Erstmal das Übliche: der Verdauungstragt meldet sich zu Wort und ist der Ansicht, dass ein solches Durcheinander eine gewisse Würdigung verdient hat. Ist okay, hab mich dran gewöhnt. Ist auch nicht weiter schlimm, hält sich dieses Mal in Grenzen. 

Ansonsten auch wie üblich: die Stimme sackt tiefer. Dieses Mal aber ziemlich markant. Ich plaudere nachmittags mit meiner Freundin, und plötzlich zack ... es fühlt sich anders an, es klingt anders, ich bin völlig irritiert. Frage, ob sie das ebenso empfindet, und sie kann es bestätigen. Von jetzt auf plötzlich eine deutliche Nuance tiefer, kratziger. Und wieder instabiler, sodass ich schlecht kontrollieren kann. Erfreulicherweise hat das auch angehalten bis jetzt. 

Die letzten Male war es ein kurzes Absacken, das sofort wieder nach oben ging. Ich bin gespannt, ob es dieses Mal anhält oder auch wieder nach oben geht. Wünsche mir natürlich, dass es endlich mal unten bleibt, denn meine Stimme ist im Alltag etwas, das mich immer wieder verrät. 

Arme, Bauch sind deutlich haariger geworden, ist auch anderen aufgefallen. Sind nur sechs Wochen, aber vor allem am Bauch sehe ich, dass es nicht mehr nur Flaum ist. Ob das nun Zufall ist und auch ohne die Spritze passiert wäre, oder ob diese es beschleunigt hat, weiß ich nicht. Auf jeden Fall freue ich mich ;-)

Mein Geruch ist weiterhin wesentlich maskuliner als vor der Spritze. Nicht mehr Raubtier, Büffel und Teenager, sondern eben männlich. Das hält seitdem an und freut mich. 

Ansonsten fällt mir wenig auf. Vielleicht ist ansonsten wenig passiert. Vielleicht habe ich auch langsam den Blick dafür verloren. Was einerseits schade ist, weil ich es ja gerne wahrnehmen möchte. Andererseits aber gut, weil das Männliche an mir langsam eben selbstverständlich wird. Weil es ein Teil von mir ist, den ich gar nicht mehr als so besonders wahrnehme. Mein Ziel ist, dass ich eines Tages gar nicht mehr darüber nachdenke, was früher einmal war. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg mit vielen Spritzen ;-)