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Fitnessbude - Besuch beim zugehörigen Facharzt

In meiner Fitness-Bude wird das Training von einem Arzt begleitet. Mein Termin hätte eigentlich schon vor ein paar Wochen sein sollen. Musste aber zwei Mal verschoben werden. Erst ärgerte mich das, aber jetzt war es recht praktisch, denn es traten seitdem Beschwerden auf, die ich mit ihm besprechen konnte.


Ich wurde übrigens am Telefon wie auch in der Praxis als Herr Sascha angesprochen. Die Mitarbeiter alle sehr aufgeschlossen und freundlich. Das freute mich sehr. Sprechstundenhilfe, Assistent, der Arzt selbst. Auch im Fitness-Studio selbst, jeder Mitarbeiter. Der Arzt wollte meinen Trainingsplan sehen, also bin ich mal kurz rüber ins Studio, um ihn zu holen. Da rutschte ihm dann der Sprechstundenhilfe gegenüber raus "sie geht nur kurz ihren Plan holen". Ist okay, kann passieren. Sowas passiert ja sogar mir anderen TM gegenüber *verlegen guckt*. Aber im Gespräch war er sehr freundlich und immer korrekt. 

Zuerst gab es eine Rückenmessung. Man wird in einen Folterstuhl gespannt, alles wird professionell eingestellt, und dann wird gecheckt, wie kräftig der Rücken ist. Ich lag im normalen Durchschnitt. Hätte mir gewünscht besser zu sein. Aber gut, ich muss realistisch bleiben, denn ich steh ja noch ganz am Anfang und habe den Körper bisher sträflich vernachlässigt. Dafür war ich sogar ganz gut.

Anschließend dann zum Doc himself. Man merkte, dass er diese Art Gespräche viel zu oft führt. Im gleichen Tonfall, wie ich meine tägliche Leier auf Arbeit abspulte, erklärte er mir ein paar Dinge. Aber er ließ sich auch unterbrechen für Fragen. Außerdem habe ich zusätzlich viele Fragen gestellt. Er nahm sich sehr viel Zeit, nachdem er seine Standardsachen abgespult hatte und ging ausführlich auf meine Themen ein. 

So erklärte er mir ausführlich, was ich vorerst hinsichtlich meiner Unfall-Schulter (siehe August 2015) beim Training beachten muss. Erklärte mir einiges wegen meiner Rückenschmerzen. 

Was ich witzig finde: ich gehe offen mit meiner Trans*Thematik um. Fände es albern, bei einem Arzt etwas so Wichtiges zu verschweigen. Fiel mir bei ihm auf, aber davor auch schon oft in anderen Situationen: die Leute nennen das Kind einfach nicht beim Namen. Sie sind freundlich und aufgeschlossen, aber irgendwie haben sie ein Problem, geradeheraus etwas zu sagen. 

Naja, vielleicht haben die Leute Angst, sich zu verplappern. Oder sie brauchen etwas länger, um das zu verarbeiten, wofür ich so viele Monate / Jahre Zeit hatte. Immerhin wich er den Fragen nicht aus, auch wenn die Formulierungen teils witzig waren (ich warf dann den allgemeinen Ausdrücken die unausgesprochen im Raum hängenden Fachbegriffe einfach hintendrein. Meine Güte, ich bin erwachsen, er darf offen mit mir reden). 

Als es dann auch um das Problem Umkleide ging (gerade, wenn ich bald männlich aussehen werde aber der sportgeeignete Binder eben die Brüste kaum wegdrückt), sicherte er mir (ebenso wie die Mitarbeiter des Studios zuvor) volle Unterstützung zu, falls es da Probleme mit anderen Gästen geben sollte. Das hat mich sehr gefreut. 

Am Ende war ich über eine Stunde bei der Messung und dem Arzt. Wie gesagt, die haben sich sehr viel Zeit genommen, wow. Mögen andere über dieses Konzept und das Studio denken, was sie wollen - ich bin immer wieder angetan und fühle mich dort ernstgenommen, wohl und gut aufgehoben. 

2heartedman 27.02.2016, 15.49

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