two hearted man
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weitergehen

Momentan habe ich wenig Zeit zu schreiben. Und weil "keine Zeit" meistens ein Synonym für etwas anderes ist, hier der eigentliche Grund: mir fehlt oft die Kraft dafür, ich nutze meine freie Zeit eher zum Schlafen, Regenerieren, Entspannen.


Die letzten Wochen und Monate ziehen mir sehr viel Kraft ab. Das Misgendern wird nicht besser. Der Job macht Spaß, aber es gibt auch schwierige Situationen. Beziehungstechnisch bin ich zufrieden aber muss alles erst einmal verarbeiten. Der anstehende Umzug kostet Arbeit und Nerven auf Behörden und in der Wohnung. Die Krankenkasse und manche Behörden legen mir noch immer Steine in den Weg der Transition. Es ist hinter den Kulissen des Blogs einfach auch sehr viel passiert, das ich öffentlich nicht schreiben möchte, das aber ziemlich viel Energie abzieht und mein Leben ganz schön durcheinanderwirbelt. Und überhaupt ist gerade Dezember. 

Nein, ich bin nicht im Weihnachtsstress. Sondern im Dezemberstress. Die Tage sind sehr kurz, es fehlt an Licht. Die Menschen sind in dicke Klamotten gepackt und die Gänge in der Stadt und den Läden vollgestellt mit Extra-Aufstellern und Buden und Wägen mit Angeboten, es wird also immer enger (auch wenn es das von der Zahl der Leute her sicher nicht ist. Die Menschen vermehren sich ja nicht plötzlich und verschwinden wieder). Die Wege dauern oft länger, weil ich bei Schneematsch oder Glättegefahr Öffis statt Rad nehme, die Öffis sind Reizüberflutung pur.

Und ich habe fleißig die Warnzeichen ignoriert und brav (dumm) so getan, als wäre alles okay. Um Hilfe bitten kann ich eh nur schwer bis gar nicht. Dazu Kraft in alles mögliche investiert um so gut als möglich zu funktionieren. Und natürlich die Realität ignorieren und statt dessen Worst Case Szenarien ausmalen und die schlimmste davon in den Fokus rücken. Mit dem Ergebnis, dass es mich diese Woche ziemlich gerissen hat und erstmal gar nichts mehr ging. 

Blöd gelaufen. Aber ich ärgere mich nicht darüber. Passiert halt. Und hatte im Nachhinein betrachtet auch sehr viele positiven Nebeneffekte:

Hatte an diesem Tag zum Glück Therapie und musste mich in diesem Moment nicht verstecken (was es dann eigentlich erst auslöste). Und ein paar Freunde auf verschiedenen Kanälen (Telefon, Chat, Face to face), die für mich dawaren, sich um mich sorgten und mir halfen, ohne dass ich danach gefragt hätte. Es war schön zu sehen, dass ich nicht alleine bin. 

Mir wird bewusst, dass der letzte Zusammenbruch dieser Art schon recht lange her ist. Früher hatte ich das öfter mal. Ich erwarte nicht perfekt zu werden. Aber ich möchte besser werden. Und es ist doch schön zu sehen, wenn man Fortschritte macht :-)

Es hat mir mal wieder gezeigt, wo meine Grenzen sind und wann wo wie ich auf mich selbst achten muss. Weil ich in letzter Zeit scheinbar den Blick dafür verloren habe und mal wieder einen Dämpfer brauchte, um mich wieder auf mich selbst zu konzentrieren. 

Früher haben solche Momente sehr lange gedauert und mich wochenlang in ein Tief gestürzt, aus dem ich nur sehr schwer wieder herauskam (nicht umsonst habe ich damals jahrelang mit einer Depression gekämpft). Dieses Mal waren es ein zwei Tage und dann ein Absturz, und am nächsten Tag war es wieder okay. Ich lerne immer schneller wieder aufzustehen. Das Wissen darum hat mir die letzten Male bereits geholfen, eine solche Situation als Moment zu erkennen statt mich darin zu baden.

Das Leben geht immer vorwärts. Mal langsamer, mal schneller. Mal bergauf, mal bergab. Aber es geht immer vorwärts ...

2heartedman 16.12.2017, 20.16

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