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Begleitetes Training - ernüchternd aber effektiv

Heute hatte ich wieder ein begleitetes Training. Das heißt, eine Mitarbeiterin des Studios nahm alles genau unter die Lupe. Und, offen gesagt, es war dieses Mal sehr, sehr ernüchternd ...


Aber, ehrlich, das ist ja auch das, was ich will und brauche: keine Augenwischerei, keinen Selbstbetrug, keine falsch ausgeführten Übungen mit hohen Gewichten und wenig Erfolg. Sondern lieber korrekt bewegen und den Körper RICHTIG belasten statt falsch ... 

Ich bat sie, vor allem auf die letzten Bewegungen zu achten, ob ich versehentlich "schummle" (der Körper sucht sich immer die leichteste Möglichkeit, ob ich will oder nicht). Und ja, ich hatte damit gerechnet, dass sie hier und da sagen würde "ne, so nicht, da hast Du das falsch eingetragen" (weil es nicht mehr sauber war und somit nicht zählt). Aber dass es SO viel sein würde, dass SO falsch ist, das hat mich doch etwas frustriert. 

Bei nicht wenigen Übungen hat sie Dinge verändert. Hier sollte ich mit dem Rücken dicht ans Polster (bisher lehnte ich mich immer etwas vor). Davor schaffte ich gerade so meine 120 Sekunden, zwar hart aber machbar. Und jetzt, den Rücken ein paar cm weiter hinten - fuck, da ging GAR nichts mehr, nicht eine einzige Bewegung habe ich auf diese Weise geschafft!!! Sie stellte das Gewicht ordentlich runter, und auf einmal klappte es. Zugegeben, es war recht anstrengend. Aber da die Bewegung nun scheinbar richtig war, fühlte es sich sehr viel besser an, konnte ich die Wirkung deutlich besser spüren (und war somit am Ende nicht gefrustet sondern happy trotz der Anspannung. Immerhin). 

Bei einer anderen Übung habe ich Probleme, die Schultern richtig nach hinten zu führen. Liegt weniger am Gewicht als vielmehr ... hm, schwer zu beschreiben. Auch ohne Training tun meine Schultern zwar nicht weh, sind aber sehr ungelenkig, und bei jedem Knacken oder kurzen Reiben reagiert der Körper automatisch mit wohlgemeinter Verbesserung, die schont und somit den Trainingserfolg zunichte macht (weil ich die Arme hochnehme, ungleichmäßig führe, oder oder). Sie empfahl mir dafür eine andere Übung, zwar eine etwas andere Muskelpartie aber ähnlicher Effekt. Und tatsächlich SEHR viel angenehmer. Es hat zwar kurz geknackt, aber die Schultern liegen sauber auf dem Polster und werden gerade geführt, sodass ich nicht raus kann. Dadurch werden die Bewegungen besser, und es fühlte sich sehr viel angenehmer an. Mal sehen, wenn ich das jetzt ein paarmal mache und kräftiger werde, ob sich dann auch meine Bewegung in den Schultern etwas bessert *hoff*. 

Das ist ja eines von mehreren Zielen: dass ich mit dem Training beweglicher werde, wenn die Muskeln meinen Körper besser kontrollieren können :-)

Bei einer Übung war ich bisher ordentlich stolz auf das Gewicht und meine tolle Bewegung. Tscha, Pustekuchen. Die Trainierin bei der letzten begleiteten Einheit hatte mir gesagt "Schultern hinter und runter", das hatte ich auch beachtet, aber scheinbar hat sich da wieder der Fehler durchgesetzt, und ich musste noch mehr darauf achten. Es war heute das allererste Mal, dass ich statt locker 12 Wiederholungen zu schaffen schon nach der neunten keuchend kapitulierte, weil ich nicht mehr ziehen konnte. Und alles nur, weil die Schultern ein paar mm anders am Körper dranliegen als bisher :(

Aber: bei einer Übung, die mir von der ersten Stunde an sehr schwer fiel (Beinarbeit, ich konnte nie wirklich richtig anwinkeln bisher und dachte schon, dass ich extrem ungelenkig bin) verstellte sie mir die Lehne eine Stufe. Und siehe da - ich habe es locker geschafft, konnte prima beugen, hielt das bis dato kaum überwindbare Gewicht total easy und fühlte mich richtig gut!

Die zwei letzten Übungen, auf deren Ausführung und Gewicht ich recht stolz bin, klappten tatsächlich exakt so gut, wie ich mir das eingebildet habe, und weil das dann der Abschluss war, baute mich das wieder ein wenig auf. 

Tja, wie gesagt - SEHR ernüchternd heute. Aber ich bin dankbar und froh darüber. Es fällt mir nicht leicht, von den Zahlen wegzugehen. Mein Ego sagt "große Zahl = viel Gewicht = YEAH ich bin toll" (wobei mein Gewicht eh schon gering ist, sodass ich über jede noch so kleine Steigerung happy bin). Dass jetzt nochmal Gewicht reduziert wurde, und dass ich statt 120 teilweise nur 90 oder 100 drin stehen habe, das kratzt schon ordentlich. Aber mit 50 Pfund sauber trainiert ist immer noch effektiver als mit 60 Pfund unsauber gepfuscht. Ich will ja nicht "viel Gewicht", sondern ich will "Kraft steigern". Wie heißt es bei den Sozpäds immer: "den Klienten dort abholen, wo er steht" ... und wenn mein Körper eben noch so weit am Anfang steht, bringt es nix, ihm zuviel zuzumuten :(

Auch, wenn ich mich noch ziemlich mickrig fühle - es wird mehr, und im Alltag spüre ich schon ein paar positive Effekte. Auch bei den Übungen kann ich Erfolge verzeichnen. DAS sollte ich mir immer wieder vor Augen halten ... 

*********

Anmerkung zum Schluss: irgendwie ist es peinlich, wenn ich das schreibe. Weil ich mich ziemlich unbeholfen fühle. Und ich weiß, dass Leute, die eine Ahnung von diesem Thema haben, sich wohl ziemlich amüsieren, wie naiv ich bin. Oder es albern finden, wiesehr ich über die einfachsten Dinge nicht Bescheid weiß und mir so viele Gedanken darum mache.

ABER: bisher habe ich im Web ständig von Leuten gelesen, die alle supertoll sind. Diese Erfolge, jene tollen Gewichte, hier super Muskulatur. Das ist manchmal sehr frustrierend. Und ich fände es schön, wenn jemand auch mal schreibt, dass es eben nicht immer so leicht ist. Und dass man eben viele Fehler macht. Dass auch mal der Körper sagt "neee, diese Übung gefällt mir nicht, Du tust mir weh, mach erstmal bisschen Gymnastik, bevor ich mich mit Gewicht verrenken soll" ... und statt immer auf "jemanden" zu zeigen, bin ich eben dieser Jemand ... hoffe, dass es irgendwen motiviert, am Ball zu bleiben, auch wenn wir am Anfang eben kein Herkules oder Adonis sind ... (falls das der Fall ist, freue ich mich natürlich über Feedback, gerne auch via Kontaktformular)

2heartedman 08.04.2016, 16.48

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Sonja

Ach was, im Web liest man ohnehin meist nur die Heldentaten und nicht, wie es wirklich läuft ;-)
Ich trainiere seit 4 Jahren und mach, was Trainer und Körper mir sagen und kenne mich überhaupt nicht mit dem Kram aus. Aber : ich muss auch nicht wissen, wie ein Auto funktioniert, um es fahren zu können ;-)
Viel Erfolg weiterhin!

vom 09.04.2016, 11.32
Antwort von 2heartedman:

eben, und das frustriert. Auch, wenn man die ganzen trainierten Leute protzen sieht. Wie gesagt, bin froh, dass das bei Kieser anders ist ... 

auf meinen Körper hören ist leider schwer, weil ich den nicht einschätzen kann. Hoffe ihn endlich mit Kraftsport, Cardio und Testo irgendwann annehmen zu können und dann zu lernen, seine Bedürfnisse zu erkennen ...

Herkules will ich eh nicht werden, war noch nie mein Ding ;-)