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Ausgewählter Beitrag

Passing im Alltag ganz nebenbei

Ein weiterer Beitrag, den ich vor einiger Zeit geschrieben habe, aber noch nicht zum Einstellen kam. Wird hiermit nachgereicht. Thema Passing (mal wieder):


Es gibt Ausrutscher. Etwa am Telefon, wenn ich nicht achtsam spreche. Oder wenn man mich nur von hinten sieht (passiert auch Bio-Männern). Ansonsten ist Passing etwas, worüber ich mir inzwischen keine Gedanken mehr machen muss. 

Wie ich schon gesagt habe: manchmal wünschte ich inzwischen, ich würde öfter gegendert. Einfach nur, um innerlich abfeiern zu können. Aber statt dessen wird es immer seltener, und als "Herr" oder "junger Mann" werde ich sogut wie nie angesprochen. Gibt für die Leute einfach keinen Grund, etwas so Offensichtliches auszusprechen. 

Umso mehr freue ich mich darüber, wenn es im Verhalten oder ganz nebenbei irgendwie einfließt. Ein paar solche Beispiele: 

Schon wieder (seit dem letzten Beitrag) sind einige Menschen, mit denen ich fast ein Jahrzehnt zusammen gelebt / gearbeitet habe, völlig unbeteiligt an mir vorbeigelaufen. Haben mich angesehen, aber da war null Erkennen in ihrem Blick. Und ich darf selbst entscheiden, ob ich etwas sage oder nicht. Aber inzwischen wissen es eigentlich alle Menschen, die mir wichtig sind. Deswegen grinse ich diese Leute aus meiner Vergangenheit einfach nur freundlich an, sie ignorieren es oder gucken irritiert, und ich gehe ganz normal weiter ;-)

Letztens ging ich auf die Toilette. Völlig gedankenverloren, weil ein wichtiger Termin bevorstand. Plötzlich ein Lautes "HEY!!!" von der Reinigungskraft. Grinst mich an und nickt auf die andere Seite zu den Herren. Ich hatte mich versehentlich falsch angestellt. Und dann warf sie freundlich lachen noch hinterher "oder heute mal als Frau unterwegs?" 

Drogerie, Kasse. Hinter mir ein kleines Kind mit seinem Vater. Kind noch in der Übungsphase. Vater erklärte, wie man Zeug aufs Band legt, dass man ein Trennprisma zwischenlegt, und so weiter. Er erklärte dem Kiddie dann "und wenn der Mann vor uns fertig ist, dann sind wir dran". So ein kleiner, kurzer, alltäglicher Satz. So viel Freude, so viel Dankbarkeit, so viel Glück! 

Handwerker zu Hause bei mir, Schatz auf Arbeit. Arbeiter und ich suchten beide verzweifelt etwas, das ganz sicher letztens noch da gelegen hatte. Er meinte dann "kann es sein, dass Ihre Frau das verräumt hat?" - YESSSSSSS! (ist zwar ´ne blöde Genderkacke und ein viel zu plattes Schubladendenken, dass ich ´ne Beziehung hätte und noch dazu mit einer Frau, aber es ist Passing vom Feinsten. Und somit toll, jawollja).

Dieses Gendern ganz nebenbei, ohne dass es den Leuten bewusst ist, das ist mir zigmal mehr wert als das Angesprochenwerden auf der Straße ...

2heartedman 05.03.2019, 17.12

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