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Heilung nach der Operation

Heute ist Dienstag. Die OP ist sechs Tage her. Seit vier Tagen bin ich zu Hause. Wie lief es bisher?

Anfangs kaum sichtbar, wird das Hämatom um den Bauchnabel jetzt immer größer und bunter. Sieht lustig aus. Ist aber ein gutes Zeichen, dass alles ordentlich heilt. 

Die Luft blieb noch einige Tage, das war sehr unangenehm. Inzwischen, denke ich, bin ich frei davon. Zumindest spüre ich das nicht mehr. 

Nach der OP ist man normalerweise erst einmal verstopft, aber das konnte ich zu Hause mit Ernährung recht gut steuern. Allerdings habe ich jetzt das Gegenteil und renne ziemlich oft ins Bad. Denke aber nicht, dass das an Ernährung oder Operation oder Heilung liegt. Sondern diese Art Beschwerden habe ich in der Regel nach jeder Spritze, jedem Blocker, jeder Dosisänderung. Ich gehe davon aus, dass mein Körper ein paar Tage nach der OP tatsächlich anfing zu spüren, dass sich da etwas geändert hat im Hormonhaushalt. Das ist bisher immer nach zwei, drei, vier Tagen vorbei. Hoffe also, dass sich das Thema bald erledigt hat und von Verstopfung über übelsten Durchfall endlich einmal Ruhe in meinem Darm einkehrt.

Schmerzen habe ich keine mehr. Es zieht halt, wenn ich mich schnell bewege oder zusehr verrenke. Schuhe binden ist schwer, dazu gehe ich besser auf die Knie statt mich zu beugen. Ich kann wieder auf der Seite schlafen, suche aber einige Zeit nach der richtigen Position. Kann es mir gut auf dem Sofa bequem machen, bin aber auch hier auf der Suche nach einer guten Position.

Als ich einen Film sah, gab es Szenen, in denen sich mir quasi alles zusammenzog vor Spannung, Mitfiebern, aus Mitgefühl. Normalerweise spürt man das körperlich nicht so extrem, doch dieses Mal wurde mir bewusst, dass das Sprichwort "das zieht mir den Magen zusammen" wörtlich zu verstehen ist. Sobald es dramatisch wurde und mir die Charaktere leid taten, spürte ich die körperliche Reaktion, tat es weh, wenn ich verkrampfte. Ich glaube, die nächsten Tage gucke ich statt Komödien (Lachen tut weh) und Drama (zieht den Magen zusammen) lieber freundlichen Zeichentrick ;-)

Auch sonst geht es mir von Tag zu Tag besser. Ich bin jeden Tag ein bisschen spazieren gegangen. Noch nicht im üblichen Tempo geflitzt, aber immerhin raus. Ein bisschen Bewegung und frische Luft brauche ich einfach, sonst gehe ich kaputt, Schonung hin oder her. Und das ist ja auch erlaubt, solange ich nicht übertreibe. Die letzten Tage spürte ich deutlich, wenn es Zeit wurde für den Heimweg. Wenn ich kurzatmiger wurde, die Narbe zu ziehen begann, mein Kreislauf sich langsam meldete. 

Ich habe inzwischen gut gelernt, auf meinen Körper zu hören und darauf zu achten. Also gelingt es mir sehr gut, mich in Maßen zu bewegen, ohne mich dabei zu überfordern oder den Körper zu überstrapazieren. Etwas, das ich früher nicht gekonnt hätte und wofür ich sehr dankbar bin in meinem neuen männlichen Körper, der endlich auch wirklich zu mir gehört.

Ich gebe zu: es fällt mir schwer, mich zu schonen. Klar spüre ich, wo die Grenzen sind. Aber solange die Grenze nicht erreicht ist, würde ich am liebsten alles tun. Viele Wochen kein Vollbad, kein Sex, kein Fahrradfahren, kein Trampolin, keine Wanderungen, nichts Heben, kein Schwimmen, keine Sauna, kein Sport. Wie schon damals bei der Mastek: Erholung ist verdammt anstrengend, wie soll ich das nur überstehen?!? Der Zappelphillipp, der nie stillsitzen kann, ist nun gezwungen sitzen zu bleiben und maximal im Rentnertempo zum bummeln. 

Also, kurz gesagt: von außen merkt man mir nichts mehr an, wenn ich es nicht anspreche und wenn ich körperlich nicht gefordert bin. Aber ich spüre, dass mein Körper noch sehr viel arbeitet. Es ist gut, dass ich noch krank geschrieben und zur Ruhe verdonnert bin. Auch, wenn man es von außen nicht sieht - da ist ´ne Wunde im Körper, und das muss jetzt heilen. Und das geht nicht in ein paar Tagen, sondern das braucht einfach seine Zeit. Ich werde mich bemühen, meinen Körper hierin zu unterstützen ...

2heartedman 05.03.2019, 15.59

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