Gestern war ich beim Psychiater, der mein zweites Gutachten geschrieben hat. Sollte heute meine Indikation für die Operationen bekommen.

Und ich fragte gleich neugierig zu Beginn, ob er letztes Mal wirklich nur von Hand aufgezeichnet hatte? Das Gutachten war ja so detailliert, dass es wirkte, als hätte er ein Band mitlaufen lassen, worauf er aber hätte hinweisen müssen. Er grinste, und ich hatte das Gefühl, dass ihm das etwas schmeichelte. Verstehe ich, denn das ist wirklich eine beachtliche Leistung, in diesem Tempo so exakt alles von Hand aufzuschreiben, zumal er mir im Gespräch in die Augen sah und mir zugewandt war, ich ihn nicht als abgelenkt empfand. Er hatte auch gleich eine passende Anekdote parat, und ich gebe zu, er hat es echt drauf in dieser Hinsicht, alle Achtung! 

Kann ja selbst auch schnell schreiben, tue es auch gerne. Aber deswegen weiß ich auch, dass irgendwann die Hand wehtut, wenn man den ganzen Tag so viel so schnell schreibt, und dass man am Ende des Tages nach 40 Seiten auch gar nicht mehr weiß, was dieses Gekritzel bedeuten soll, wenn man mit mehreren Leuten gesprochen hat. Nicht übel, da hat einer ordentlich trainiert :-)

Das Gespräch selbst war dann kurz und sehr knapp. Er fragte, ob ich immer noch die OPs möchte und wie es mir seit dem letzten Termin geht, ob ich mich in meiner Rolle wohlfühle. Kann ich alles so bestätigen und bekräftigen. Das war es auch schon, fertig. 

Die nächsten Tage liegt dann das Schreiben im Briefkasten, ich freue mich schon darauf. Langsam habe ich alles zusammen, was notwendig ist. Dann kann ja nichts mehr schiefgehen :-)