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Joggen kann wider Erwarten Spaß machen

Es ist wichtig, sich gelegentlich selbst zu hinterfragen. Deswegen tue ich manchmal Dinge, die ich überhaupt nicht leiden kann. Zum Beispiel Joggen.

Wandern liebe ich, aber Laufen / Joggen war nie meine Welt. Ich mochte es nicht, wie ich dabei aussehe. Und mein Körper mochte nicht, wie die Gelenke sich danach fühlten.

Ich bin (seit Corona: war) mal mehr mal weniger regelmässig in der Fitnessbude. Und ich bin mehrfach die die Woche auf dem Trampolin. Fahre sehr viel Fahrrad und lege sehr lange Strecken zu Fuß zurück, fange demnächst an mit Extremwandern. Kurz, ich liebe Sport und Ausdauer und bin recht fit. Und dementsprechend finde ich es schrecklich, dass ich in Sachen Jogging so gnadenlos unterbemittelt bin. Klar ist das eine Trainingssache. Aber nach wenigen Metern bereits schlapp? Keine Puste schon nach einem halben Song?

Vielleicht bin ich zu schnell und verausgabe mich direkt nach Start. Oder vielleicht ist es auf dem Asphalt einfach komplett anders als auf dem Trampolin. Oder vielleicht liegt es daran, dass ich statt Joggingklamotten und Laufschuhen immer Jeans und schwere Straßenschuhe trug (wozu Sportklamotten kaufen, wenn ich eh nicht plane draußen zu joggen?).

Dieses Jahr waren einige Voraussetzungen anders: da ich inzwischen deutlich mehr Sport treibe und auch sehr viel Outdoor unterwegs bin, habe ich ein paar leichtere Klamotten. Und ich habe Barfuß-Schuhe, die wirklich null Gewicht an den Füßen haben. Dank Trampolin wurde nicht nur Bewegung, sondern auch Ausdauer ziemlich gepusht. Lust hatte ich trotzdem keine - umso überraschter war ich, wie gut das auf einmal lief, wow!

Klar lief ich keine Zeit, in der Sportler begeistert jubeln. Und klar ist mein Tempo ausbaufähig. Aber dass ich trotzdem knapp eine Dreiviertelstunde am Stück durchgelaufen bin und dabei eine ordentliche Strecke zurückgelegt habe, hat sogar mich erstaunt. Von "nicht mal einen einzigen Song lang durchhalten" zu "45 min am Stück" ist schon erstaunlich.

Ich gebe zu, dass mich das sehr motiviert hat. Es war ein schönes Gefühl. Ich bin nicht auf dem Asphalt gelaufen, sondern auf Feld- und Waldwegen und auf der Wiese. Die leichten Sport-Klamotten haben mich nicht behindert, und so ungelenk wie befürchtet sah ich wohl nicht aus (und falls doch, war es mir ziemlich egal). Der Muskelkater am Folgetag hielt sich in Grenzen, das gute Gefühl allerdings dauerte sehr lange an.

Nein, ich glaube nicht, dass ich zum Läufer werde. Ist trotz alledem nicht mein Ding. Bewegung an der frischen Luft habe ich dank Job und Hobbies sowieso mehrere Stunden täglich. In der Zeit, in der ich jogge, kann ich statt dessen zu Hause auf dem Trampolin meine Lieblingsserie ansehen. Und meine Gelenke freuen sich ebenfalls, wenn ich den Trampolin dem harten Untergrund vorziehe. In der Natur möchte ich einfach lieber Wandern, da habe ich für mich persönlich mehr davon.

Aber vielleicht werde ich ja nicht mehr nur einmal im Jahr joggen, um meinen Status Quo abzufragen. Sondern zwei drei Mal im Monat, um meine Erfolge zu vergleichen und den Sport ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten. Oder vielleicht sogar ein zwei Mal die Woche, falls es langfristig doch mehr Spaß macht als erwartet. Denn auch, wenn es nicht meine Leidenschaft wird, kann es ja trotzdem gelegentlich Spaß machen. Und da ich inzwischen sportlicher bin als damals, dürften meine Gelenke die Bewegung auch besser abfangen als damals. 

Ehrlich, ich hätte niemals gedacht, dass ich das eines Tages sagen würde. Aber Laufen hat tatsächlich Spaß gemacht. Das beweist mir einmal mehr, wie wichtig es mir ist, mich selbst immer wieder zu hinterfragen und mich gelegentlich upzudaten. Leben ist Veränderung :-)

2heartedman 21.04.2020, 12.08

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