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Stimmtherapie 6 - Und noch eine Etage tiefer

Heute konnte ich wieder reden, und heute haben wir weitergemacht mit den Übungen.

Noch immer geht es darum, meine Stimme im Körper zu "verorten". Wie gesagt, sehr viel Arbeit mit der mir eigenen Anatomie. Herausfinden, wie mein Körper funktioniert, wo die Sprache am besten sitzt, wie ich sie am besten und befreitesten anwenden kann. Es ist viel mit den natürlichen Bewegungen verknüpft, ich übe das "Mitschwingen" von Atmung und Sprache. Das ist schon irgendwie seltsam und ungewohnt, aber es ist gut zu spüren. 

Angefangen haben wir in der ersten Stunde vor einiger Zeit mit der Stimme im Brustbein, dann bis runter in den Rücken, und heute kamen wir dann endlich an bei Leistengegend und Beckenboden. Dort scheint es wohl bei mir zu sitzen (bzw es gibt mehrere Punkte, aber das sind die tiefsten. Man kann bewusst oder unbewusst mehrere Punkte aktivieren beim Sprechen, aber eins nach dem anderen). 

Jedenfalls sagt sie, dass die Stimme bei mir dort sitzt. Ich höre wenig Unterschied, kann es aber fühlen und bin erstaunt, wie gut sich das anfühlt beim Sprechen. Leider rutsche ich immer wieder nach oben. Es ist nach 40 Jahren einfach nicht leicht, eine so alltägliche Bewegung wie Atmen, Sprechen (die wie von selbst geschieht) plötzlich bewusst anders auszuführen. 

Ich bin erstaunt, was sie alles hört. Ob sich die Stimmbänder überlappen, ob sie offen sind, ob da was verschleimt ist, ob es wegkippt, was voluminöser, gedrückter, kleiner, größer, whatever ist. Sie hört Dinge, die ein ungeübter Mensch nie hören würde, die nicht mal mir als Betroffenem auffallen. Aber gut, das ist ihr Job, das macht sie tagtäglich, und sie ist geschult darin Stimmen wahrzunehmen und damit zu arbeiten, ich vertraue ihr da voll und ganz. 

Heute also wie gesagt nicht viel gesprochen, sondern wieder nur o u a und Stimme rauf- und runterwandern lassen, bis wir die passende Position hatten. Das dann wiederholt, zigfach. Mal in Wellen, mal geradlinig, dann mit einem Satz hinterdrein, dieser mal langsam und mal schnell um zu sehen was mir eher liegt ... aaaaargh, herrjeh, es ist echt schwierig! Und dann immer ernst bleiben, denn Lachen bringt die Stimme wieder in die Mitte des Körpers ... 

es ist zum Haareraufen! Ich werde es schaffen! Aber da ich die Techniken nicht kenne und keine Ahnung habe, was das alles soll, frage ich mich schon, wie all das mir helfen kann, männlicher zu reden. Aber ich ahne es und spüre es beim Sprechen. Außerdem fühle ich die Veränderung im Körper. Kann es im Alltag noch nicht umsetzen aber achte bewusster darauf und bekomme es oft mit. Werde in letzter Zeit auch häufiger von Bekannten gefragt, ob meine Stimme etwa endlich tiefer geworden sei. Ich weiß nicht, ob es an der Spritze und dem besseren T-Spiegel und dem voranschreitenden Stimmbruch liegt, oder ob ich es vielleicht im Alltag tatsächlich schaffe, manchmal tiefer zu kommen als vorher.

Was mich total irritiert ist der Klang. Ich höre mich oft reden, aber hier klingt es teils völlig anders. Und, es klingt wesentlich tiefer als erwartet (und deutlich tiefer als ich je zu  hoffen gewagt hätte). Inzwischen frage ich mich sogar, ob ich überhaupt so tief klingen will?!? Ich meine, mal ehrlich, ich bin klein, unter 1,70 ... und sehr zierlich. Und dann komme ich womöglich mit einer für mein Empfinden total tiefen Stimme daher? Puh, das wäre krass! Ja, es wäre genial, aber ob es passen würde? Egal, ich mache das, was mein Körper mir vorgibt, und der will wohl wirklich runter. Nächste Woche werden wir uns dann meine Sprechlage ansehen und genauer definieren, ich bin schon gespannt :-)

2heartedman 16.02.2018, 22.37

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