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Ausgewählter Beitrag

Geliebtes Drahteselchen

Vor vielen Jahren sagte man mir in der Werkstatt, dass mein Rad zu alt sei ...

also bitte! 15 Jahre ist doch nicht alt für ein Fahrrad! Inzwischen ist es etwa 20 Jahre alt. Und es fährt super! 

Dachte ich. Bisher. Aber langsam wird es altersschwach. Und langsam glaube ich wirklich, dass eine Frischzellenkur teurer ist als ein neues Rad. Die Kette schleift, irgendwas blockiert, die Schaltung funktioniert nicht mehr richtig. Es läuft nicht mehr flüssig, und es macht Geräusche wie ein altersschwaches keuchendes Muli. Aber, hey, der mattlackierte Rahmen sieht aus wie neu, der Sattel ist super bequem, und vor drei Jahren hab ich neue Reifen draufmachen lassen!

Werkstatt kann ich vergessen, die wollen nicht mehr reparieren, die wollen mir was Neues andrehen, das geht schon seit zig Jahren so. Zitat des Händlers: "einen Pulli mit 20 Löchern werfen Sie ja auch weg, der wird nicht mehr gestopft". Ist aber mein Lieblingspulli, ich will keinen anderen! 

*seufz* vielleicht schaffe ich es, mit jemandem das Rad noch mal auf Vordermann zu bringen, damit es noch ein paar Jahre durchhält. 

Ich fahre damit ins Büro, zu den Kunden, zu meinen Kumpels, zum Einkaufen, zum Arzt. Von der Unabhängigkeit gegenüber Öffis, dem Geldsparen gegenüber Fahrkarte + Sprit + Kundendienst und dem sportlichen Aspekt ganz zu schweigen. 

Ooooom, legen wir eine Schweigeminute ein, zünden wir ein Kerzlein an und hoffen, dass nochmal fünf Jahre möglich sind. Ein Fahrrad ist kein Wegwerfprodukt, nur weil es 20 Jahre alt ist ... 

2heartedman 05.10.2016, 20.29

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Dominik

Wenn die Kette 15 Jahre alt ist, und die Zahnkraenze auch, dann hat sich da bestimmt durch Abrieb einiges inkongruent entwickelt, und es knackt manchmal, oder rutscht durch beim festen reintreten? Da bleibt wirklich nur Erneuerung der Verschleissteile.
Vielleicht reichen aber auch neue Zuege fuer Bremsen und Schaltung.
Das Rennrad meines Vaters ist ein original Rudi Altig Modell aus den sechzigern, das schnurrt immer noch froehlich vor sich hin, obwohl er es extensiv gefahren hat in all den Jahren.
Das Tolle ist, Altig hat in Mannheim einen Fahrradladen, und als ich ihm das erzaehlt habe, war er erstaunt, dass ueberhaupt noch eins existiert.
Mein Vater ist damals Amateur Rennen gefahren, und hat alles selbst geflickt, ausgetauscht und auf sich abgestimmt.

Da er auch nicht gross war, nehme ich mal an, dass ich es sogar fahren koennte von der Rahmengeometrie her.
Das bringt mich auf eine Idee.

vom 09.10.2016, 05.56
Antwort von 2heartedman:

jau, es knackt, es schleift, und manchmal rastet es nicht richtig ein. Was halt so alles zum Verschleiß dazugehört *seufz* 

Ich werde die Tage mal mit einer Werkstatt reden, wenn ich Zeit habe (ha-ha, welch Luxus *seufz*). Habe jetzt noch im letzten Kommentar getönt, dass es endlich gut läuft, und heute schon wieder: schleift, lässt sich schwer treten, fühlt sich an wie ein komplettes Workout im Studio *grml* ... 

na, dann viel Spaß mit dem Rad Deines Vaters! ;-)
2. von Dominik

Keine Ahnung, ob das machbar ist bei Deinem Rad, aber wenn der Rahmen weder rostig, verzogen oder anderweitig instabil ist, kauf doch einfach einen neuen Zahnkranz, Kette, eventuell je nachdem wie runter die Zahnraeder auch vorne sind neue Kraenze fuer vorne, und eventuell muss auch der Schaltblock erneuert werden, je nach dem wie runter da der Zahnkranz ist. Hat bei meinem 20 Jahre alten Scotty dann noch eine ganze Weile gehalten.

Beim Auto, wenn es ein oldtimer ist, wird ja auch der ganze Motorblock erneuert, Ja, natuerlich ist es ein Kostenaufwand, der einem Neurad entspricht, aber leider laesst sich der ideelle Wert nicht auf das Neurad uebertragen.

Mein Fahhradhaendler am Ort wuerde Dir das auf jeden FAll machen, wenns nicht so umstaendlich waere, wuerde ich ja fast sagen, pack es ein, und komm zu uns :-)

vom 08.10.2016, 17.22
Antwort von 2heartedman:

Ja, das ist etwas, das ich mir auch überlegt hatte und was mir am liebsten wäre. Ich glaube, reinigen bringt bei der Kette nach all den Jahren voller Schneematsch, Salz, Matsch etc nichts mehr, gute pflege hin oder her, es ist einfach ein Gebrauchsgegenstand, der alt geworden ist. Und ich wäre bereit, für eine Neuvariante dieser Sachen auch gut zu bezahlen, selbst falls es fast an ein Neurad rankommt. Wie Du sagst, der ideelle Wert ... 

Ich hoffe halt einen entsprechenden Fahrradhändler zu finden, hab mir auch schon im Web einige rausgesucht, die auf Gebrauchträder und deren Reparatur spezialisiert sind. Die muss ich wohl alle mal der Reihe nach abklappern und in Preis/Leistung vergleichen ... 

Witzig: tagelang wurde es immer schlechter, bis ich schon Angst hatte, dass ich kaum noch am Ziel ankomme. Und nachdem ich das hier gepostet hatte - zack am nächsten Tag lief wieder alles super. Als hätte mein Rad das gelesen und Angst, dass ich es ausrangieren will. Als wolle es mir jetzt beweisen, dass es noch lange nicht alt ist! :-)

1. von Benjamin

Mein Drahtesel ist inzwischen auch 17 Jahre alt. Schon etliche Male selber repariert und Ersatzteile verbaut. Vor drei Jahren fand ich einen kleinen Fahrradladen, der mir mein Rad noch mal richtig auf Vordermann und alles das in Schuss brachte, was ich selber nicht hinbekam. Neue Brems- und Schaltzüge, Gangschaltung einstellen, Räder von den leichten Achten befreien, damit sie wieder exakt in der Spur laufen. All das für wenig Geld. Lächerliche 30 Euro.
Und mein altersschwach lahmender Drahtesel läuft und läuft und läuft wieder. Ich will gar kein anderes Fahrrad. Ich würde das alte vermissen und dieses ist perfekt für mich.

Da geht es mir wie dir: Ein Fahrrad ist kein Wegwerfprodukt. Solange der Rahmen in Ordnung ist, keine Risse hat, etc. kann man alles daran reparieren und ersetzen. Ich drück die Daumen, dass du auch wen findest, der ein bisschen mehr Wertschätzung für alte Räder hat und dir kein neues aufdrücken will. Versuch es mal in den ganz kleinen versteckten Läden, die hauptsächlich Reparaturen anbieten. Die haben oft eine besondere Leidenschaft für Drahtesel und denken nicht so kommerziell.

vom 06.10.2016, 00.27
Antwort von 2heartedman:

Selbst reparieren bin ich zu doof (bzw habe kein Interesse daran und mich deswegen noch nie damit befasst). 

Kenne hier auch zig Fahrradläden. Bisher hatte ich immer die, die am nächsten waren, leider waren das auch recht teure. Aber ich kenne auch viele günstige, die Gebrauchträder aufarbeiten und weiterverkaufen. Oder ein soziales Werkstattprojekt, die selbst nicht mal verkaufen und sicher auch günstig was machen. 

Hoffe halt, dass ich in den letzten Jahren nicht zusehr hab schleifen lassen mit Kette und Co, sodass man noch was machen kann ... aber erstmal abwarten ...