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Frauenärztin

Diese Woche war ich bei der Frauenärztin.



Ich vertrödele das immer gerne, eigentlich müsste ich meiner Komplikationen wegen (diverse Knoten *hmpf*) alle drei Monate zur Untersuchung kommen. Seit ich aber weiß, dass die Brüste eh abkommen, lasse ich das noch mehr schleifen als eh schon (zumal ich die letzten Jahre ständig Schmerzen hatte und seit dem inneren Outing diese wie weggeblasen sind, sehr bezeichnend). Außerdem, Frauenarzt, da gibt es wirklich Angenehmeres, erst recht für einen Transmann. 

Bevor es zur Untersuchung kam, sprach ich Klartext ihr gegenüber. Sie reagierte sehr freundlich und aufgeschlossen, beantwortete all meine Fragen. 

Einziges Problem: sie kennt sich mit der Transthematik so absolut gar nicht aus. Vor allem, weil das Gerät an der Rezeption wohl wirklich nur weibliche Karten annimmt. Transfrauen könnten theoretisch zur ihr kommen, aber sobald meine Karte männlich eingelesen werde, sei Schluss. Verstehe ich nicht wirklich, aber warum sollte sie mich anlügen? Und ich habe schon häufiger im Web gelesen, dass Transmänner nicht mehr weiter zu ihrem bisherigen Gyn können. 

(Exkurs: Transmann beim Frauenarzt? Ja klar: es gibt zum Glück nicht mehr die Verpflichtung, jede einzelne OP machen lassen zu müssen. Man darf also als TM sich auch entscheiden, ob man einen Aufbau möchte oder die weiblichen Geschlechtsteile enthält. Es gibt viele Varianten und Möglichkeiten, die ich hier nicht aufzählen werde. Aber viele dieser Möglichkeiten beinhalten, dass ein TM weiterhin beim Frauenarzt seine Untersuchungen machen lassen muss)

Sie beantwortete mir einige Fragen zum Thema Entfernung Gebärmutter und oder Eierstöcke. Erklärte, was das im Einzelnen bewirkt, welche Methoden es gäbe. Aber sie sprach sehr allgemein und sagte, für konkrete Fragen zum Thema Trans solle ich mich besser an die Klinik hier in der Nähe wenden (ich weiß, dass es da eine gibt und erzählte ihr davon). Trotzdem half sie mir schon sehr weiter. 

Außerdem fragte ich sie wegen des Binders. Hier und da lese ich im Netz, dass es gesundheitsschädlich sei, dass die Brust dabei geschädigt werde, dass Gewebe absterbe, und so weiter. Das konnte ich mir nicht vorstellen bei dem harmlosen Binder, den ich trage. Gut, als ich mit den Bandagen selbst gewickelt habe, da habe ich mir schon ordentlich die Luft abgeschnürt, aber beim Binder ist das nicht so. Sie sah sich das an und meinte, dass das eigentlich kein Problem sei, ich könne ihn statt BH regulär tragen. Super, das freut mich!

Auf meine Frage, ob ich auf Arbeit für den Binder eine Ausrede nennen könnte, die medizinisch haltbar sei, zögerte sie. Meinte, ich könnte es durch meine bisherigen Schmerzen erklären, die durch die straffe Stütze erträglicher seien, das klänge realistisch. Gut, kann ich nicht beurteilen, aber mal sehen. Ich denke drüber nach, ob ich das riskieren möchte, denn mit BH fühle ich mich einfach nicht wohl, früher nicht und jetzt erst recht nicht mehr. 

Nagut, wieder einen Termin geschafft. Abstrich hinter mich gebracht, Brüste abgetastet, jetzt hab ich wieder ein paar Monate Ruhe. Und irgendwann muss ich wohl anfangen, mir eine neue Ärztin zu suchen. Blöd. Ganz, ganz blöd, ich mag sie und fühle mich bei ihr gut aufgehoben :(

2heartedman 18.01.2015, 13.37

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