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Ausgewählter Beitrag
Ich vermisse meine Tränen
Thema "nicht mehr weinen", das hatten wir ja schon öfter. Aber so langsam wird mir bewusst, was das auch körperlich bedeutet ...
Habe ja schon häufiger erzählt, dass ich früher nah am Wasser gebaut war. Hat mich extrem genervt, und ich bin sehr dankbar, dass das weg ist. Würde ich wählen müssen zwischen damals (bei jeder Kleinigkeit sofort Tränen im Auge, selbst wenn es total unpassend ist) und heute (nicht einmal mehr in belastenden Situationen) - ich würde definitiv die aktuelle Variante wählen. Weil ich es damals gesellschaftlich als sehr belastend empfand und mich extrem oft über mich selbst ärgerte. Ich behalte gerne die Kontrolle.
Trotzdem wäre so ein Zwischending ganz nett. Zum Beispiel bei Stress dann doch mal weinen zu können. Oder es soweit steuern zu können, dass ich wenigstens alleine zu Hause ...
In letzter Zeit habe ich sehr viel Stress und Druck, und manchmal ist das innerlich kaum auszuhalten, als würde ich platzen. Es baut sich sehr viel Spannung auf, aber es ist kaum möglich, diese aufzulösen. Da wäre es schon befreiend. Das macht mir in den letzten Wochen wirklich zu schaffen. Das Weinen ist da wie ein Jumpscare im Horrorfilm: verdammt lästig, aber wenigstens ist die Spannung für ´nen Moment verpufft und man hat den Kopf danach wieder klar.
Es gibt schon noch Situationen, in denen es möglich ist, aber das sind wirklich so extreme Momente, wie es sie seit Testostart für mich nur zweimal gab (zb Tod meines Vaters. DAS meine ich mit extrem. Also nicht mal ein kleiner Streit, sondern existenzielle Dinge).
Ich habe noch nicht gelernt, wie dieser Druck statt dessen anders abgebaut werden kann. Bin da noch ungeübt und merke, wie sich das oft in Aggression entladen will. Wie sich die Fäuste ballen, wie ich irgend etwas schlagen oder treten möchte, wie ich schreien will. Man sollte mir nicht im Weg stehen. Das wird in letzter Zeit immer häufiger. Sport hilft da nur begrenzt, und das wirkt auch nicht für diesen Moment. Klar habe ich theoretisch Möglichkeiten (hab ja viele Jahre lang anderen Männern erklärt, was sie in solchen Situationen tun müssen, bevor es knallt. Aber es theoretisch zu wissen ist etwas anderes als es praktisch zu erproben und seinen eigenen Königsweg finden zu müssen).
Und, ich weiß, dass ich dieses Thema schon häufiger hier angeschnitten habe (Tränen, Aggression, Frustabbau). Aber es hat in den letzten Wochen ein sehr viel größeres Ausmaß angenommen, und ich bin erstaunt, wiesehr ich mich in dieser Hinsicht inzwischen verändert habe ...
2heartedman 31.05.2017, 10.23
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