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Unser gemeinsamer Jahrestag

Der 31. Dezember ist unser Jahrestag. Volles Programm, und die Überraschung für ihn war gelungen!


Wir lernten uns etwa im November über das Internet kennen, telefonierten täglich viele Stunden. Über 400 km trennten uns. Da ich Parties nicht mag und mich kurz davor getrennt hatte, war ich nicht in Feierstimmung. Und die Feier mit seinen Freunden wurde kurzfristig abgesagt. Also setzte er sich in den Fernbus, und wir verbrachten Silvester gemeinsam. Am Telefon hatte es gewaltig gefunkt, aber uns war klar, dass es real noch lange nicht klappen muss. Wir wollten einfach alle beide einen schönen Silvester verbringen. Und das haben wir, in vielerlei Hinsicht (hier lesen vermutlich auch Jugendliche, deswegen überlasse ich die Abendplanung Eurer unzensierten Fantasie). Aus diesem unverbindlichen Treffen wurden Wochenendbesuche in einer Fernbeziehung. Noch heute sagt er manchmal frotzelnd "ich habe mich erst in die Stadt, dann in Dich verliebt", weswegen er auch bald umzog ;-)

Acht Jahre sind es jetzt schon. Acht Jahre, in denen sehr viel passiert ist, wir Höhen und Tiefen hatten. In denen es Jobwechsel und Umzüge gab, in denen Freunde kamen und gingen. In denen wir gewaltig Ärger miteinander hatten und uns wieder zusammengerauft haben. In denen wir aber immer eng zusammengehalten haben und uns unterstützten, selbst als wir eine Beziehungspause hatten. 

Es ist echt schwer, für diesen Tag eine Veranstaltung zu planen, denn wir wollen immer etwas ganz Besonderes. Abendlicher Silvestertrubel ist nicht unser Ding, und Party erst recht nicht. Aber finde mal ein veganes Buffet morgens! Die einen bieten nix Pflanzliches an, die Ökos haben alle geschlossen (was ich ihnen herzlich gönne, gerade in kleinen Betrieben möchten die Mitarbeiter einfach auch mal Privatleben haben, ist okay). Und die meisten öffnen an diesem Tag erst abends. Sei ihnen vergönnt, aber für uns halt wirklich blöd. Ich habe wochenlang telefoniert, aber die letzte Hoffnung zerschlug sich. Also gingen wir wieder einmal zum Inder am Bahnhof, der hat mittags offen. Dort bestellten wir ein Menu für zwei Personen, es schmeckte köstlich, wir ließen uns viel Zeit, genossen jeden einzelnen Bissen. 

Am Nebentisch war eine Familie, die sprachen Englisch. Kein British English, aber für Amerikanisch zu sauber und klar, fast wie aus dem Lehrbuch. Zwei junge Leute, und zwei SO süße Kinder! Wir sind ja beide nicht so die Kinder-Fans, aber diese hier waren so niedlich, wir haben ständig rübergeguckt, mit den Eltern freundliche Blicke getauscht und die Kids beobachtet (schätze das Mädel auf etwa 5 und den Jungen 7) und ihren Worten gelauscht (richtig kindlich süß, was sie so erzählten) es war einfach knuffig. Hat uns die Zeit sehr versüßt. Das Essen war auch großartig, viele kleine Schälchen mit unterschiedlichen Currys und Daals und weiteren Dips, ein kleiner Salat, ganz viel Brot und Reis, dazu ein indischer Gewürztee und Saftschorle. 

Es regnete, sonst wären wir noch ein wenig durch die Stadt gebummelt. So aber standen wir lieber am Bahnhof und warteten auf die Straßenbahn. Fuhren direkt zu unserem nächsten Zielort, eine Überraschung für meinen Schatz: ich hatte Karten für Flic Flac gekauft. Eine Show mit Artisten, Stunts und Akrobatik. Sein Blick, als wir uns dem Zelt näherten, war göttlich. Er ist nämlich ebenso wie ich kein Fan von Zirkus, und von außen sieht es halt aus wie ein etwas besseres Zirkuszelt. Das war der typische Blick "hm, es soll ´ne Überraschung sein, ich muss mich freuen, aber ich bin grade extrem skeptisch und würde meine Enttäuschung gerne verbergen. Mist, zu spät, er hat´s gemerkt". 

Aber ich hatte viel über die Show gelesen, Bilder gesehen, das erzählte ich ihm dann. Mit normalem Zirkus hat das kaum etwas zu tun. Beide waren wir dann in gespannter Vorfreude. Und es wurde einzigartig! 

Die Show begann mit einem Knall, wortwörtlich, und dann waren wir zwei Stunden lang begeistert. Uns stand der Mund offen! Wenn Motorräder über 20 m weit und hoch in der Luft fliegen und dabei Salti schlagen, während die Fahrer Handstand auf dem Ding machen. Wenn sechs Motorräder in einer Stahlkugel gemeinsam fahren. Wenn eine Schlangenfrau ihren Oberkörper um 180 Grad dreht. Wenn ein ästhetisches Paar zu romantischer Musik in der Luft an Seilen hängend einen ungewöhnlichen Tanz vollführt. Wenn sieben Artisten auf dem Hochseil eine menschliche Pyramide bilden. Wenn ein Artist auf dem Hochseil einen Rückwärtssalto vollführt. Dann ist es unmöglich zu atmen! (Wozu noch einmal gibt es Tiere im Zirkus? Ne, sorry, Flic Flac kommt ohne aus. Es war das erste Mal, dass ich bewusst im Zirkus war, andere Tiershows interessieren mich nicht)

Zu Hause wollten wir ein wenig Erholung, bevor wir uns in die kalte Silvesternacht wagten. Am Vormittag hatten wir die Otto Jubiläums-Show im TV gesehen, die war wider Erwarten nicht albern sondern richtig toll aufgemacht, die Beiträge waren eines der ersten Helden meiner Kindheit würdig, Schatz und ich hatten einige Male Pipi in den Augen. Ach, da kamen Erinnerungen hoch! Also entschieden wir uns, am Abend  den ersten Otto-Film zu sehen. Ich konnte ihn schon mitsprechen, so oft hatte ich ihn damals gesehen. Wir haben viel gelacht, uns an vieles erinnert, das hat richtig Spaß gemacht. Dazu futterten wir einen Teller Nachos mit Hefeschmelz. 

Das Mittagessen war fein, die Überraschung danach war mehr als gelungen, der Abend war unterhaltsam, und es war ein toller Tag bisher! Unser gemeinsamer Jahrestag 2015 / 2016. Und dann der Jahreswechsel. Unser Jahreswechsel, mein Testostart. Aber das ist eine andere Geschichte und soll in einem anderen Beitrag erzählt werden ;-)

2heartedman 31.12.2015, 00.00

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