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Zwischen den Kisten

Mir wurde gerade bewusst: ich lebe momentan metaphorisch und ganz real "zwischen den Kisten".

Real, weil wir in der Wohnung einiges umräumen. Altes Bett und alte Sofas weg, neue Tatamimatten und Futon her. Alte Tische und Möbel weg, erstmal Platz schaffen, aber noch stehen die alten Stühle und der Wohnzimmertisch und die alten Matratzen halt in der Ecke, lehnen an der Wand, sind überall im Weg.

Da wir eh demnächst alles umwirbeln, hat keiner von uns beiden Lust, aufzuräumen. Seit ein paar Wochen. Die Klamotten liegen also da, wo man sie eben hingelegt hat. Kann sie eh nicht an den Ständer hängen, denn davor steht eine große Matratze (für die sonst kein Platz wäre, aber irgendwo musste die ja hin). Die Kratzbäume sind schon länger kaputt. Sie stehen noch aufrecht, aber eigentlich ist das ein Wunder, weil inzwischen schon die Kartons unter dem Sisal durchgewetzt sind, und sie schwanken bedrohlich, wenn der Kater oben sitzt.

Außerdem stehen hier zig Kisten, die wir wegräumen müssten. Vom bestellten Drucker, vom bestellen Rechner, von Paketen der Familie und von Freunden und Tauschticket und überhaupt. Nicht weggeräumt, weil die Katze sie mag, weil wir grade keine Zeit hatten und weil bei zehn Kartons ein elfter eh nicht auffällt. 

Im Schlafzimmer sind die kaputten Regale. Wenn ich nächste, übernächste Woche Zeit habe, kaufe ich neue Bücherregale. Und vermutlich werde ich mal ´nen Sperrmüll bestellen. Oder vielleicht will sie jmd übers Internet abholen (für mich irreparabel und 10 Jahre alt, aber für jmd ohne Geld und mit handwerklichem Geschick vielleicht ein Geschenk, das er reparieren kann, erlebt man auf Facebook ja oft, dann spar ich mir Sperrmüll und jmd freut sich)

Und so, wie es äußerlich aussieht, ist es grade innerlich. Keine Lust auf Entspannungsübungen, weil ich grad eh keine Zeit habe und ab nächster Woche sowieso mehr Zeit zum Entspannen haben werde, als mir vermutlich lieb ist. Mir Gedanken machen über das was kommt und wie ich es plane? -  wozu, wenn ich dann womöglich eh alles über den Haufen werfen muss. Wild durcheinander in meinem Kopf finden sich Gedanken über die Wirkkung von Testo, die Frage nach möglichen Bewerbungsschreiben bis April, der Gedanke ob ich bei der bereits beworbenen Stelle eine Chance habe, Überlegungen wegen anstehender Termine und teurer Fahrkarten, Stress wegen des demnächst für drei Wochen geschlossenen Fitness-Studios, Chaos wegen einer paar geplanter Treffen. 

Das Alte steht überall im Weg, ist noch nicht weg, wird aber nicht mehr gebraucht, es hängen Erinnerungen dran und es muss irgendwie noch weggebracht werden. Was kann ich entsorgen, was möchte ich aufheben, was gebe ich weiter? Das Neue ist greifbar, teilweise verpackt, überall präsent, aber es hat noch keinen Platz gefunden. Ich  muss es erst aufbauen, auspacken, und vielleicht stimmt (typisch schwedischer Bausatz) die Anleitung mal wieder nicht mit dem Ergebnis überein. Und jetzt heißt es nächste Woche irgendwie den Übergang zu schaffen ...

Ich glaube, wenn ich fertig bin mit der Arbeit, werde ich mich zu Hause in die Wohnung stellen, die Augen schließen und einfach nur ganz laut schreien, schreien, schreien! 

Und dann werde ich tun, als wär nix gewesen und anfangen aufzuräumen. Kartons weg, damit mehr Platz ist. Kaputte Kratzbäume entsorgen. Bücher in Kartons schlichten, Regale abbauen, Matratzen und Bettgestell und Tisch und Regale bei Facebook anbieten. Durchwischen. Neue Möbel aufstellen. Fenster im Wintergarten putzen. Mich an den PC setzen und Bewerbungen schreiben. Ein paar Telefonate mit Freunden führen. Mir Gedanken machen, wie es überhaupt weitergehen soll. Und vielleicht sieht die Welt dann wieder etwas geordneter aus ... 

(Sinnloses Edit am Rande: Mist, dass Therapeuten keine Handwerker sind, die einfach alles auf- und umbauen, während ich zugucke. Sondern dass sie statt dessen nur danebensitzen und kommentieren, wie ich mich gerade abrackere. Klar kann ich ihn was fragen, aber dann wird er sagen "wie geht es Ihnen, wenn Sie die Zimmerecke das in die linke Ecke stellen" oder "weshalb werfen Sie gerade das hier weg" oder "könnte man das Regal vielleicht auch anders aufbauen"? AAAAAARGH!!!!)

2heartedman 16.02.2016, 17.21

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