Knapp ein Jahr war es her, dass ich auf die Körperanalyse-Waage gestiegen bin. Nun war es wieder so weit. Was hat sich seitdem verändert?

Damals stieg ich auf die Waage, weil alle sagten, ich sähe abgemagert und krank aus. Ich sorgte mich, weil mir das so ziemlich jeder sagte. Daher fing ich an mich zu fragen, ob meine eigene Wahrnehmung tatsächlich so extrem falsch sein konnte? Die Werte damals ergaben allerdings, dass ich kerngesund war und prima Werte hatte. Ich war halt ein Mann der Kategorie "sehr dünn", dank Brüsten zuvor nur halbherziges Training und nach der Mastek eine Zwangspause.

Inzwischen sagt mir niemand mehr, dass ich schmächtig oder abgemagert sei. Im Gegenteil bekomme ich in letzter Zeit immer mal wieder Komplimente oder interessierte Blicke für meinen Body <3

Ergebnis: Ich habe rund vier Kilo zugenommen. Mir ist bewusst, dass man nicht ständig trainieren und den ganzen Tag auf Achse sein kann, ohne ein paar Muskeln aufzubauen. Allerdings hat mein neuer Lebensstil zu ganz schön viel Hunger geführt, bin ständig am Essen (und verbrennen) und esse auch oft über dem Tagesbedarf. Also die spannende Frage: vier Kilo Muskeln, oder vier Kilo Fett? Tadaaaaaa - ich habe Fett abgebaut und ordentlich an Muskeln zugelegt. Mein BMI ist gestiegen, was mir egal ist, da er nicht wirklich eine Referenz ist. Wichtiger: mein FFMI hat sich nochmal verbessert :-)

Selbst für einen Mann bin ich inzwischen richtig top. Schade finde ich, dass das bisschen Fett, das ich noch übrig habe, sich alles an der Hüfte staut. Ich habe kein wirklich breites Becken, aber die Ringe an der Hüfte sind schon sichtbar, wenn man hinguckt. Plus eine leichte Männerplauze. Früher hatte ich nie ´ne Problemzone, jetzt hab ich eine. Im Alltag wird die kaum auffallen, aber wer ´nen Blick dafür hat, wird sehen, dass da noch einiges an Arbeit vor mir läge ...

Obwohl ich also inzwischen prima vorzeigbare Werte habe - genügt es noch nicht für den Beachbody. Um wirklich eine Figur zu haben, wie man sie auf Plakaten oder im TV sieht, da muss der Fettanteil nochmal ordentlich runter und die Muskeln nochmal gewaltig rauf. Es wäre schon toll! Aber ich muss realistisch bleiben, was ich zeitlich und ernährungstechnisch bereit bin zu investieren. Ernährung und Sport haben bereits einen sehr großen Stellenwert in meinem Leben. Noch mehr möchte ich eigentlich nicht opfern. Also wird es wohl dabei bleiben, dass ich fit, trainiert und gesund bin aber nicht wirklich nach WOOOW aussehe. That´s life :(

Mein Grundbedarf an Kalorien ist noch mal ordentlich gestiegen. Logisch, Muskeln verbrennen mehr als Fett. Ich freue mich und sehe das als zusätzliche Motivation, weiterhin aktiv zu bleiben. 

Der Gedanke an diese tollen Werte und die Freude über kürzlich gemeisterte Klimmzüge hilft mir, im Training die Zähne zusammenzubeißen und weiterzumachen. Es ist schon lästig, frisst Zeit und nervt. Der Vergleich mit Zähneputzen, den der Gründer dieser Kette trifft, stimmt leider. Aber ich ziehe das durch und freue mich immer wieder über den Erfolg. Es ist ein tolles Gefühl, wenn der Wille wieder stärker war als der Schweinehund. Mind over Matter ...