Dazu bekam ich verschiedene Übungen, mit denen ich meine Stimmbänder quasi aufwärmen kann. Eigentlich kannte ich die schon, weil wir das in diesem oder jenem Kontext schon immer wieder angesprochen hatten. Inzwischen habe ich ein gutes Sammelsurium an verschiedenen Übungen zu verschiedenen Themen (Lockern, Erweitern, Vertiefen, und so weiter), und sie hat mir die passenden herausgepickt. Und noch einiges dazu erklärt. 

Zugegeben fällt mir das sehr schwer mit der Lautstärke. Auch deswegen, weil ich eigentlich leise Stimmen bevorzuge bei anderen, und weil ich selbst auch lieber leise rede. Aber manchmal geht es halt nicht anders. 

Zu Hause üben fällt mir damit schwer. Mir ist das auch unangenehm, wenn jmd hört, wie ich daheim meine Übungen mache (die Wände sind zwar nicht dünn, aber man hört schon, wenn jmd einen lauteren Film hört oder Leute etwas lauter debattieren). Dann noch laut zu schreien oder ganz laut zu reden, das traue ich mich nicht. Obwohl es eigentlich mal nötig wäre *seufz*. 

Der Grund, warum mir sosehr an der Lautstärke gelegen war, das sind die Workshops in der Schule. Und zwei Tage nach der Sitzung hatte ich einen Workshop. Allerdings war das eine vorbildliche Klasse wie aus dem Bilderbuch. Keine Zwischenrufe, nur Wortmeldungen, immer einer nach dem anderen, kein Gegacker, alles wohlgesittet. Woah, ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt. Dort konnte ich meine laute Stimme also nicht erproben. Macht nichts, es gibt noch mehr Gelegenheiten ;-) 

Was aber auch markant war: ich war an diesem Tag ziemlich relaxt, hatte gute Laune, nahm instinktiv die von mir bevorzugte Körperhaltung ein. Und bei dem Konzept, nach welchem sie lehrt, ist Körperhaltung, Atmung, Schwingung sehr wichtig, und das hatte ich heute ohne nachzudenken in optimaler Ausrichtung. Ich habe dann auch ein bisschen mit verschiedenen Körperhaltungen experimentiert in ihrem Beisein, und es war erstaunlich. Ja, klar weiß ich, wiesehr sich das auswirkt, aber heute war es recht extrem. 

Seit mir das nun bewusst wurde in dieser Sitzung, achte ich im Alltag sehr viel deutlicher darauf. Und habe damit recht guten Erfolg. Blöd natürlich, dass ich diese Haltung nicht immer einnehmen kann, das ist schon arg "lümmelig" und unhöflich, aber ich kann versuchen, mir das bildlich vorzustellen und dann entsprechend zu reden, das funktioniert auch sehr gut ...