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Ausgewählter Beitrag

Mammo Sono Endo

Ist jedes Mal eine ordentliche Strecke in die Klinik, also habe ich alle Termine auf heute gelegt. Ging auch recht flott :-)

Zum Verständnis vorab: das ist ein riesiges Gebäude der Uniklinik, in dem alle möglichen Abteilungen vereint sind. Arbeiten alle zusammen, sind aber trotzdem jeder irgendwie für sich. Oder so. Also, es ist jedes Mal kompliziert. Zum Beispiel bat ich letztens um einen Termin in der Radiologie (der Arzt für die Mastektomie möchte noch einen Mammographie-Befund, bevor er loslegt), man erklärte mir, dass man eeeeeeeellenlange Wartezeiten habe. Das frustrierte mich sehr, und ich erwähnte im Gehen irgendwas von der Endokrinologie, wo ich jetzt einen Termin hätte. Daraufhin pfiff man mich zurück, dass ich quasi ja schon "Bestandskunde" sei, und dass ein spontaner Termin natürlich sofort möglich sei. Aber den müsse ich nicht hier in der Radiologie ausmachen, sondern oben in der Endokrinologie, wo ich gemeldet sei, und die würden das dann nach unten weitergeben (also in der Endokrinologie den Termin für die Radiologie vereinbaren ?!?)

Zitat Einstein: "Man muss das Leben nicht verstehen. Man muss sich nur darin zurechtfinden".

Heute hatte ich also erst Mammo / Sono, danach Endo. Ich ging direkt in die Aufnahme zur Mammographie, die meinte "neee, bei uns steht nix drin, ist das wirklich heute?". AAAAAARGH! Also erklärte ich, dass ich oben in der Trans*Sprechstunde, und bei dem Doc sowieso, heute Termin, die hätten mir zugesagt blabla (Wanninger) ... 

Also alles gut, sie sagte, dann ginge das in Ordnung, ich käme sofort dran, aber die oben (Endo 3. Stock) müssten unten (Radiologie Untergeschoss) noch freischalten, ich solle mich oben melden. Also raufgedackelt, etwa 15 min warten müssen, dann mein Anliegen erklären dürfen. Nochmal warten, dann freigegeben, runter. Zurück zum Empfang Radi, die segneten das ab, und nach wenigen Minuten kam ich tatsächlich dran. 

Vermutlich wissen manche der Leser nicht, wie Mammo (Röntgen der Brust) abläuft. Daher zur Erklärung: kalte Hände, kalte Platte, Schraubstock, einmal rechts einmal links reinquetschen bis es platzt wie ´ne reife Orange, Bild wird aufgenommen, fertig. Sehr unangenehmer Prozess. 

Aber, immerhin: das letzte Mal vor zigzigzig Jahren tat es sakrisch weh (siehe Beitrag Probleme vor dem Outing). Dieses Mal war es unangenehm aber okay. Und die Mitarbeiterin war auch recht nett, hat alles exakt erklärt, sodass es weder peinlich war noch man groß über den Schmerz nachdenken konnte. 

Dann ab in die Sonographie, der Doc war sehr nett, sie machen es einem vom Menschlichen her schon recht leicht in der Klinik, dafür bin ich dankbar. Seit letzem Mal hat sich einiges verändert (Testosteron hat Einfluss sowohl auf das Brustgewebe als auch auf Knoten gleichwelcher Art), glücklicherweise zum Positiven. Trotzdem benötigt man mehr als zwei Hände, um all die Knoten zu zählen :(

Ich habe gehört, dass auch Männer gefährdet sein können, an Brustkrebs zu erkranken oder Fibroadenome zu bekommen. Daher fragte ich mal ganz direkt, ob er schon Bio-Männer auf dem Tisch zur Sono liegen hatte. Er bejahte, meinte das sei nicht so häufig wie bei Frauen, trotzdem käme es vor. Und ich müsse mir da keine Gedanken wg Outing machen, wenn ich als Mann im Wartezimmer sitze, da wäre ich nicht der einzige. Zugegeben, das beruhigte mich etwas. Kam mir heute schon arg blöd vor, und ich bilde mir ein, ein zwei Frauen haben mich komisch angesehen.

Und dann wieder rauf in den dritten Stock zum Endo. Der Termin war erst später, aber ich kam sogar schon dran, super! 

Der Arzt fragte nach Veränderungen und Befinden. Die meisten Fragen, die ich stellen wollte, hatte er mir auch bereits von sich aus beantwortet (Schilddrüse, weibliche Werte, Hormonstatus, wie geht es zukünftig weiter, Blocker ja nein usw), einige weitere konnte ich noch anfügen. 

Etwa fünf Monate lang dümpelte mein Testowert sehr weit unten (zu tief für männlich, zu hoch für weiblich), aber seit der letzten Dosis-Steigerung hat es einen mächtigen Sprung getan (von wegen, doppelte Dosis = doppelter Wert, Pustekuchen, das hat sich verzigfacht). Inzwischen habe ich einen recht guten normalen männlichen Wert im idealen Bereich. 

Er verschrieb mir nun das 25er und das 50er Gel, das ich aktuell im täglichen Wechsel nehme. Eigentlich hatte ich überlegt zu erhöhen (weil der Wert das letzte Mal so niedrig war), aber er riet deutlich davon ab. Der Wert aktuell sei optimal, sollte er sich bis nächstes Mal steigern würde er wieder runterdosieren. Okay, dann vertrau ich ihm und belasse es dabei (Stimmbruch hin oder her *seufz*) ... 

Der nächste Termin ist in etwa drei Monaten. Bis dahin habe ich bereits meinen männlichen Ausweis - die Klinik ist zwar nett aber etwas chaotisch, mal sehen, ob sie dann Probleme kriegen wegen des einzulesenden Kärtchens in Verbindung mit meiner bisherigen Akte *gnihihi* (sind war trans*erfahren, aber man weiß ja nie, Bürokratie ist ´ne Sache für sich) ... 

2heartedman 20.06.2016, 17.46

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