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Auswertung der Blutwerte Endokrinologie

War kürzlich das erste Mal wie schon geschildert bei einer für mich neuen Endokrinologin. Zur Auswertung des Blutergebnisses rief sie mich nun an.


Fazit: Schilddrüse okay. Cholesterin top. Sonstige Blutwerte auch super. Weibliche Hormone im normalen männlichen Bereich. 

Aber: Testo weit weit weit weit überdosiert. Ich soll nun bis nächste Woche um die Hälfte reduzieren. Dann nimmt man mir nächste Woche noch einmal Blut ab. Und hoffentlich ist dann vor Weihnachten das Ergebnis noch da, sodass sie mir mir besprechen kann, wie es weitergeht. 

Oh mann, ich bin wenig begeistert. Mit 25 mg war ich ein halbes Jahr lang unterdosiert (bzw fühlte mich so, und die Werte waren auch sehr weit unten auf der Skala). Ich fühlte mich ja so elend, dass ich richtig kirre wurde. Und trotz Blocker hatte ich ständig Anzeichen von weiblichen Hormonen gespürt: Stimmungsschwankung, Wassereinlagerungen, Weinen, Reizbarkeit, Veränderungen Zyklus usw.

Erst mit der Erhöhung auf die doppelte Dosis fühlte ich mich wohl. Seitdem sind die Nebenwirkungen verschwunden, ist das Weibliche aus dem Körper raus, ging es mit dem Stimmbruch los. Erst mit der Erhöhung fühlte ich mich wirklich wohl in meinem Körper. 

Die Ärztin in der Klinik machte bereits Andeutungen, dass ich überdosiert sei, ging aber nicht näher darauf ein. Hat auch nicht alle Werte gemessen, nur Testo (es spielt ja alles zusammen. Was nützt zB hoher Testo-Wert, solange noch weibliche Hormone dagegensteuern? Wie sieht es mit der Schilddrüse aus? Und wie arbeitet alles zusammen?). 

Der Gedanke, dass ich jetzt wieder halbieren soll, macht mir etwas Angst. Weil ich befürchte, dass die Nebenwirkungen alle wiederkommen und dass ich womöglich wieder diese lästigen weiblichen Anzeichen verspüre. Und dass mein momentan eh beschissenes Passing NOCH schlechter wird. Von Hitzewallungen, Reizbarkeit, Schweißausbrüchen und Co ganz zu schweigen. 

Zähne zusammenbeißen und durch. Sind nur ein paar Tage. Und dann wird die Ärztin mir sagen, wie es weitergeht. 

Happy bin ich nicht. ABER: ich bin froh, dass sie sich kümmert. Dass sie jetzt nicht in Panik verfällt und Prognosen macht. Oder dass sie schimpft auf die Klinik oder mich. Oder dass sie bagatellisiert. Nö, sie sagt "das ist zu hoch, reduzieren Sie, wir testen neu, dann sehen wir weiter". Sie sagt klar, dass es viele Gründe haben kann. Vielleicht hatte ich an der Stelle der Blutentnahme Testoreste vom Gelen (eher nicht, habe aufgepasst an diesem Tag). Vielleicht ist was Schiefgelaufen beim Auswerten. Vielleicht bin ich tatsächlich überdosiert. Nur nicht verrückt machen, bevor wir das nicht geklärt haben. 

Schön, dass ich trotz Weihnachten so rasch einen Termin bekomme. Die andere Klinik hatte mich damals total hängenlassen. Freue mich, dass es hier anders ist :-)

2heartedman 17.12.2016, 12.42

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Sonja

Du warst jetzt wie viele Jahre im weiblichen Körper unterwegs? Da sollte es der Gesundheit zuliebe auch nicht auf ein paar Wochen mehr ankommen. Nicht selbst experimentieren, Hormone sind kein Spaß! Mach keinen (männlichen) Unfug! Du weißt, wie ich es meine :-)
LG
Sonja

vom 17.12.2016, 15.06
Antwort von 2heartedman:

Zwei Gedanken dazu ;-)

1) Keine Sorge, ich kläre das mit der Ärztin ab und werde mich an ihre Anweisung halten. Bin ja dankbar, dass sich endlich jmd drum kümmert. Allerdings geht es mir nicht um das "Weibliche" der Nebenwirkungen, sondern darum, dass es extrem störend ist. Das ist wie Wechseljahre, und die zehren wirklich an den Kräften. Muss man nicht haben, wenn es das nicht braucht ... 

2) Als ich die Transition anfing, dachte ich auch "38 Jahre im weiblichen Körper, pfeif auf die paar Monate". Dachten auch zwei, drei Kumpel, die ähnlich zeitgleich anfingen und auch keine 17 mehr sind. Aber: je näher Du dem Ziel kommst, desto schlimmer wird es, von anderen zurückgezogen zu werden. An die Zeit davor erinnert zu werden. Es ist enervierend, entmutigend, stressig, belastend und verdammt unangenehm. Ab dem Punkt, wo man sich selbst als Mann fühlt, 
wird es einfach nur noch unerträglich, mit weiblichen Dingen konfrontiert zu werden. Als Frau benannt zu werden. Vom Körper an die Weiblichkeit erinnert zuwerden. 

Ich dachte, dass ich meine weiblichen körperlichen Merkmale bis zur OP ignorieren kann, aber ich entwickle langsam einen Hass darauf. Ich dachte, dass ich damit klarkomme "Frau Salamander" genannt zu werden, weil das schon immer so war, aber inzwischen macht es mich je nach Stimmung wütend oder traurig. Ich dachte, dass es okay ist, von anderen auf mein früheres Leben angesprochen zu werden, weil es zu mir gehört, aber ich will endlich loslassen und das alles hinter mir lassen. 

Und, wie gesagt: so geht es auch vielen anderen, die spät anfangen und denken, dass es auf die paar Monate / Jahre nicht ankommt. Ab einem gewissen Punkt kommt es darauf an. Und das ist eine Diskrepanz, die zu ertragen irgendwann unerträglich wird. 

Kann man schwer erklären, muss man wohl selbst fühlen. Hätte ich früher nicht geglaubt und habe gesagt "jaja, ich bin lässig, ich bin entspannt, redet nur, MICH juckt das nicht, das steh ich locker durch". Es gibt keinen Punkt, ab dem es so ist, es ist ein schrittweiser Wandel. Und den zu erklären ist sogut wie unmöglich, weil es sich rein im Empfinden abspielt, und da versagen Worte irgendwie bei mir ...