two hearted man
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Massiv abgebaut

Heute war ich nach längerer Zeit wieder trainieren. Und ich habe leider ganz massiv abgebaut :(

Dass man abbaut, wenn man wenig trainiert, ist mir schon klar. Aber wie heftig sich das auswirkt, wurde mir heute so richtig bewusst: 

Das letzte Mal hatte ich mir extra ein Training zusammenstellen lassen, mit dem ich ganz gemütlich wiededer einsteigen sollte (hatte davor ja auch schon einige Monate Pause). Heißt: geringe Gewichte, um den Körper gemütlich zu bewegen und sich wieder an die Abläufe zu gewöhnen. Ich möppelte damals ein wenig, dass mir die Gewichte viel zu leicht seien, das sei keine Herausforderung und sei ja total peinlich mit so geringem Zeug, aber der Trainer meinte, das sei für den Wiedereinstieg wichtig und ich würde schon wieder steigern können. Nach dem Training spürte ich recht wenig davon, dass ich überhaupt dort war, es war tatsächlich nur reine geführte Bewegung gewesen.

Tja, und heute habe ich zwar alle Sätze geschafft, ich war noch lange nicht an der Grenze, aber von "null Herausforderung" und "viel zu leicht" war leider nichts zu spüren. Mein Körper spürte schon sehr deutlich, dass er nicht nur leere Bewegungen ausführte, sondern dass da Gewichte dranhingen. Stellenweise hatte ich beim Ausführen leichtes Muskelzittern, und es galt einige Male den Kopf (aka das "will nicht mehr") zu überwinden. Es war viel Willenskraft und Anstrengung dabei heute. Und jetzt, ein paar Stunden danach, sitze ich hier und spüre, dass mein Körper gearbeitet hat.

Es ist mir ziemlich peinlich, weil die Gewichte wirklich winzig sind. Es ist ja schon vermessen, überhaupt von "Gewicht" zu reden (möchte andere nicht dadurch geringer werten, ich rede hier natürlich nur für mich. Ich trainiere ja nur für mich und messe mich nur an mir selbst). Aber ich muss halt trotzdem bedenken, dass ich klein und zierlich bin und dass ohne Training mein Körper von Natur aus ein ziemlicher Lauch ist. 

Ich werde die nächsten Male die Gewicht also nicht steigern. Sondern erst einmal dafür sorgen, dass mein Körper sich wieder daran gewöhnt. Und vor allem: dass mein Kopf wieder die Disziplin verinnerlicht, die dazu erforderlich ist, um mehr Gewichte zu bewegen. Ich will mich nicht selbst verschrecken, indem ich sofort steigere und dann vor lauter Frust mich wieder nicht aufraffen kann. 

Aber, was ich als Erfolg verbuchen kann, und was der Grund ist, warum ich das weiterhin durchziehen werde, chaotischer Alltag und beruflich bedingte Unregelmässigkeit hin oder her: ich fühle mich endlich wieder wohl, die Unruhe ist weg. 

Die letzten Wochen wurde es immer schlimmer (gerade seit ich die Ernährung wieder auf gesünder umgestellt habe und das Wetter draußen wärmer wird): körperliche Unruhe, Nervosität, Zappeln, Rumhüpfen. Eine innere Anspannung, die ich nur bekämpfen konnte, wenn ich stundenlang auf dem Crosstrainer ackerte, mit Hanteln und mächtig Power auf dem Stepper rödelte, wenn ich stundenlang spazieren ging. Das ist zeitlich oft nicht unterzubringen im Alltag, und ich saß abends auf der Couch und bin alle zwei Minuten aufgesprungen, unter irgendeinem Vorwand durch die Wohnung geflitzt. Total unruhig beim Einschlafen, weil ich ständig herumzappelte, der Körper nicht ausgelastet war. 

Heute habe ich wirklich das Gefühl, dass ich mich endlich mal auf das Sofa setzen kann ohne ständig zu zappeln und innerlich kurz vor dem Platzen zu stehen. Mein Körper steht seit ich denken kann, unter Dauerstrom (ja, schon als Kind - damals gab es das nicht, heute hätte man mir in der Grundschule Rit*lin verpasst), und dem ist nur beizukommen mit mächtig viel Auslastung. Auslastung bedeutet für mich nicht "spazieren, radfahren, schwimmen", denn so ein bisschen Cardio erschöpft für den Moment aber nicht langfristig, nach dem Duschen könnte ich dann schon wieder loslegen. Krafttraining ist das einzige, das meinen Körper tatsächlich auslastet, auch wenn ich null Bock auf Gewichte, langsame Sätze und das ständige Überwinden der Blockade im Kopf habe. Aber Medizin muss ja nicht schmecken, sie muss wirken ;-)

Also dann, auf gehts. Zweimal die Woche werde ich schon schaffen, "keine Lust" hin oder her. Ich weiß, wofür ich das tue, und dieses Ziel sollte es mir wert sein ... 

2heartedman 01.05.2018, 16.09

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