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Männer und Technik

Was für ein Klischee. Dabei kenne ich ´ne Menge Nerdgirls. Und genausoviele Jungs, die keinen Plan von Technik haben. Ich selbst bin irgendwo dazwischen. Mit manchen Sachen kenne ich mich super aus, und mit anderen habe ich Probleme.


Ich kann super mit PCs umgehen, solange sie funktionieren. Heißt, ich zocke gerne, kenne mehr Möglichkeiten in Word, Excel, im Broswer und im Internet als Otto Normaluser. Tippe mit 760 Anschlägen pro Minute (sic!) und weiß mir bei kleineren Problemen alleine zu helfen. Wenn ein Kollege oder meine Mutter bei mir anrufen mit einem Computerproblem, kann ich sofort helfen, mit diesen Sachen kenne ich mich aus.

Autos, Motorräder, das hat mich schon immer fasziniert. Aber auskennen, nein, soweit bin ich nicht. Mein Bike wird brav in die Werkstatt gebracht. Ich könnte einen Motor nicht von einem Vergaser unterscheiden und weiß nicht mal, was ein Vergaser ist. 

Mit moderner Technik im Alltag komme ich teilweise klar und teilweise nicht. Ich kann Automaten bedienen, habe ein Smartphone, nutze ein Tablet. Vieles ist selbsterklärend. Wenn ich etwas nicht begreife, dann genügen mir oft ein paar Minuten, um es zu verstehen. 

Nur leider kommt die Technik mit mir nicht klar. Ich fühle mich an den >Pauli-Effekt< erinnert. Vielleicht ist es Einbildung. Vielleicht stimmt es. Es gibt einige Geräte (vor allem mit Touchpad), die auf mich sehr sensibel reagieren. Beispiele: 

Mein Mann drückt mir sein Handy in die Hand "guck mal, das neueste Game". Ich nehme es in die Hand, das Spiel hängt sich auf, ohne dass ich etwas mache. Das passiert über mehrere Tage hinweg immer wieder. Nur bei mir. Er kriegt das Handy kaum noch gestartet. Ich komme niemals in den Genuss, das Game zu testen. Er spielt es seit Wochen, es funktioniert ohne Probleme. 

Ich lese ein Ebook oder surfe auf dem Tablet. Meine Hände liegen nicht am Pad, die Finger sind etwa ein bis zwei cm entfernt. Dennoch wird eine Funktion ausgeführt, so als hätte ich gedrückt. Das funktioniert nicht immer, im Winter und bei Kälte nicht. Aber gerade im Sommer passiert es mir häufiger, dass ich ein Touchpad bedienen kann ohne es zu berühren, einfach indem ich den Finger in die Nähe bringe. 

Mein Mann und ich gehen spazieren. Er zückt das Navi, doch wir können nicht geortet werden. Da wir mein Problem inzwischen kennen, sagt er "geh mal weg". Ich gehe ein paar Meter weg, und nach wenigen Sekunden hat das Navi ihn geortet, zeigt ihm den richtigen Weg. Ich komme wieder näher, das Navi verliert das Signal und kann uns nicht mehr leiten. Das haben wir an mehreren Plätzen immer wieder getestet, mal hat er sich bewegt, mal ich. Fakt ist, dass das Navi einfach nicht funktioniert, sobald ich danebenstehe. 

Wenn ich mal mein Handy zücke (Smartphone, aber ein sehr altes, billiges, das im Internet vor allem wegen seines schlechten unsensiblen Touchscreens gedisst wird. Also ideal für mich, wenn es nicht sofort anschlägt), nutze ich sowieso nur die simpelsten Funktionen. Manchmal, wenn ich etwas tun möchte (zB unterwegs ausnahmsweise ein Mail), dann warte ich fünf Minuten auf den Seitenaufbau, nichts passiert. Ich drücke meinem Mann das Ding in die Hand, er streichelt es, und schwupps ist die Seite da. 

Alles Zufall und Einbildung. Ist mir schon klar. Aber eine Häufung von Zufällen, die ich sehr seltsam finde. Ich will das weder überinterpretieren noch unkommentiert lassen. Habe mich daran gewöhnt. 

Leider führt das dazu, dass ich mir angewöhnt habe, in Sachen Alltagstechnik nicht mehr überall die neuesten Geräte zu kaufen. In einem Jahr habe ich drei Kindle verschlissen, der Support war am Verzweifeln, weil kein technischer Defekt feststellbar war, das Gerät auch top in Schuss war (also nix mit "runtergefallen"). Die wollten nicht glauben, dass ausschließlich ich alle Montagsgeräte abgreife ;-)

Außerdem bin ich ein super Betatester! Ich finde am Computer und bei täglichen Geräten immer sofort den Bug. Wenn ich irgendwo bei ´ner Hotline anrufe, schlägt man bereits die Hände über dem Kopf zusammen. Und die Admins auf Arbeit verzweifeln. Nicht reproduzierbare Fehler, und das, obwohl ich nachweilslich unter ihrer Aufsicht exakt das Richtige getan habe. Selbst mein Mann - Computerfreak und IT-ler - verzweifelt gelegentlich, denn er sitzt neben mir und sieht, dass ich alles richtig mache und es trotzdem zu einem Fehler führt. Er würde mir gerne nachweisen, dass ich etwas falsch gemacht habe, denn der PC macht ja nur, was man ihm sagt, aber er guckt mir genau auf die Finger und kann keine Fehlbedienung feststellen. 

Irgendwie ist das traurig. Denn ich liebe Technik, finde sie faszinierend. Mag Robotik, finde Cybertechnik genial und steh total auf Computer. Aber diese Liebe ist einseitig. 

Immerhin, die alten Geräte, die an die Steckdose angeschlossen werden müssen, DIE funktionieren. Waschmaschine, Wasserkocher, Fernseher, Wäschetrockner, Toaster, Reiskocher und so Zeug, das hält bei mir ewig. Ersetzt wird es irgendwann nach 20 Jahren erst dann, wenn ich finde, dass mal Zeit für was Neues ist. Sowas ist mir noch nie kaputt gegangen. 

Und dass ich keine Roller und Autos repariere, nun ja, das war als Frau auch nie ein Problem. Als Kerl komme ich mir schon ein bisschen blöd vor, wenn die anderen sich austauschen über Variorollen, Vergaser, Ölwechsel und Schräubchen. Aber es tröstet mich, dass es ´ne Menge Männer in unserer Runde gibt, die davon genauso wenig Ahnung haben wie ich. Und das sind trotzdem echte Kerle :-)

2heartedman 17.05.2015, 13.47

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