two hearted man
Interne Seiten
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3
2024
<<< März >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
    010203
04050607080910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
Statistik
Einträge ges.: 1238
ø pro Tag: 0,4
Kommentare: 263
ø pro Eintrag: 0,2
Online seit dem: 05.12.2014
in Tagen: 3401

Ausgewählter Beitrag

Bin auf Entzug

Die letzten Wochen war ich nicht im Fitness-Studio, und ich bin auch nicht auf den Crosstrainer.

Muss ich leider zugeben, und es ärgert mich selbst. Meine Ausrede: Erst die Trauer und Gürtelrose, dann durch den neuen Job mit seinen flexiblen Zeiten ein ungeregelter Alltag. Anflug von Depri aufgrund der ganzen Säulen, die plötzlich ins Wanken gerieten. Und, etwas pauschaler: ich hatte im Leben einfach mal andere Prioritäten ;-)

Jetzt kommt wieder etwas Stabilität rein. Der Alltag ist noch immer etwas chaotisch, aber so langsam kriege ich das in den Griff: ich finde langsam meinen Rhythmus mit Aufstehen, Essen, Freizeit. Die Depri ist einem allgemeinen "bäh, keine Lust" gewichen (und "keine Lust" ist kein Argument). Die Gürtelrose ist schon lange weg. Obwohl ich mich sehr schlecht ernährt habe, habe ich gut abgenommen, langsam fange ich wieder an Kalorien und vor allem Nährstoffe zu tracken, auch das tut gut. 

Und, vor allem: der Körper schreit inzwischen nach Sport! Das ist ein völlig neues Gefühl, das ich überhaupt nicht kenne!

Ich war rund 45 km wandern, aber ich wollte mehr. Gehe fast täglich spazieren, manchmal sogar mehrfach am Tag, teils mehrere Stunden. Dazu ein Job im ambulanten Dienst, bei dem ich alle Wege mit dem Rad erledige, auch bei Regen und Kälte, frühmorgens oder abends, dazu Einkäufe, Erledigungen, Arzttermine alles by bike. Ständig auf Achse, ständig unter Strom. 

Und wenn ich abends heimkomme - dann bin ich nicht müde, sondern dann könnte ich erst richtig loslegen. Das Spazieren war nur ein Aufwärmen, das Radfahren ein nette Vorspeise. Ich will mehr, und es fällt mir irgendwie schwer, meinen Körper zu kontrollieren. 

Kann das schwer in Worte fassen. Aber ich kann männliche Teenager immer besser verstehen. Wenn mich einer blöd anquatscht und mir körperlich zu nahe kommt, müsste ich mich direkt beherrschen, nicht zu schubsen oder schlagen. Ich nutze jede Gelegenheit zu Hause, mit Schatz zu raufen. Wenn ich mich bewege, steckt so viel Power dahinter, dass ich mich zusammenreißen muss nichts kaputtzumachen (Türen schließen, Sachen vorsichtig abstellen, Tuben nur leicht drücken, Händeschütteln nicht ganz so fest usw). 

Dieser Drang nach Auspowern wurde die letzten Tage so stark, dass ich fast die Wände hoch bin!

Es gibt aber ansonsten keine Nebenwirkungen, fühlt sich nicht schlecht oder krank an, sondern im Gegenteil extrem energiegeladen und positiv. Meine Energie kommt zurück. Nicht nur ein bisschen, sondern so, als würde mein Körper alles nachholen wollen, was er die letzten zwei Monate verpasst hat. Ich grusele mich ein wenig vor mir selbst ;-)

Also bin ich heute endlich wieder zum Training. Muss zugeben, dass ich keine Lust hatte, mein Hirn ist noch immer demotiviert: ich hätte echt Besseres zu tun. Hätte Wichtigeres, um das ich mich kümmern muss. Aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten! 

Habe mich dann ausgepowert und ein paar extra Wiederholungen draufgelegt. War genervt ohne Ende, weil es absolut keinen Spaß gemacht hat. Aber danach fühlte ich mich zum ersten Mal seit Wochen wieder richtig gut. Etwas gezittert von der Anstrengung, der Körper voller Elan und erst einmal zufrieden. 

Die Körperhaltung wieder sehr viel straffer, die Bewegungen flüssiger, sehr viel mehr Körperbewusstsein, ich spüre mich jetzt endlich wieder besser, und es fühlt sich verdammt gut an. Trotzdem wird es ein ziemlicher Kampf, nächste Woche wieder zu trainieren. Dreimal die Woche Kraftsport sollte schon sein, dazu dreimal auf den Crosstrainer. Schatz möchte evtl anfangen mit Badminton, da bin ich auch sofort dabei. Vielleicht nehme ich mir zuviel vor, und ich sollte mich zufrieden geben mit "zweimal Kraft, zweimal Ausdauer". Mein Körper will mehr, mein Hirn will weniger.

Warum muss etwas, das so lästig ist, so gut und gesund sein? *grml* Wäre doch cool, wenn "auf dem Sofa sitzen und Film gucken" den gleichen Effekt hätte, oder?

2heartedman 29.10.2016, 17.09

Kommentare hinzufügen

Die Kommentare werden redaktionell verwaltet und erscheinen erst nach Freischalten durch den Bloginhaber.



Kein Kommentar zu diesem Beitrag vorhanden