two hearted man
Interne Seiten
Themen
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3
2024
<<< April >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01020304050607
08091011121314
15161718192021
22232425262728
2930     
Linkliste
Statistik
Einträge ges.: 1238
ø pro Tag: 0,4
Kommentare: 263
ø pro Eintrag: 0,2
Online seit dem: 05.12.2014
in Tagen: 3423

Ausgewählter Beitrag

Mann unter Männern - endlich richtig

Nun war ich auf einem Männerstammtisch. Und ich habe mich auf eine Weise "angekommen" gefühlt wie noch nie. 



Habe schon oft Gruppen besucht, in denen beide Geschlechter vertreten waren. Und natürlich kenne ich auch viele Frauenrunden. In beiden ist irgendwie immer ein Gefühl des Fremdseins. Sobald beide Parteien anwesend sind, fühle ich mich unsicher. Außerdem ist die Energie dann doch eine ganz andere, sodass ich mich nicht völlig auf mich konzentrieren kann. Auch die Themen sind im Beisein der Frauen andere, als wenn nur Männer unter sich sind. Schwer in Worte zu fassen, vielleicht hat jemand das etwas greifbarer parat. 

Es war keine Machorunde mit abwertenden Sprüche. Es war auch keine Softie-Runde mit gegenseitiger Betüddelung. Sondern ein normaler Umgangston, gepflegte Gespräche und einfach gemütliches Beisammensein, verschiedene Männer unterschiedlicher Altersgruppen mit verschiedenen Lebensentwürfen und zahlreichen aktuellen Themen. 

Jedenfalls, es war ein tolles Gefühl. Es war eine Energie, der ich mich zugehörig fühlte. Und zum ersten Mal dachte ich absolut "ja, hier gehöre ich her". Konnte mitreden. Hatte das Gefühl, dass die Themen auch mich selbst betreffen. Es war ein Moment, in dem ich spürte, dass meine Entscheidung für diesen Weg absolut richtig war!

Obwohl ich mal wieder, es nervt mich selbst, ein bunter Hund war. Nun ja, ein poly pan Transmensch IST ein bunter Hund, selbst wenn er versucht sich als "normaler" Cis zu tarnen. Der Regenbogen bestimmt mein Leben, ist eben so. Ich versuche manchmal, ihn wegzudenken und mich anzupassen, aber ich muss meine Worte oft sehr sorgfältig wählen, weil ich mich sonst sofort verrate. Habe kein Problem, mich zu outen, will aber nicht ständig Gesprächsthema sein ("anpassen" also nicht der gängigen Konvention wegen, sondern für mich selbst, um einfach  mal in der Masse mitschwimmen zu dürfen und mich treiben zu lassen statt ständig aktiv gegen den Strom schwimmen zu müssen). Als Trans habe ich mich nicht geoutet, aber andere Themen fließen eben doch ein. Ich möchte nicht leugnen oder umformulieren oder totschweigen sondern frei reden können. 

Ich konnte trotzdem soweit bei mir bleiben, dass ich als Mann in der Männerrunde gesehen wurde. Habe sympathische Kontakte geknüpft, mich in die Gespräche eingebracht, sehr viel von den anderen mitnehmen können. Mich einfach wohl gefühlt. Zugehörig gefühlt. Gespürt, dass meine Entscheidung als Mann zu leben die richtige war. Weil ich ein Mann BIN. Weil ich früher nie zu den Frauen gehörte, mich immer falsch fühlte. Jetzt fühlt es sich endlich alles richtig an ... 

2heartedman 18.04.2018, 10.06

Kommentare hinzufügen

Die Kommentare werden redaktionell verwaltet und erscheinen erst nach Freischalten durch den Bloginhaber.



Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Hotte

Huhu, das freut mich so für Dich, dass Du Dich endlich angekommen fühlst. :)))

Erinnert mich an die Zeit, als ich beim schwulen Sportverein anfing und erstmals tatsächlich in Bereiche vordrang, die mir bis dato verwehrt gewesen waren. Herrenumkleide, Herrendusche und eben auch Gespräche unter ausschließlich Männern. Allein unter Cismännern fühle ich mich etwas komisch, muss ich gestehen.

Was ist das denn für ein Männerstammtisch, redet man da über Fußball und so? ;)

LG
Hotte


vom 29.04.2018, 01.49
Antwort von 2heartedman:

Ja, das ist ein tolles Gefühl, aber dieses "allein fühl ich mich etwas komisch" kenne ich auch. Könnte es aber schwer in Worte fassen. Vielleicht, weil es neu ist. Vielleicht, weil ich Angst habe rausgeworfen zu werden. Oder weil ich mir vorkomme wie ein Eindringling (obwohl ich das ja nicht bin). 

Ganz alltäglich auf dem Stammtisch, kein festes Thema, sondern wie es sich untereinander ergibt. Fußball und Co, da wäre ich schnell wieder weg ;-)