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Geburtstagsfeier und Junggesellenabschied

Gestern also die Geburtstagsfeier der Arbeitskollegin von Schatz. Ich als Frau. Zwar burschikos, mit Binder und Packer, aber namentlich und als weibliche Begleitung.


Eigentlich sollten ja die Freundinnen der anderen Kollegen auch alle kommen. Aber jeder brachte eine Ausrede, schräger als die andere. Ich war also die einzige. Zwischen lauter Freunden und Arbeitskollegen, die sich kannten und nur über die Arbeit redeten. Kam mir ziemlich verloren vor, da ich nicht mitreden konnte. Die Umgebung selbst war ziemlich laut (hier kam mein Overflow aka Hochsensibilität wieder durch), es wurde laut und schrill gelacht, und ich fühlte mich so fehl am Platz wie schon lange nicht mehr. Und wenn eine Horde Menschen sehr viel Alkohol trinkt, bin ich gleich doppelt fehl am Platz.

Was das Thema Alltagstest betrifft: mensch, war das schrecklich. Ich habe mich verhalten wie privat immer. Und ich wage zu behaupten, dass ich der männlichste Mann am Tisch war (ohne den anderen Männern auf Tisch auf die Füße zu treten, aber ... naja, egal, im Blog ist das schwer zu beschreiben, was ich meine). 

Trotzdem habe ich mir alle paar Minuten immer auf die Zunge beißen müssen, das tat so weh! "Und das ist Deine Perle?" - "Ah, Deine Freundin" und "sie" und "ihre". Sätze und Sprüche, die mich klar als Frau in der Beziehung genderten. Es tat verdammt weh und war einfach eine sehr unschöne Situation. 

Und dann sah ich an diesem Abend sogar noch meinen Ex, der mit einer Gruppe Männer ebenfalls dort zu Gast war. Wir waren 13 Jahre zusammen (3 davon verheiratet). Ich hatte ihn verlassen, nicht mangels Liebe (die war und ist noch immer vorhanden, er war ein prima Kerl), sondern weil unsere Lebenswege in zwei völlig verschiedene Richtungen gingen. Ich wollte meinen eigenen Weg gehen, und ich wollte ihm nicht im Weg stehen, aber das verstand er lange nicht. Wir blieben nach außen erstmal Freunde, wobei er dabei so distanziert und rätselhaft blieb, wie er schon immer war. Und eines Tages ohne Ankündigung hat er mich bei Facebook rausgeworfen und nie wieder auf Mails geantwortet, ohne ciao, ohne Abschied, ohne ein Wort warum. Das war kurz nach seiner Verlobung. Seitdem nie wieder Kontakt. 

Wir grüßten uns kurz, seine Begrüßung so humorvoll-distanziert und unpersönlich wie für ihn üblich (ich hätte auch ein alter Klassenkamerad oder ein Arbeitskollege von vor 10 Jahren sein können, die Sätze, die er mir sagte, hätte er wortwörtlich jedem Menschen sagen können, den er einmal im Leben gesehen hatte). Gerne hätte ich ein, zwei Minuten geplaudert, aber das war nicht möglich. Ich war verwundert, dass nur Männer mit ihm unterwegs waren, und es schien ein ziemlich feuchtfröhlicher Abend. 

Heute auf Facebook (manches ist eben doch öffentlich) las ich etwas von einem Junggesellenabschied, und es scheint wohl der seine gewesen zu sein (typisch für ihn: er wirkte wie eine Randfigur, keinesfalls wie der Mittelpunkt des Abends). Ein Wink des Schicksals, dass wir uns noch einmal begegneten? Frage mich, ob das der Abschied für ihn oder mich sein sollte, den das Universum uns da beschert hat. 

Wenn ich ihn in einigen Jahren zufällig wiedersehen sollte, wird er mich sicher nicht erkennen. Ich denke, nach 13 Jahren sollte man einen Menschen erkennen, selbst nach einer solch heftigen Veränderung, aber Blicke, Gesten, Ausstrahlung, der Mensch an sich. Aber er wird mich nicht erkennen, denn in seiner Lebenswelt gehört so etwas zu den Dingen, die nicht existieren, und was nicht ist darf nicht sein. Seine Welt ist sehr überschaubar und geradlinig ... 

Mein Fazit nach dem gestrigen Abend: bin müde, weil es weit über meine Zeit hinaus war. Fühlte mich sehr einsam gestern in dieser Runde von Fremden, es war laut und schrill. Ich freue mich für meinen Ex, aber ich finde es noch immer sehr schade, dass er eines Tages den Kontakt komplett abbrach (ich finde es albern, 13 Jahre ungeschehen zu machen, als wäre nie etwas gewesen). Vielleicht sollte dieser Abschied für mich sein, damit ich endlich begreife, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben will, selbst wenn wir uns als Freunde getrennt hatten. Bber wenn dem so ist - hätte ich mir wenigstens ein paar nette Worte gewünscht, zB dass ich ihm und seiner Neuen alles Gute wünschen kann, denn das tue ich von Herzen. Aber er hatte es damals nie angenommen. Life´s a bitch!

Insgesamt ein Abend, auf den ich gerne komplett verzichtet hätte ... 

2heartedman 31.05.2015, 10.40

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