird eh alles voller Blut sein. Auch gut. Dann spiele ich nen Schlumpi im Anzug, ist auch lustig und macht sogar noch mehr Spaß, weil ich mich nicht um ordentliche Körpersprache und Etikette bemühen muss sondern vor mich hinschlumpern kann :-)

Na dann. Die nächsten Proben finden noch in normalen Klamotten statt. Aber ich bin schon gespannt auf die Generalprobe in vollem Outfit. 

Und dann ist da noch die Sache mit dem Unterhemd. Da wurde keines anprobiert, wozu auch? Aber ohne Unterhemd wird beim Umkleiden jeder meine Narbe sehen (wobei der Gedanke lächerlich ist, weil eh jeder mit sich selbst beschäftigt ist. Und wenn, habe ich >genügend Ausreden< parat, hier würde ich wohl auf die Story mit dem Degen zurückgreifen ggg). Auch, wenn meine Narbe den anderen völlig egal ist, ist es für mich dennoch ungewohnt, mich auf diese Weise so offen zu zeigen. Ein buntes Unterhemd geht gar nicht. Ein weißes wird von dem Kunstblut total dreckig. Also gehe ich ohne. Und werde mich auf diese Weise ziemlich schnell daran gewöhnen müssen, dass ich anderen ziemlich egal bin und ich mir meine ganzen bescheuerten Gedanken recht bald abgewöhnen sollte, weil sie mir sonst ständig das Leben schwer machen ;-)

2heartedman 20.05.2018, 16.53

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