two hearted man
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Surreal

Seit August 2014 ist viel passiert. Die ersten Monate waren chaotisch, weil ich sehr viele Outings zu bewältigen hatte. Die Zeit von Januar bis Oktober musste ich mir über vieles klarwerden, emotional habe ich viel erlebt, aber es war etwas ruhiger bezüglich Outing, Behörden, Medizinisches. Ich konnte mich gut einstellen auf das, was kommen würde. Mein letzter Urlaub war im Juni/Juli, seitdem kämpfe ich mich durch den Alltag.


Die Weihnachtsfeiertage hätte ich Zeit gehabt, mich kurz zu erholen. Wollte nicht klappen, weil ich noch immer in diesem "ich muss funktionieren" - Modus drin war. Von Montag bis heute habe ich gearbeitet. Jahresbericht geschrieben, alles abgearbeitet für den anstehenden Urlaub und das neue Jahr. Vertretung gemacht für andere Kollegen, die im Weihnachtsurlaub waren. Und jetzt: FERTIG.

Jetzt sitze ich zu Hause. Die Arbeit im Büro ist für 2015 abgeschlossen. Die Bewerbung ist versendet. Die Einkäufe für die Feiertage sind alle erledigt. Einerseits sollte ich endlich mal runterkommen und entspannen. 

Andererseits: Silvester ist gleichzeitig unser Jahrestag, ich habe viel geplant und hoffe, dass alles reibungslos klappt. Und ein Kumpel feiert am 2. Januar Geburtstag, und ich werde einige Kuchen, Salate, Häppchen zum Buffet beisteuern (aber das mach ich gern, Kochen ist Meditation und Entspannung, ich werd wohl den ganzen 1. Januar in der Küche stehen). Am nächsten Tag treffen sich die Transjungs, und ich möchte gerne dort vorbeikommen, sie endlich kennenlernen. Die Woche drauf habe ich groß den Geburtstag meines Mannes geplant, habe ich einen Termin bei meinem Therapeuten und muss ich zur Ärztin wegen der neuen Depotspritze. Und dann ist der Urlaub auch schon wieder vorbei, und gleich in der ersten Woche muss ich zwei Gruppen durchziehen und einen Termin bei meinem Jobvermittler auf dem Amt wahrnehmen. 

Ach ja, und mein neuer PC kommt die nächsten Tage. Klingt zwar toll, aber das bedeutet erstmal Arbeit: Einrichten, Datentransfer vom alten auf den neuen, sich zurechtfinden, mich in das neue Betriebssystem eingewöhnen.

Einerseits bin ich aufgeregt wegen meiner ersten Testodosis morgen. Andererseits bin ich völlig relaxt. Was soll schon passieren. Ich werde nicht am nächsten Tag mit Vollbart und Brummelstimme aufwachen. Es wird alles seinen Gang gehen. Und auch 2016 wird nicht gut oder schlecht. Es wird das, was ich daraus mache. Und ich werde mich bemühen, das Beste draus zu machen. Ich werde am ersten Januar aufstehen, und der Tag wird sich genauso anfühlen wie die Tage zuvor. 

Es fühlt sich grade alles sehr unwirklich an. Zeitlos. Ver-rückt. So als würde ich in einem surrealen Film die Hauptrolle spielen. Ein Film, in dem völlig unklar ist, wie es weitergeht. In dem auch nicht klar ist, ob es ein Drama oder eine Tragödie ist. Eigentlich nur ein Slice-of-Life. Alles ist möglich. 

Wie ich mich fühle? Keine Ahnung. Echt nicht. Zuviele widersprüchliche Gefühle in mir drin, als dass ich das gerade konkret benennen könnte. Zulassen werde ich sie alle, sonst wollen sie irgendwann mit Gewalt raus. Aber pflegen werde ich die Zuversicht, den Optimismus und die Dankbarkeit. 

Sitze hier und zittere ein bisschen. Weil mir das grade alles beim Schreiben so richtig bewusst wird. Seltsam ... unwirklich ... 

ist das gerade wirklich mein Leben? 

2heartedman 30.12.2015, 16.18

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