two hearted man
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So klein bin ich gar nicht

Ich halte mich ja für ziemlich klein.
Umso mehr freue ich mich, wenn andere das nicht so sehen :-)


Letzte Woche, Kostümprobe Theater. Der Schneider nimmt meine Maße, ich meine "nehmen Sie einfach XS und kürzen noch etwas". Er guckte mich irritiert an und meinte "Quatsch, so klein sind Sie gar nicht. Die (Personen bestimmter Nationalität) hier in unserem Team sind viel kleiner, für die haben wir auch genügend Klamotten hier". 

Und dann am gleichen Tag, Nachmittag, Termin mit einem Kunden. Einfach so, aus heiterem Himmel, guckt er mich an, von oben bis unten, mustert mich. Dann haut er plötzlich raus: "Sie haben echt die perfekte Größe!" Ich war ziemlich irritiert. Er erklärte: "Sie stoßen wenigstens nicht an der Tür an. Ich hab mich vorhin schon wieder am Türrahmen gestoßen. Und überhaupt, wenn jemand Sie bedroht, dann verstecken Sie sich einfach hinter mir". Er baut sich vor mir auf, er ist fast 1.90, ziemlich breit gebaut, tatsächlich kann ich hinter ihm stehen ohne gesehen zu werden. Praktisch! (Naja, dafür ist er ganz sicher derjenige, der in der nächsten Kinovorstellung direkt vor mir sitzt ggg)

Fühle mich schon oft wie ein Zwerg, vor allem mit meinen kleinen Füßen. Aber letztens sah ich einen Mann von meiner Größe, zusammen mit einer Frau, die rund zwei Köpfe größer war als er. Und beide wirkten total glücklich, das fand ich so schön anzusehen! 

Ach ja, Theorie und Praxis. 

Theorie: wichtig ist, wer man ist und dass man sich gut fühlt. Andere können egal sein. Es gibt Wichtigeres als Körpergröße. Sich mit anderen zu vergleichen ist sinnlos und führt nur zu Frust und schlechten Gefühlen. Zumal größere Menschen an mir Zwerg trotzdem Dinge finden, in denen ich ihnen voraus bin, sodass sie sich mir gegenüber schlechter fühlen (ja, ich habe schon Komplimente von Bios bekommen, die sich wünschten, sie wären so haarig / schlank / sportlich usw wie ich). 

Praxis: ein langer steiniger Weg ;-)

Umsetzung: sich bewusst machen, dass es nur Bewertungen / Meinungen sind und keine Fakten. Sich über das Positive freuen. Und zusehen und in mich reinhören, wie ich mich schrittweise verändere und lerne, die Dinge anzunehmen. Bis ich das Bewerten eines Tages lassen kann und einfach nur noch "bin" statt "sein zu wollen". Nicht von heute auf morgen, aber nach und nach. Und jeden Tag ein bisschen besser.

2heartedman 20.05.2018, 14.27

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