Ach ja, die wilde Kindheit ... an eine Szene erinnere ich mich besonders gut. Irgendwann in der Grundschule war das, schätze so dritte oder vierte Klasse. Da unterhielten wir uns darüber, wie schwer es sei, mit dem Fahrrad die Treppe runterzufahren.

Vom Verkehrserziehungsplatz hinunter auf den Schulhof hatten wir eine große, lange Treppe, recht viele Stufen. Mir war klar, dass diese Kunst Übung erfordert und eine bestimmte Technik. Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen, groß zu prahlen, dass das total einfach sei, ich könne das mit Links. Hatte ja grade kein Fahrrad da, aber hätte ich, dann könnte ich. Oder so. 

Jemand anders hatte ein Fahrrad. Es war zu klein für mich, ich erinnere mich, dass es wirklich winzig war. Aber darum ging es ja auch nicht. Sondern darum, dass ich völlig easy mit dem Rad die Treppe hinunterfahren könnte. 

Also schwang ich mich in den Sattel und fuhr die Treppe hinunter. Naja, polterte. Stürzte. Wie auch immer man dieses Drama nennen mag. Also, kurz gesagt, das Rad kam an einer anderen Stelle der Treppe unten an als ich. Aber ich blieb standhaft und grinste fröhlich in die Runde. 

Sobald ich genügend Bewunderung eingeheimst hatte, suchte ich einen Vorwand und verschwand irgendwdo hinter einer der großen Blumeneinfassungen aus Beton. Dort habe ich ziemlich geheult. Tat ganz schön weh! Aber die Blicke der anderen waren den Schmerz und die blauen Flecken mehr als wert!

Seitdem habe ich einen Heidenrespekt, wannimmer ein Radfahrer eine Treppe hinabfährt, und seien es nur vier oder fünf Stufen. Gehört einiges dazu ;-)