two hearted man
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Konsiliarbericht erledigt

Über die Feiertage hatten ja alle Ärzte, mit denen ich aktuell wegen meiner Sache zu tun habe geschlossen. Heute also gleich Rundumschlag: 

Habe direkt einen Termin beim Psychiater ausgemacht. Begleitend, mein Therapeut meint ich solle da einfach mal was vereinbaren. Außerdem ist dieser Psychiater auch Gutachter und kann mich auf diesem Weg schon mal kennenlernen. Habe einen Termin im März, bin gespannt. 

Dann zur Hausärztin, Konsiliarbericht einholen. Sie hat so ein Ding schon zigmal ausgefüllt, zwar nicht für Transthematik, aber generell. Freute sich, mir auf diesem Weg helfen zu können und hat flink was auf den Zettel getippt. 

Und mit dem Konsiliarbericht kann ich jetzt einen neuen Termin beim Therapeuten vereinbaren. Angerufen, noch der alte Urlaubs-AB, aber heute müsste er wieder da sein. Werde es am Nachmittag noch mal probieren und hoffe, dass es bald weitergeht mit den Terminen. 

Hat ein bisschen was vom Adventure-Spiel: XY benötige dringend eine Schale Erdbeeren - es ist Winter, Erdbeeren sind nicht zu kriegen, also geht man in den Wald - findet Erdbeeren bei Z - wendet sich wieder an XY um die Quest abzuschließen, dazwischen bekommt mal gleich noch A und B zugewiesen, um an einem anderen Faden weiterzumachen, das Spiel geht weiter. Warum denke ich gerade an Asterix und Obelix, Guybrush Threepwood und eXistenZ? ;-)

Bei der Ärztin war es zum Brechen voll. Logisch, erster Tag nach dem Urlaub. Egal, sie wohnt direkt am Flussufer. Fragte, wie lange es etwa dauert, und ich hatte noch eine knappe Dreiviertelstunde. Also habe ich ein Hörbuch eingeschaltet und bin den Fluss entlang. Exakt 25 Gänse weideten auf der Wiese, hübsche Hunde habe ich gesehen, und auf dieser Seite des Flusses war ich eh schon länger nicht mehr, hat sich also gelohnt. Als ich zurückkam, las ich flink noch eine Kurzgeschichte im Wartezimmer, und dann war ich auch schon dran. 

Dauerte drei, vier Minuten (dauerte so lange, weil sie erst das Kürzel im Computer suchte, um das maschinell zu machen statt von Hand). Ach, ich mag meine Hausärztin, sie ist so herrlich wuselig verpeilt freundlich herzlich authentisch. Druckte das Ding dann am Plotter an der Rezeption aus. Neben mir ein Mann, der sich ziemlich genau das Schreiben ansah, während die Ärztin die ganzen Bögen voneinander trennte, unterschrieb und wuselte. 

Die Ärztin meinte, es sei im Grunde völlig egal, was auf dem Ding steht. Die Krankenkasse kriegt eh nur die letzte Seite, und da ist alles geschwärzt, da genügt nur ihr Stempel mit Unterschrift. Das Original ist für den Therapeuten, und der braucht das nur pro Forma. Sie lachte und tippte, was ich ihr sagte, was der Therapeut empfohlen hatte zu schreiben. Ein einziger, knapper Satz: "Meine Patientin leidet an Dysthymie, Transsexualität". (Dysthymie ist eine leichte Form chronischer Depression. Schätze, das trifft auf die meisten Trans hin, denn sich ständig zu verstecken und verstellen geht ganz schön an die Substanz. Zeigt der Krankenkasse, warum halt zusätzlich eine Therapie sinnvoll ist, damit das alles seine Richtigkeit hat)

Anderes Thema: Ärztliche Schweigepflicht ist verdammt wichtig. Aber warum wird in der Rezeption so wenig drauf geachtet? Ich habe heute von zig Leuten erfahren, warum sie da sind. Einfach, weil die an der Rezeption Papiere rumliegen lassen, die jeder lesen kann. Und weil sie beim Einlesen der Karte gleich nach dem Anliegen fragen, egal wieviele fremde Personen daneben stehen. Manchmal, wenn es etwas Intimes ist, schreibe ich es auf oder bitte um Diskretionsabstand. Heute war es mir egal. Der Typ guckte etwas seltsam, als er den Zettel las. Schien noch nicht so viele Transsexuelle gesehen zu haben *höhö*

2heartedman 07.01.2015, 12.21

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