two hearted man
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Ausgewählter Beitrag

Ein typischer Arbeitstag

Ich möchte einfach mal einen typischen Arbeitstag von mir vorstellen :-)

Als ich damals meinen sicheren Job mit 40 h die Woche im Büro aufgegeben habe, war mir klar, dass ich diese Eintönigkeit nicht mehr länger ertrage. Ich wollte gerne eine Tätigkeit, die abwechslungsreich ist. Wollte viel unterwegs sein. 

Ich sagte meinem Schatz aber auch: "wenn ich später jemals jammern sollte, dass es zu chaotisch ist, dann weise mich darauf hin, wie es früher war. Und dass ich genau DAS haben wollte, worüber ich jetzt jammere". 

Er muss mich nicht erinnern, ich weiß es selbst. Und möchte niemals tauschen, ich bin happy. Es macht irre viel Spaß, es ist Abwechslung pur. Und es ist toll, dass ich sehr viel von daheim aus erledigen kann (Abrechnung macht einfach sehr viel mehr Freude, wenn man am privaten PC sitzt und dazu aus der Lieblingstasse Tee trinkt und die Katze krault).

Aber ja: manchmal ist es schon anstrengend, und die Grenze zwischen Job und Privatleben zu ziehen erfordert viel Konsequenz. Auch diese enorme Flexibilität fordert mich sehr heraus, da ich eigentlich ein sehr strukturierter Mensch bin und Chaos mich nicht nur verunsichert sondern ängstigt. Einer der Gründe, warum ich endlich weg wollte von der Struktur: wenn ich jahrelang immer nur das gleiche mache, kann ich mich nicht weiterentwickeln. Also wollte ich eine neue Herausforderung (und ich gebe zu: ich hatte echt Angst vor diesem so flexiblen, chaotischen Job, aber ich wollte es probieren um daran zu wachsen).

Zugegeben: wäre es vom ersten Tag an so gewesen wie jetzt, wäre ich durchgedreht und hätte alles hingeschmissen. Anfangs war es nur ein Job, die anderen kamen schrittweise dazu. Anfangs hatte ich eher zuverlässige Kunden, und erst nach und nach bekam ich solche unzuverlässigen Chaoten. Ich wollte es so, das Universum hat all meine Wünsche erhört. Und ich wachse täglich an meinen Aufgaben. Trotzdem raufe ich mir oft die Haare, wie ich da noch durchblicken soll ;-)

Job 1: Festanstellung Teilzeit (ambulant, flexible Termine)
Job 2: Honorartätigkeit Teilzeit (Streetwork, flexible Termine)
Job 3: Minijob (Büro, fixer Termin 1x die Woche)
Job 4: Selbständigkeit 24/7 (daheim)


MONTAG

- SMS: Kunde A Job 1 hat für übermorgen abgesagt
- Rufe Kunde B an, Termin vorverlegt wg Absage Kunde A
- Fitnessbude
- 1/2 h Tel mit Kundin C aus Job 1 (krank, daher tel statt Besuch)
- SMS, Kunde A will doch nicht absagen
- Rufe Kunde B an, nehme verlegten Termin zurück
- Bewerbungsgespräch mit Frau D für Job 3 im Büro
- Büro, Fr. E sagt ihr heutiges Bewerbungsgespräch ab
- fahre heim, wg ABsage Fr E ist Zeit für Papierkram Job 1
- Flyer erstellen für Job 4
- Kunde F von Job 1, er lässt mich 1/2 h vor d Tür warten
  (Zeit wird berechnet. Aber es regnet, toll)
- Daheim Doku Job 1
- Korrekturlesen für Job 4


DIENSTAG

- Endokrinologe ohne Wartezeit (zuviel Puffer eingeplant)
- zu knapp z Heimfahren - ab ins Café
- im Café: Doku, Stundenabrechnung für Job 2
- Büro: Teamsitzung Job 3, Bewerbungsgespräch für Job 1
- Anruf Kollege Job 2, Termin morgen nach hinten verlegt
- Kollege Job 1 kommt ins Büro für Absprache u Einarbeitung
- Daheim Doku Job 1
- Daheim Akquise für Job 3 von daheim aus


MITTWOCH

- Fitnessbude
- daheim Monatsabrechnung für Job 1 
- Kunde A Job 1 besuchen
- Während Besuch Kunde 1: näxter Kunde B sagt ab
- Leerlauf, kann nicht effektiv genutzt werden diesmal
- Mit Kumpel Job 2 einige Stunden auf der Straße
- Bei Job 2 gleichzeitig Flyer für Job 4 verteilen
- Daheim Doku für Job 1
- Daheim Netzwerkarbeit für Job 3 
- Daheim Werbetexte für Job 4 erstellen


DONNERSTAG

- Praxis: Therapie
- Büro: Teamsitzung Job 1
- Büro: Papierkram, Kollegenabsprache Job 1
- Kunde G Job 1 besucht
- Kunde H Job 1 öffnet die Tür nicht, Termin entfällt
- daheim: Telefonate für Job 1 
- daheim: Doku für Job 1
 
Hey, ich bin ein Glückskind. Bisher hat es immer irgendwie gepasst. Wenn einer absagte, dann hatte ich eh grad ´nen schlechten Tag und war dankbar für die Auszeit. Oder ein Kumpel kam zufällig vorbei, sodass ich mit dem spontan mal ´nen Kaffee trinken konnte. Oder jemand anders fragte, ob ich spontan einen Termin einschieben könnte. Irgendwas geht immer (wenn nicht, bin ich falsch an die Sache herangegangen und muss morgen einfach noch flexibler werden) ;-) 

2heartedman 22.03.2017, 19.04

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Hiltrud

Jetzt gehts rund, sagte der Papagei und flog in den Ventilator... ja, Kalauer, passt aber grad gut dazu...
Vermutlich gewinnst Du aber einiges an Energie auch daraus, das Du bei Dir (ihm) angekommen oder dorthin unterwegs bist?

vom 27.03.2017, 18.43
1. von Dominik

Wow, das hoert sich trubelig an.
Wie behaeltst Du da den Ueberblick?
Da ist wirklich Schnellumschalten angesagt.


vom 26.03.2017, 01.44
Antwort von 2heartedman:

Manchmal verliere ich tatsächlich den Überblick. Aber die Kunden in Job1 haben Verständnis (meine Fehler machen mich menschlich. Ich fungiere auch als Vorbild, und wenn ich perfekt wäre, wäre ich wohl eh unglaubwürdig). Mein Kumpel in Job 2, mit dem ich unterwegs bin, ist die Ruhe selbst, er erdet mich. In Job 3 hab ich keinen Plan, weil ich noch neu bin. Und Schatz, mit dem ich in Job 4 bin, rollt halt mit den Augen. 

Alles in allem: manchmal klappt es mit dem schnellen Umschalten, dann bin ich dankbar. Und manchmal nicht. Die Situationen, in denen es nicht klappt, sind auch genau DIE Momente, in denen ich lernen muss besser zu werden. Und es klappt nach und nach.