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Ausgewählter Beitrag
Thera 22 - Der Wunsch, es diesmal besser zu machen
Der Termin ist schon ein paar Tage her. Aber ich hatte noch keine Zeit, darüber zu schreiben. Also hole ich das nach.
In der letzten Sitzung habe ich ganz allgemein erzählt, was in letzter Zeit los war. Outing bei einem Teil der Familie meines Partners, ein Telefonat mit meiner Mutter. Was auf Arbeit so los war (dort brach stellenweise wieder einmal Chaos aus).
Und ja, auch ganz offen darum, wie es mir in letzter Zeit geht. Nämlich nicht so gut. Mein Körper gibt mir auf unterschiedliche Weise zu verstehen, dass ich langsam am Limit bin, nervlich und körperlich. Ich bin zwar nicht "krank" im Sinne von einer Erkältung, einem gebrochenen Bein oder einer ordentlichen Grippe. Aber trotzdem gibt mir meine Ärztin sehr deutlich zu verstehen, dass ich mich endlich krankschreiben lassen sollte. Und auch mir nahestehende Menschen sagen, dass ich endlich daheimbleiben soll, Stolz hin oder her.
Trotzdem, das will ich nicht. Ja, es ist mein verdammter Stolz. Ich habe in meiner Biographie schon einige Brüche. Aus unterschiedlichen Gründen, teils durch meine Schuld, teils aufgrund der Umstände. Und manche dieser Brüche waren sehr unschön, weil ich sie nicht abschließen konnte. Zwei Situationen hängen mir deshalb noch immer nach. Beim Erzählen während der Therapie spürte ich, wie ich plötzlich zu zittern begann und ziemlich stark darauf reagierte. Mir war klar, dass diese beiden Situationen mich noch immer beschäftigen, aber dass sie tatsächlich noch so tief verwurzelt sitzen, hat mich selbst überrascht.
Trotzdem, das will ich nicht. Ja, es ist mein verdammter Stolz. Ich habe in meiner Biographie schon einige Brüche. Aus unterschiedlichen Gründen, teils durch meine Schuld, teils aufgrund der Umstände. Und manche dieser Brüche waren sehr unschön, weil ich sie nicht abschließen konnte. Zwei Situationen hängen mir deshalb noch immer nach. Beim Erzählen während der Therapie spürte ich, wie ich plötzlich zu zittern begann und ziemlich stark darauf reagierte. Mir war klar, dass diese beiden Situationen mich noch immer beschäftigen, aber dass sie tatsächlich noch so tief verwurzelt sitzen, hat mich selbst überrascht.
Die Zeit ist verstrichen, es ist zu spät zu ändern, was vor fast 20 Jahren geschehen ist. Das einzige, was ich ändern kann: diesmal dafür sorgen, dass ich in jeder Hinsicht ordentlich abschließe. Ich möchte den Kollegen in guter Erinnerung bleiben (sähe schon blöd aus, wenn ich sage "ich kündige" und dann plötzlich krank bin). Möchte in meiner Arbeit nicht nachlassen und bis zum letzten Tag das leisten, was ich bisher geleistet habe. Ich möchte mich von den Kollegen innerlich und äußerlich verabschieden. Möchte mich schrittweise von meiner Arbeit lösen. Die angefangenen Projekte nach und nach in neue Hände übergeben. Andere Projekte abschließen. Möchte den Kollegen auf Wiedersehen sagen, im Guten von ihnen gehen.
Zugegeben, nicht mit allen Kollegen komme ich klar, und auch die Arbeit selbst hatte für mich so ihre Schattenseiten. Es prallen dort einfach Welten aufeinander, weil meine Art, meine Einstellung, mein Lebensstil völlig widersprüchlich ist zu dem, was täglich auf Arbeit gelebt und praktiziert wird. Das ist nicht wertend gemeint, sondern es soll einfach ausdrücken, dass ich dort irgendwie nicht wirklich hinpasse. Aber um das zu lernen, habe ich lange gebraucht, und viele Jahre habe ich versucht, ein Teil davon zu sein. Dafür kann ich weder den Kollegen noch dem Arbeitgeber einen Vorwurf machen.
Deswegen: ungeachtet mancher Probleme habe ich den Job an sich gerne getan. Und auch, wenn das Team (welches Team) selbst eine unschöne Dynamik hatte, mit den einzelnen Personen an sich gab es keinen Zwist. SOLLTE irgendein Kollege oder irgendeine Gruppierung mir Probleme bereiten wollen, indem sie mich bedrängen, auf mich einreden, womöglich gar negativ reden oder Gerüchte über mich in die Welt setzen - dann soll mich das nicht stören. Ich selbst tue mein Bestes für einen ordentlichen Abschluss.
Mir ist wichtig, dass ich mit reinem Gewissen gehe. Dass ich am letzten Tag mit stolz erhobenem Haupt die Tür hinter mir schließe und nach vorne blicke. Ohne Altlasten, ohne Ballast. Ohne die Frage, was andere von mir denken. Ohne den Gedanken, dass ich etwas hätte anders tun müssen.
Mir ist bewusst, dass ich mich dafür momentan ziemlich strapaziere und an meine Grenzen gehe, teilweise sogar darüber hinaus. Aber die paar Wochen werde ich wohl durchhalten. Lieber ein paar weitere Wochen die Zähne zusammenbeißen, und anschließend in jeder Hinsicht frei von dem, was einmal war!
Zugegeben, nicht mit allen Kollegen komme ich klar, und auch die Arbeit selbst hatte für mich so ihre Schattenseiten. Es prallen dort einfach Welten aufeinander, weil meine Art, meine Einstellung, mein Lebensstil völlig widersprüchlich ist zu dem, was täglich auf Arbeit gelebt und praktiziert wird. Das ist nicht wertend gemeint, sondern es soll einfach ausdrücken, dass ich dort irgendwie nicht wirklich hinpasse. Aber um das zu lernen, habe ich lange gebraucht, und viele Jahre habe ich versucht, ein Teil davon zu sein. Dafür kann ich weder den Kollegen noch dem Arbeitgeber einen Vorwurf machen.
Deswegen: ungeachtet mancher Probleme habe ich den Job an sich gerne getan. Und auch, wenn das Team (welches Team) selbst eine unschöne Dynamik hatte, mit den einzelnen Personen an sich gab es keinen Zwist. SOLLTE irgendein Kollege oder irgendeine Gruppierung mir Probleme bereiten wollen, indem sie mich bedrängen, auf mich einreden, womöglich gar negativ reden oder Gerüchte über mich in die Welt setzen - dann soll mich das nicht stören. Ich selbst tue mein Bestes für einen ordentlichen Abschluss.
Mir ist wichtig, dass ich mit reinem Gewissen gehe. Dass ich am letzten Tag mit stolz erhobenem Haupt die Tür hinter mir schließe und nach vorne blicke. Ohne Altlasten, ohne Ballast. Ohne die Frage, was andere von mir denken. Ohne den Gedanken, dass ich etwas hätte anders tun müssen.
Mir ist bewusst, dass ich mich dafür momentan ziemlich strapaziere und an meine Grenzen gehe, teilweise sogar darüber hinaus. Aber die paar Wochen werde ich wohl durchhalten. Lieber ein paar weitere Wochen die Zähne zusammenbeißen, und anschließend in jeder Hinsicht frei von dem, was einmal war!
2heartedman 22.11.2015, 09.09
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Die Kommentare werden redaktionell verwaltet und erscheinen erst nach Freischalten durch den Bloginhaber.
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Ich finde es immer noch so mutig von dir, deinem Ich so konsequent zu folgen, lese aber auch schon deutlich heraus, dass es dir nun an die Substanz geht.
Stolz hin oder her, am Ende ist deine Gesundheit dein wichtigstes Gut auch im Hinblick darauf, was du noch mit deinem Körper vorhast. Glaub mir, niemand von denenuf der Arbeit wird sich so viele Gedanken über deine Weggang machen, wie du das tust. Sicher wirst du eine Weile als Gesprächsthema dienen, aber die meisten aind doch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um dem irgendwelche Bedeutung beizumessen. Nach wenigen Wochen interessiert sich kein Mensch mehr dafür.
Ich persönlich mag allerdings die "zackichbinjeztweg"-Abgänge lieber, jeder ist halt anders.
Ich wünsch dir aber ganz viel Kraft weiterhin und pass auf dich auf!
LG
Sonja
vom 22.11.2015, 14.02