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Haufenweise zusammenhanglose Gedanken zum Jahresende

Das Jahr geht zu Ende, und auf der To-Do-Liste meines Blogs liegen noch viele "Altlasten", die zu schreiben ich keine Zeit hatte. Was davon möchte ich mit in das neue Jahr nehmen? Und was bleibt zurück? Ich habe keine Lust, endlos Dinge vor mir herzutragen ...


Ich möchte mal ein bisschen für mich sortieren, was alles noch ansteht. Damit Ihr seht, was ich eigentlich noch alles bloggen wollte. Damit ich für mich sehe, was "rumsteht und weg kann". Hier also ein paar Stichpunkte, Oberbegriffe und Gedanken zum Überfliegen. Manche davon werde ich vielleicht in der nächsten Zeit noch genauer ausführen. Andere reiße ich hier kurz an, um sie damit abzuschließen und auf sich beruhen zu lassen. Also nicht wundern, wenn manches beim Lesen einfach nur für Fragezeichen sorgt. Es ist nicht gedacht, Euch als Lesern etwas mitzuteilen. Sondern für mich, um eine Art "Abschluss" zu machen mit diesem Jahr ;-)


AKTUELLE GEDANKEN

Ich möchte mal wieder meine Blogroll überarbeiten. Einige Blogs existieren vermutlich gar nicht mehr oder sind umgezogen. Herrjeh, Staubwischen gehört auch in der Realität nicht zu meinen bevorzugten Aufräumarbeiten ;-)

Stimme und Bart sind zwei für mich immer und immer spannende Themen. Weil sich da immer wieder etwas tut. Gerade, weil ich den Bart aktuell über die Feiertage mal wachsen lasse und ihn täglich mal mag, dann wieder nicht, dann liebe ich ihn, dann soll er am besten heute noch weg, und morgen bin ich wieder begeistert. Ein Auf und Ab je nach Tagesform.

Ich war auf einem interessanten Vortrag mit Balian Buschbaum. Glaube aber, dass ich die Gedanken eher für mich selbst notieren werde mit Passwort. Hängt doch sehr viel damit zusammen, das mit ihm als Person nichts zu tun hat und eher darum geht, wie ich selbst ihn und seine Vorträge / Bücher wahrnehme. 

Bei der Weihnachtsfeier gab es einen witzigen Zwischenfall, den ich gerne erzählen möchte. Sollte mir endlich mal die Zeit dafür nehmen. Wobei, manche Dinge sind nur witzig, wenn man selbst dabei ist. Mal sehen, ob ich das noch tippen werde ...

In der Weihnachtszeit wird mir bewusst, wiesehr man in der Großstadt irgendwann abstumpft bezgülich Bettelei, Obdachlosigkeit, Junkies oder psychisch Kranken, die durch die Stadt laufen. Da habe ich die letzten Wochen wieder einiges erlebt, was mir sehr zu Denken gibt.

Spannend finde ich ein paar Stimmen aus meiner Vergangenheit, die ich kürzlich hören durfte. Ich stelle fest, dass anderen mein Transsein wohl stärker bewusst war als mir selbst. Das irritiert mich immer wieder.

Früher habe ich Menschen verunsichert. Heute tue ich das noch immer. Aber damals war es unangenehm für mich, heute schmunzle ich darüber und freue mich. Ich habe das Gefühl, endlich am Ziel angekommen zu sein und genieße die irritierten Blicke, wenn mein Gegenüber merkt "irgendwas ist trotzdem anders". Manchmal provoziere ich das sogar. 

Ich bin nicht wirklich schwul. Freue mich aber, wenn ich als schwul auf der Straße erkannt werde. Es ist ein ziemlich verqueres Thema, bei dem ich immer wieder schmunzeln muss. Ich frage mich, woran ich selbst und andere diesen Gay-Radar festmachen. Er scheint zu funktionieren, und DAS zählt :-)

Ich hatte ein spannendes Gespräch mit dem Mitarbeiter einer Einrichtung, welche hier vor Ort Fragen rund um Sexualität berät. Dabei wurde auch deutlich, dass es eigentlich zu nahezu allen Themen hier etwas gibt, aber noch immer keine Beratungsstelle explizit für Trans*Personen. In einer Stadt wie der unseren eigentlich mehr als überfällig (zumal wir Anlaufstelle für das gesamte Umland sind, Entfernung in km mehr als dreistellig)! Mir fallen auf Anhieb auch einige Träger ein, die das in ihr Programm aufnehmen könnten. Und gerne wäre ich dabei behilflich, eine solche Stelle aufzubauen. Habe meine Hilfe auch schon angeboten und berufliches Interesse bekundet. Aber das ist halt immer eine Frage der Finanzierung. Sollte es endlich dazu kommen, dass das jemand macht, dann habe ich hoffentlich überall einen Fuß in der Tür und bin den Verantwortlichen als möglicher Mitarbeiter sofort im Hinterkopf. Ich bin beruflich für genau so etwas ausgebildet und bringe auch privat ein ziemlich großes Netzwerk in meine Arbeit ein, also hopp hopp, Zeit wirds! ;-)

Meine neue Leidenschaft sind Uhren, und ich habe inzwischen eine nicht beachtliche aber dennoch wachsende Sammlung daheim. Ich freue mich immer sehr, wenn anderen dies auffällt. Wurde nicht nur einmal auf meine kleinen Schätze angesprochen, wenn ich wieder einmal passend gekleidet war. Ach, das freut mein kleines eitles Herzchen ;-)

Und dann war ich noch als Teilnehmer bei einigen Veranstaltungen. Finde es spannend für mich zu beobachten, wie ich mich auf der Bühne bewege und welche Art der Öffentlichkeitsarbeit mir gut liegt und was mir eher schwerfällt. Es gibt tatsächlich einiges, wo ich mich eher unwohl fühle und was ich so wohl nicht wieder machen werde. Dafür aber anderes, bei dem ich so richtig aufblühe und für mich spüre, dass es genau das ist, was mir Freude bereitet und wo meine Stärken liegen. Es gibt eben verschiedene Formen von Öffentlichkeitsarbeit. Und worin ich gut bin, das kann ich nur erfahren, wenn ich alles mal durchprobiere ;-)


ABSCHLIESSENDE GEDANKEN RUND UMS THEATER

Ach ja, die Zeit im Theater war absolut spannend. Schade, dass ich damals nicht die Zeit hatte, das alles zeitnah aufzuschreiben. Es gab schon einige tollen Momente, die ich gerne mit Euch geteilt hätte. Vielleicht werde ich hier und da noch ein wenig tippen. Aber die Zeit rennt, und ich habe schon so viel Neues seitdem erlebt, dass ich kaum hinterherkomme. 


WORKSHOPS

Die Workshops bedeuten mir sehr viel, und ich habe eine Menge erlebt. Es ist immer wieder anders, je nach Gruppe variiert der Inhalt des Workshops. Ich werde in der Öffentlichkeit inzwischen von vielen Leuten darauf angesprochen, die mich wiedererkennen. Es ist spannend, wie mein Wissen rund um die Thematik wächst, wie ich nach und nach immer besser argumentieren kann. Von Beginn des Jahres bis jetzt habe ich mich optisch und stimmlich sehr verändert, und entsprechend hat sich auch die Reaktion auf mein Outing inzwischen sehr stark geändert. Auch das Verhalten der Schüler mir gegenüber scheint ein anderes geworden, weil ich inzwischen deutlich anders wahrgenommen werde. Spannend!


ÖKOGEDANKEN

Natur und Umwelt lagen mir schon als Youngster am Herzen. Und je älter man wird, desto mehr findet man Wege und Möglichkeiten, dies auszuleben. Dieses Jahr haben mich vor allem Foodsharing und der Zero Waste Gedanke begleitet. Ich habe vieles in meiner Wohnung aussortiert, an meinem Einkaufsverhalten geändert und auch in meinem Alltag umgestellt. Mal sehen, was davon ich demnächst vielleicht mit Euch teilen werde. Falls ich die Zeit finde. Ach ja, Zeit. Auch das ist etwas, das man nicht einfach verschwenden sollte, daran arbeite ich noch: Prioritäten setzen und die mir gegebene Zeit sinnvoll nutzen.


QUEERE GEDANKEN

Ich habe mir dieses Jahr sehr oft die Frage gestellt, ob und wie ich politisch arbeite. Habe ja immer gesagt, dass ich dies eigentlich nicht tun möchte - und dann festgestellt, dass ich es eigentlich schon längst mache. Was ist "politische Arbeit", wie sieht sie aus, was bewirkt sie? 

Ich bin erfreut und erstaunt, wie gut ich inzwischen die Netzwerkarbeit beherrsche. Ich habe sehr viele Kontakte geknüpft, bin gut vernetzt und kann auch für andere prima vermitteln. Das freut mich sehr, und ich bin dankbar für die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben.

Auf der Straße werde ich teilweise von sehr nahestehenden Menschen nicht mehr erkannt. Das finde ich erstaunlich, weil ich für mich selbst kaum etwas verändert hat. Aber es ist ein tolles Gefühl, wenn ich wieder so einen Passing-Moment vom Feinsten erleben darf! 

Meinen Körper spüre ich inzwischen sehr gut. Früher habe ich meine Bedürfnisse (Schmerz, Hunger, Durst, Schlaf, Fitness usw) konsequent ignoriert, da ich sie nicht wahrgenommen habe. Ich habe zwar etwas gespürt, konnte aber nicht zuordnen, was das bedeutet. Heute kann ich das klar definieren und bin dankbar, wie gut mein Körper und ich im Einklang leben. Es ist schön, wenn ich ihm das Bedürfnis erfüllen kann und er mir dafür anschließend positive Rückmeldung gibt. Ach, toll! Ich mag meinen Körper, und ich bin dankbar, was mir mit ihm alles möglich ist!

Immer öfter führe ich Gespräche, an denen ich klar erkenne, dass ich als durch und durch männlich wahrgenommen werde. Und ich amüsiere mich jedes Mal köstlich und denke mir "wenn Du wüsstest". Die Versuchung mich zu outen ist groß, denn ich habe kein Problem damit. Aber wenn meine Person nicht das Thema das Gesprächs ist (und ich bin jemand, der sich gerne im Hintergrund hält), dann sehe ich da keine Notwendigkeit. Man muss ja nicht jedem alles gleich auf die Nase drücken ;-)

Insgesamt habe ich dieses Jahr eine Dankbarkeit und Zufriedenheit erlebt, auf die ich lange hingearbeitet habe. Klar gab es richtig beschissene Momente. Habe ich viel geheult und jede Menge Mist erlebt. Aber wenn ich zurückblicke, dann bin ich vor allem dankbar. Ich habe größtenteils alles erreicht, was ich wollte, körperlich wie seelisch. Und ich freue mich auf alles, was noch kommen wird. 

Einziges Thema, bei dem ich noch nicht abgeschlossen habe und das mich wohl noch längere Zeit begleiten wird: Die körpereigene Hormonfabrik. Aber bevor ich mich diesem Thema widme, muss ich noch ein paar andere körperliche Baustellen abarbeiten. Bin keiner, der sofort mit dem Messer rangeht, wenn es auch andere Möglichkeiten gibt. Also erst einmal abwarten, ob ich das Östrogen auch anderweitig in den Griff bekomme und mir die OP sparen kann. Ich habe Zeit und niemand zwingt mich zu irgend etwas. Also abwarten ... 

In diesem Sinne: ich hätte noch viel zu bloggen. Werde es auch tun. Aber mal sehen, ob ich mich mit alten Themen aufhalte, oder ob ich mich auf das beschränke, was neu kommt ... 

2heartedman 29.12.2018, 16.49

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