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Fragen, die auch kein Arzt beantworten kann

Soll ich jetzt zum Arzt oder nicht? - Vor dieser Frage stand ich die letzten Wochen einige Male. Bin keiner, der gerne zum Arzt geht. Aber ich möchte auch nichts verschleppen, falls wirklich ein ernstes Problem auftritt. Aktuell ist es allerdings etwas kompliziert.


Wie schon geschrieben, manchmal fühle ich mich jung und lebendig, manchmal krank und alt und schwach. Mal zwickt und zwackt es, mal sprühe ich nur so vor Energie. Manchmal bin ich topfit, ein andermal habe ich lauter verschiedene seltsame Probleme. 

Als das mit den Verspannungen in den letzten Wochen immer schlimmer wurde, überlegte ich zum Arzt zu gehen. Vielleicht zu dem Orthopäden, welcher der Fitnessbude angeschlossen ist. Aber er sagte mir bereits, dass er zwar Knochen und Co kann, aber sich nicht auskennt mit den Veränderungen, die durch die Hormone bedingt werden. Ich habe ihm bereits bei meinem damaligen Termin ein, zwei Probleme geschildert, er war zwar freundlich, konnte aber wenig weiterhelfen. Wenn ich nun sage, dass ich verspannt bin - wie soll er denn feststellen, ob ich zu Hause falsch sitze, falsch trainiere, mein Körper gerade an dieser Stelle sich hormonbedingt verändert oder ich einfach nur Stress habe? 

Wenn ich beim Endo frage, wie sich das mit den Hormonen auswirkt - dann kann er mir ein paar Dinge sagen (Fettverteilung, Muskelwachstum, Knochendichte, Stimme, Behaarung, usw). Aber ich habe trotzdem schon herausbekommen, dass er das auch nicht wirklich exakt sagen kann und die tiefergehenden Infos nicht gegeben werden können. Einfach, weil jeder Körper anders ist und weil man das nicht exakt bestimmen kann. Ursache und Wirkung sind nicht immer klar zu trennen, und nicht jede Veränderung seit Hormoneinnahme müssen auch durch das Hormon bedingt sein.

Die Hausärztin unterstützt mich auf meinem Weg und freut sich, mich zu begleiten. Aber sie sagte klipp und klar, dass sie mir zwar beim Schnupfen helfen kann, die komplexen Themen rund um die Transition aber nicht ihr Gebiet sind.

Ich hatte in letzter Zeit etwas Bedenken, denn es ist ja auch möglich, durch falsches Training sich zu entzünden oder die Muskeln falsch zu belasten. Oder vielleicht sind Nachwirkungen des Unfalls, die ich zu lange ignoriert habe und die jetzt dafür sorgen, dass irgendwas langsam chronisch wird, weil ich es nicht gepflegt habe? Oder eine Fehlhaltung im Alltag, die dazu führt, dass ich bald ´nen Bandscheibenvorfall habe? Das ist immer das Blöde: es kann die Fliege an der Wand sein, es kann aber auch Vorbote von etwas Größerem sein. Geht man zum Doc und sagt "ich hab Aua, ist das schlimm?", heißt es "herrjeh, wegen SOWAS kommen Sie zu mir? Jeder ist mal verspannt". Und wenn es zu spät ist, heißt es "Du meine Güte, wie lange schleppen Sie das schon mit sich rum? Wären Sie mal eher gekommen, JETZT ist es zu spät, da kann man nix mehr machen". 

Es wurde ziemlich schmerzhaft in den letzten Wochen, und letzte Woche war das Highlight, da konnte ich mich kaum aufrappeln. Und als ich schon überlegte, doch zum Arzt zu gehen, sinnlos hin oder her, war es am Wochenende plötzlich vorbei. Toll, ich fühl mich fit, ohne Verspannungen, ohne Schmerzen an Muskel und Knochen. Vielleicht, weil ich mein Training ein wenig reduziert habe letzte Woche (um die Routine zu halten das Nötigste, aber nicht absolut verausgabt), vielleicht das Stresstief überwunden (konnte super entspannen am Wochenende), vielleicht pendeln die Hormone sich wieder ein? Vermutlich eine Kombi aus allem und noch ein paar anderen Sachen.

Dafür stand ich heute im Studio und ... *torkel* was ist DAS? Ich konnte mich kaum konzentrieren, und ohne zu trainieren war ich plötzlich total verschwitzt, der Rücken klebte, das typische Gefühl von "gleich kipp ich um". Sofort zum Wasserspender, und dann gaaanz langsam ein paar Übungen, ob ich das überhaupt schaffe, puuuh, was war los? Hätte ich mal besser meine Kreislauftropfen mitgenommen. Später dann mit dem Trainer unterhalten, und währenddessen auf einmal Wortfindungsstörungen, Konzentrationsprobleme. 

Jetzt sitze ich daheim, ich fühle mich relativ fit, und der Kreislauf ist auch wieder okay. Kann am Wetterumschwung liegen (15 Grad von gestern auf heute, dazu ein gewaltiges Gewitter in der Nacht). Aber ich habe eine Vermutung: die ersten drei Monate hatte ich den Hormonblocker P. Und aktuell Blocker E. Angeblich identisch, quasi gleiches Produkt, anderer Name, dürfte also keinen Unterschied machen. Aber einige Zeit nach dem neuen Blocker ging es auf einmal los mit dem Auf und Ab. Da inzwischen auch wieder eine Art Zyklus eingesetzt hat (was mit Blocker eigentlich nicht sein dürfte, da Östrogen komplett gestoppt werden sollte), gehe ich davon aus, dass - identisch oder nicht - Blocker P bei mir prima wirkt und Blocker E scheinbar nicht. Hormonstatus wurde beim Endokrinologen gemessen. Der meinte, alles sei okay, kein Grund zur Sorge. 

Ich vertraue dem Endokrinologen. Trotzdem sehe ich, dass mein Körper seit dem neuen Blocker wieder weiblichere Züge zeigt (steigender Testospiegel im Blut hin oder her) und einiges nicht ganz rund läuft, das vorher in Ordnung war. Aber kann natürlich auch Zufall sein. Kann ja sein, dass die Umstellung anfangs okay war und so langsam die ersten Probleme auftreten. Kann alles sein. Oder nix. Wer weiß das schon. 

Wenn ich einen Knochenbruch habe, kann der Arzt das schienen und mir helfen. Aber aktuell muss ich irgendwie sehen, dass ich meinem Körper das bestmögliche angedeihen lasse, ihn pflege, achte ... und manchmal, wenn er rumzickt, einfach nur liebhabe und auf ihn höre, wenn er mir sagt, was er will (was mir nicht leicht fällt, denn bisher habe ich nie auf ihn gehört) ... 

2heartedman 23.05.2016, 17.14

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Hiltrud

Hm hm...
Zunächst mal, ich kenne mich beim Thema Transition nicht aus. Mein Kommentar ist also ein Schuß ins Blaue...
Deine Beiträge über Deine Befindlichkeit hören sich für mich sehr nach Hormonschwankungen an, die ich an mir und um mich herum grad als Pubertät und Wechseljahre erlebe. Das ist keine Hilfe für Dich, aber vielleicht ja sowas wie ein hmm Lösungsansatz. Dein Körper verändert sich, mal schneller, mal langsamer, und nicht überall gleich. Und das ist total nervig, ja. Und das wird noch eine Weile so bleiben. Aber du erlebst und fühlst ja immer wieder, dass das auch gut ist, wenn ich Dich richtig lese. Es wird dauern und nerven, aber nach und nach wird es besser werden. Hoffe ich für Dich. Alles Gute!


vom 01.06.2016, 22.50
Antwort von 2heartedman:

Sorry, dass ich erst jetzt freigeschalten habe. War viel los ... 

Danke für Deine Gedanken dazu :-)

Ja, ich denke auch, dass es Hormonschwankungen sind. Manches habe ich öffentlich nicht geschrieben (ZU privat muss es ja nicht werden), aber auch da geht einiges in diese Richtung. Ich habe mit dem Arzt gesprochen, ihm alles geschildert, und da man mit Gel ein bisschen experimentieren kann, habe ich jetzt die Dosis mal erhöht, und seitdem geht es mir deutlich besser ... 

irgendwann werde ich selbst lernen müssen, wie sich Über- oder Unterdosierung anfühlt, um dann entsprechend reagieren zu können ...