two hearted man
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Halschakra

Ich gehe durch die Stadt, als eine fremde Frau mich anspricht. Das Gespräch lief in etwa wie folgt (Gedanken, Handlungen in Klammern):


Sie: Hallo
Ich: ?
Sie: Darf ich Ihnen etwas über Sie erzählen?
Ich: ?!?
Sie: Ihre Aura ...
Ich: ?!? (wtf)
Sie: Ihre Aura ist lila ...
Ich: ...
Sie: Das bedeutet, Sie sind ein spiritueller Mensch
Ich: (nicke freundlich distanziert)
Sie: Sie sind eine Hexe
Ich: Kann nicht sein. Hexen sind weiblich.
Sie: (Pause. Man sah es rattern)
Ich: (innerlich breites Grinsen)
Sie: Naja, früher, in einem früheren Leben. Jetzt sind Sie ein Heiler.
Ich: (Pause. Und jetzt?)
Sie: Und Sie haben einen Knoten, hier im Hals. Und das Soundsochakra ist diesunddas und so weiter
Ich: ...
Sie: Wollen Sie mehr hören?
Ich: Nein, danke, ich muss weiter. Auf Wiedersehen :-)

Ja, ich halte mich durchaus für spirituell. Das tun vermutlich viele Menschen, und man kann die Leute gut damit ködern. Allerdings trage ich meine Spiritualität nicht auf die Straße und schirme mich im Alltag ab, weil meine Filter sonst schnell überreizen. Ich wäre ja schon neugierig gewesen, was sie mir über meinen Halsknoten erzählt hätte (ich wünsch mir ja seit Januar den Stimmbruch, jetzt weiß ich, warum da nix kommt. Kein Wunder, bei diesem Knoten).

Spiritualität mag ja überall fließen. Aber zwischen Fremden auf der Straße, da bin ich skeptisch. Außerdem war mir die Frau extrem unsympathisch. Das Gefühl, das sie in mir ausgelöst hat, kenne ich von meinen Klienten auf Arbeit sehr gut. Teil meiner Spiritualitose ist es, dass ich eine sehr feine Antenne für Menschen habe, und in ihrer Gegenwart fühlte ich mich bedrängt (obwohl sie einen sehr weiten Abstand zu mir hatte und im Grunde sehr freundlich auftrat, rein äußerlich war nichts an ihr auszusetzen). Deswegen habe ich lieber das Weite gesucht, bevor mir jemand den Geldbeutel klaut, während ich abgelenkt bin, oder bevor sie dann womöglich 100 Euro will für ihre Auralesung.

Witzig fand ich ihre winzige Pause, als ich männliche Hexen verneinte und dann spontan zum Heiler mutierte. "Heiler", auch gut, "Sascha" bedeutet zwar "Beschützer" und nicht "Heiler", aber was solls.

Schade. Zu gerne hätte ich den Knoten im Hals gelöst gehabt ;-)

Und, mal im Ernst: ich habe einiges gelernt über spirituelle Kräfte. Aber mit solchen Energien ist man vorsichtig. Und wo immer Licht ist, da ist auch Schatten, und das Herbeirufen des einen lädt auch immer die andere Seite ein. Ist zuviel für den Blog, das soll hier nicht Thema sein. Aber von wildfremden Leuten auf der Straße lasse ich mir garantiert keine Aura lesen, Chakren befreien oder Reiki geben oder mir etwas über irgendein vermutlich früheres Leben erzählen. Motorradfahren ohne Schutzhelm, und dann noch als Sozius bei einem Fremden. Nope, Danke!

******************

Glaubst Du an Auralesung? Welche Erfahrungen hast Du mit Spiritualität gemacht?

2heartedman 30.03.2016, 12.37

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