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Ausgewählter Beitrag
Ich packe meinen Koffer
Keine Ahnung, wann mein Termin ist. Aber ich pack schon mal.
Der Grund dafür ist, dass ich einfach an nichts anderes mehr denken kann. Ich hoffe so inständig auf einen baldmöglichen Termin, lieber heute als morgen, lieber nächste Woche als nächsten Monat.
Ob ich ein Buch lese, einen Film sehe, ein Gespräch führe, auf Arbeit sitze, einen Blogbeitrag schreibe, eine Rezension tippe, was auch immer - in meinem Kopf habe ich immer nur einen einzigen Gedanken.
Ich kann nichts anderes tun als immer nur zu überlegen, was ich einpacke. Was ich mitnehme. Wie viele Tage Aufenthalt ich haben werde. Was ich alles brauche. Was ich mitnehmen soll. Wie ich das transportiere. Also, mit anderen Worten: ständig das gleiche in immer neuer Variation. Mein Hirn ist wundgedacht.
Ich hoffe mein Karussell beim Packen etwas zu verlangsamen. Wirklich stoppen wird es erst, wenn ich in Narkose unterm Messer liege. Schätze, die werden die zigfache Dosis Narkose brauchen, die für Elefanten.
Wichtig für mich: ich darf / kann die ersten Tage nichts tragen. Werde alleine von der Klinik zum Bahnhof gehen. Mit Rollkoffer (ich mag diese Dinger nicht, bevorzuge Rucksack und Reisetasche, aber das geht nicht). Dann werde ich sieben Stunden oder länger im Bus sitzen und hoffe dann am Ziel abgeholt zu werden.
Peinlich ist es nicht, aber unangenehm, wenn ich andere Leute um Hilfe bitte. Bei Treppen, beim Verstauen des Koffers im Bus. Wenn ich einen Platz für mich im Bus alleine möchte, damit der Sitznachbar nicht in der Kurve gegen mich stößt.
Muss darauf achten, dass ich so wenig als möglich einpacke und so viel als möglich dort lasse. Um im Notfall irgendwie alleine klarzukommen. Am besten Zeug einpacken, das ich dort wegwerfen kann und nicht mehr mit nach Hause nehmen muss.
Sollte darauf achten, welche Klamotten ich mitnehme. Manche erzählen, dass das Jod von den Wunden abfärbt und nicht mehr rausgeht. Möchte nicht mein Glücks-Shirt oder mein Knuddelkissen färben;-)
Und natürlich Proviant. Trotz vegan werde ich sicher nicht verhungern. Aber ein paar Snacks sollte ich vorsichtshalber einpacken.
Bin dankbar, dass es Sommer ist. Dann spare ich mir Pullis, Hosen, Jacken, Mützen, Schal und so ein lästiges Zeug. Es genügt ´ne kurze Hose zum Schlafen, eine Hose für Hin- und Rückfahrt und für tagsüber was Leichtes.
Billige Handtücher für ´nen Euro
Ausrangierte Socken / Unterwäsche zum Wegwerfen
Einmal-Waschlappen und Deotücher
Reisegrößen Hygieneartikel zum Wegwerfen
Feuchttücher (Duschen anfangs nicht möglich)
Stoffbeutel (zum Spazierenführen der Drainagen)
Hustenbonbons nach der Narkose
Strohhalme (falls nach OP das Glas zu schwer ist)
Kleingeld für den Automaten
Ohrenstöpsel falls Mehrbett
Kofferschloss für Wertsachen
Und natürlich das übliche Zeug für unterwegs. Aber das oben genannte sind alles Dinge, die ich zuvor gar nicht im Blick hatte. Bin echt dankbar, dass andere ihre Erfahrungen teilen und ich davon profitieren kann. Hoffe, zur OP dann bestens vorbereitet zu sein :-)
2heartedman 31.05.2017, 13.32
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Die Kommentare werden redaktionell verwaltet und erscheinen erst nach Freischalten durch den Bloginhaber.
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Hi, bei Deiner Packliste ist kein Beschäftigungsmaterial dabei, wie ebook reader oder ein Buch. Ohne das wird der Aufenthalt wahrscheinlich etwas öd, falls Du das Zimmer nicht mit jemandem teilst. Die Idee mit ausrangierter Kleidung, die man dort lassen kann werde ich adoptieren.
vom 01.06.2017, 15.01
na klar, die Idee mit der ausrangierten Kleidung habe ich ja auch von anderen gemopst, war dankbar für diesen Tip :-)
Das Beschäftigungsmaterial ist genannt in dem Satz "Und natürlich das übliche Zeug für unterwegs" unterhalt der Liste. Dazu gehört für mich Tablet, Smartphone, mp3-Player. Auf dem Player tonnenweise Hörspiele und Hörbücher. Auf dem Tablet Games, heruntergeladene Filme von Netflix und Amazon (damit ich dort nicht auf WLAN angewiesen bin). Auf dem Handy Musik und Hörspiele von Spotify. Und Tablet oder Handy fungieren als Reader, wo ich über Skoobe Zugang zu ´ner ganzen Flatrate-Bibliothek an Büchern habe.
Ich würde keinen Meter aus dem Haus gehen ohne meine digitalen Sachen. Die helfen mir im Alltag zu überleben. Beim Arzt, im Bus, in der Stadt, egal wo. Die schotten mich ab vor der Welt, die lenken mich ab, die unterhalten mich.