two hearted man
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Mein neuer Name

Wie ich mich nennen möchte, das war nie eine Frage. Es ist ein Doppelname. Sascha als Erstname ist neu, der zweite die männliche Variante des bisherigen Namens. Bis zur Namensänderung ist es noch Zeit, ich könnte also noch zigmal alles über den Haufen werfen und ändern. Aber ich bin mir meines Namens absolut sicher.




Es gibt viele, die mir auch gefallen würden. Bis zu fünf Namen darf man haben, aber was will ich damit? Man kann mich eh nur bei einem rufen. Trotzdem, im Hinterkopf winkt ständig noch Felix. "Der Glückliche", und ich mag das X, das hat was Freches, Pfiffiges. 

Ein einziges Problem habe ich momentan: wie will ich genannt werden? 

Bisher war der zweite Name mein Rufname. Ich möchte meinen Freunden zuliebe diesen behalten. Dann müssen sie sich nicht umstellen. Und auch für mich bleibt es einfach, weil ich es eben gewohnt bin. Das bin ich. Zack, fertig. 

Aber will ich das? Wenn ich schon so einen großen Schritt gehe, ist der Gedanke "es ist für die anderen leichter, mich weiter beim alten zu nennen" irgendwie banal. Ehrlich, darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an. Viel wichtiger ist: womit werde ich mich zukünftig wohlfühlen?

Ist Gewohnheit gleichbedeutend mit Wohlfühlen? Gewohnheit, das ist Bequemlichkeit, Angst vor Veränderung, vielleicht kein Rückschritt aber zumindest ein Stillstand. Etwas, das ich momentan nicht möchte. Trotzdem, irgendwie gehört der Name zu mir, warum sollte das Stillstand sein?

Dann versuch ich es mal mit einer Positiv-Negativ-Liste zum alten Namen. Wobei ich merke: das Positive bezieht sich einzig auf die männliche Kurzform. Das Negative ausschließlich auf die komplett ausgeschriebene Variante.

POSITIV
für mich gewohnt
für andere gewohnt
weniger Papierkram (Accounts, Behörden)
habe ihn mir mühsam erkämpft
war viele Jahre sehr stolz auf ihn

NEGATIV
jeder zweite heißt so
Bedeutung gefällt mir nicht
wurde in der Familie damit aufgezogen
unangenehmer Klang (kehlig, zischend, zu hell)
ständige Rückfrage ("wofür steht die Abkürzung?")

Ich verbinde Stolz damit, einen gewonnenen Kampf und ein Stück persönliche Männlichkeit. Aber die Bedeutung eines Namens ist für mich sehr wichtig, und ich kann mich nicht damit identifizieren. Außerdem nervt es mich, wenn jeder so heißt. In meiner Klasse und Parallelklasse gab es mehrere Mädels dieses Namens. Ich kenne persönlich mehrere Männer mit diesem Namen. Und wenn ich in der Altstadt meinen Namen rufe, werden sich unzählige Männer und Frauen in meiner Altersklasse sofort zu mir umdrehen. Dazu die typische Frage "wofür steht das"?

Ich glaube, würde ich bei diesem Namen bleiben, wäre es wohl wirklich eher die Gewohnheit. 

Der neue Name hat nichts Negatives, denn sonst hätte ich ihn mir ja nicht gewählt. 

Positiv an Sascha:
Androgyn, aber männlich wahrgenommen
Angenehmer, frischer Klang
Schöne, symbolische Bedeutung
Keine Rückfragen

Androgynität ist ein Vorteil für mich. Ich liebe geschlechtsneutrale Namen, weil ich mich zwar als Mann empfinde, trotzdem gerne neutral auftrete. Und trotzdem tendiert der Name in der Gesellschaft zur männlichen Seite.

Momentan genieße ich den Luxus, mit beiden Namen ein wenig zu spielen. In Mails und Briefen schreibe ich als Signatur beide Namen. Fühlt sich irgendwie gut an. Freunde nennen mich größtenteils beim alten Namen, aber manche bereits beim neuen. Ich kann dem inneren und äußeren Klang lauschen, kann auf meine Gefühle dabei achten. Spüren, was es in mir auslöst. 

Als ein naher Verwandter und meine beste Freundin mich ungefragt und ohne Zögern sofort beim neuen Namen nannten (Schriftform), tat das verdammt gut. Es fühlte sich prima an, und ich dachte in dem Moment "ja, DAS ist es". Es fühlt sich zwar ungewohnt, aber dennoch sehr vertraut an. 

Es ist ja noch Zeit. Aber je öfter ich meinen neuen Namen lese und höre, desto wohler fühle ich mich damit :-)

2heartedman 14.02.2015, 15.41

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