two hearted man
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Kongruenz

Auf der Tagung in München gab es einige Workshops, in denen man auch in Gruppenarbeit erlebte. Und natürlich gab es Feedbackrunden und regen Austausch in Klein- oder Zweiergruppen. Aber nicht nur dort, auch im Alltag erhalte ich immer wieder Feedback. Und ich stelle fest, dass ich scheinbar endlich das Kunststück vollbringe, das Innere und das Äußere anzugleichen.


Dabei geht es in diesem Fall nicht um männlich / weiblich. Sondern darum, was ich verkörpern möchte und was andere in mir lesen. Früher kam es oft vor, dass meine Körpersprache und mein Auftreten nicht dem entsprachen, was ich gerade empfand. Dass andere mich immer wieder ansprachen, wenn ich Ruhe wollte und mich gestresst fühlte. Dass andere mich als ablehnend empfanden, obwohl ich gerade "in the mood" für einen Smalltalk war. Dass ich arrogant wirkte, wenn ich unsicher war. Und viele Beispiele mehr. Ich denke, das muss nicht zwangsläufig mit der Trans*Identität zusammenhängen. Aber einfach mit einer gewissen Selbstunsicherheit. Die allerdings dann wieder indirekt mit diesem Thema zusammenhängt. Es fühlt sich einfach komisch an, wenn ich mich als Mann fühle und die Umwelt mich als Frau wahrnimmt. Und es wurden unterschiedliche Erwartungen gestellt, und oft hat es einfach alles nicht zusammengepasst. Öffentlichkeit fühlte sich immer an wie ein Eiertanz.

Inzwischen gehe ich recht entspannt in den Alltag. Klar werde ich misgendert. Aber ich weiß inzwischen, wer ich bin und was mein Ziel ist. Ich verhalte mich nicht mehr so, wie ich vermute, dass andere es erwarten oder so, wie es sich gehört. Sondern so, wie ich mich fühle. 

Und es ist schön: wenn ich gestresst bin, sieht man mir das an und reagiert entsprechend höflich distanziert. Wenn ich playful bin, komme ich schnell in Kontakt, wirke ich auch auf die Leute anziehend, bin gerne unter Leuten und werde angesprochen. Inzwischen bekomme ich nicht selten die Rückmeldung, dass ich recht selbstsicher und souverän auftrete, dass ich wirke wie jemand, der in sich ruht. Das freut mich sehr. An dem "in sich ruhen" arbeite ich natürlich noch, aber zumindest strahle ich es schon einmal aus, und das ist wichtig für meinen Weg. 

Es tut gut, wenn die Leute mich endlich sehen, wie ich bin ...

2heartedman 15.05.2016, 13.58

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