Und natürlich auch viele trans*bezogene Themen, denn wir drei waren absolut neu in der Gruppe. Die Jungs waren geduldig und halfen uns freundlich weiter. Ich kann mir vorstellen, dass alle Neuen solche Fragen stellen, aber niemand wirkte genervt. Es ging eben wie vermutlich immer wieder um das Übliche (was diejenigen, die schon vor 10 Jahren Pionierarbeit geleistet haben, DANKE, schon hinter sich haben): welcher Doc taugt was, wie funktioniert das mit der Kasse, soll ich das beim Amt als Kündigungsgrund nennen, wann und wie spürt man die ersten Veränderungen, wie war die erste Rasur für Euch, ist diese OP nötig oder nicht, ist diesunddas normal oder muss ich damit zu Arzt, was muss ich in jenen Antrag schreiben, welcher Gutachter verlangt weniger Geld, und so weiter. 

War danach noch mit dem befreundeten TM im Wald spazieren, sein Hund wollte noch ´ne Runde drehen. Wir tauschten uns aus und fanden es beide sehr schön in der Gruppe. Fühlten uns angenommen, respektiert. Es war angenehm, sich hier nicht beweisen zu müssen. Nicht zeigen zu müssen "guck, was für ein Mann ich bin". Sich nicht ständig rechtfertigen zu müssen "ich bin aber trotzdem ein Mann". Sondern einfach so zu sein, wie man ist. Angenommen zu werden, ob man nun lange oder kurze Haare hat, ob man Brüste hat oder Binder oder Mastek. Ob die Stimme hoch ist oder tief. 

Dieser Abend hat mir richtig gut getan. Und es war sehr motivierend. Klar, rein rational ist mir bewusst, dass ich mein Leben leben kann, ohne mich beweisen zu müssen, ohne Klischees erfüllen zu müssen. Dass man TM ihre Vergangenheit nicht ansieht. Aber sie dann endlich zu treffen ist eben doch was anderes. 

Es haben sich auch Themen ergeben, an die ich beim nächsten Treffen anknüpfen möchte / werde. Fragen, die erstmal ihre Zeit brauchen zum Reifen und dann weiterverfolgt werden. Und ich lernte zwei Leute kennen, mit denen ich mich wohl auch außerhalb der Gruppe treffen werde, weil sich so viele spannenden Themen ergeben haben. 

Das Treffen begann um drei Uhr nachmittags, gegen halb zehn verließen wir die Gruppe, und erst gegen halb zwölf war ich nach unserem Spaziergang zu Hause. Ich denke, das genügt als Statement für "war klasse", oder? ;-)