Hier und da habe ich in der Öffentlichkeit (wo ich eben hier und da Stammkunde bin) darum gebeten, mich zukünftig bitte als Herr statt als Frau anzusprechen. 

Es wird respektiert, sie verstehen mein Anliegen und stehen hinter mir. Die praktische Umsetzung allerdings amüsiert mich: seitdem werde ich dort nicht mehr als "Frau Nachname" angesprochen. Wofür ich extrem dankbar bin. Dadurch fühle ich mich respektiert, angenommen und wertgeschätzt. Allerdings will das "Herr Nachname" den Leuten noch nicht über die Lippen kommen. Ich kann mir vorstellen, wie verdammt schwer es der Sprechstundenhilfe fällt, nicht in jedem zweiten Satz meinen Namen einzubauen *hihi*. Aber das mit dem Mann klappt eben noch nicht ;-)

Ist okay, nehme ich keinem übel. Ich vermute, die Leute möchten sich einfach nicht verplappern. Vielleicht wollen sie auch nicht, dass in der Praxis oder im Geschäft die umstehenden Kunden blöde Sprüche reißen. Aber auf jeden Fall vermeiden sie die unangenehme Ansprache, und das freut mich sehr. Es zeigt mir, dass sie mein Anliegen ernst nehmen und mir kein Unbehagen bereiten wollen, selbst wenn es ihnen noch schwer fällt. 

Bis die Menschen mich als Mann wahrnehmen, wird wohl noch viel Wasser die Saale / Pegnitz hinabfließen ...