two hearted man
Interne Seiten
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3
2024
<<< April >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01020304050607
08091011121314
15161718192021
22232425262728
2930     
Statistik
Einträge ges.: 1238
ø pro Tag: 0,4
Kommentare: 263
ø pro Eintrag: 0,2
Online seit dem: 05.12.2014
in Tagen: 3423

Ausgewählter Beitrag

Ballast abwerfen

Momentan bin ich unter anderem damit beschäftigt, wieder einmal auszumisten. Tut jedes Mal gut :-)



Das letzte Mal habe ich im Dezember 2014 ausgemistet. Kurz nach meinem Coming Out. Frauenklamotten weg. Und im Rahmen dieser Aktion gleich noch mal die Bude ein wenig entrümpelt. 

Es ist tatsächlich nicht so, dass sich seitdem neue Sachen angesammelt haben, die nun weg müssen. Sondern weitere Dinge, von denen ich mich nun trennen konnte, an denen ich damals noch hing. Mein Ziel wäre ja, dass ich eines Tages ganz ohne irgendwelchen Ballast auskomme. Nur mein Essen, mein Computer mit ein paar Daten drauf und ein paar wenige Klamotten. 

Aber das schaffe ich nicht, ich war immer ein Sammler. Aber ich will mich von allem Unnötigen lösen, keinen materiellen Dingen anhaften. Immer mehr zeigt mir das Leben, dass ich im Überfluss lebe und nicht horten muss sondern stets Nachschub erhalte. Kann also endlich aufhören zu horten (für den Notfall) und einfach vertrauen. Aber es ist nicht leicht, etwas so tief Verinnerlichtes abzulegen ;-)

Jedenfalls bin ich dieses Mal wieder sehr erfolgreich. Ich sortiere aus, schlichte um, werfe weg. Klamotten, Bücher, Haushaltszeug, Badeartikel, Kruschelkram, Dekosachen. Ach ja, da kommen Erinnerungen hoch. Zum Beispiel an die Zeit, als CD-RWs noch richtig cool waren. Irre, wie wichtig einem manche Dinge waren und wie lange man sie liegenlässt und wie bedeutungslos sie irgendwann werden. Die Zeit heilt Wunden, die Zeit lässt wichtige Dinge in Bedeutungslosigkeit verblassen, und die Zeit löst alle Probleme irgendwann von selbst ;-)

Es ist eine sehr frustrierende, zugleich aber auch befreiende Arbeit. Da ich derzeit aufgrund Job und anderer Termine nicht am Stück durcharbeiten kann, muss ich immer mal wieder ein Stück machen. Und mit jedem Stück, das ich geschafft habe, fühle ich mich leichter. Freier. Gelassener. Ruhiger. Mehr ich selbst. 

Dieser Ballast lähmt auch. Da sitzt man inmitten von Filmen, Büchern, Sportartikeln, Klamotten, Haushaltsgegennständen. Und fragt sich, was man essen, lesen, anziehen, erledigen soll. Zuviel Auswahl, zuviele Möglichkeiten, zu viel Ablenkung. 

Je weniger das wird, desto leichter fällt es mir, mich tatsächlich für ein Abendessen zu entscheiden, den passenden Look zu finden, ein schönes Buch auszuwählen. Wo ich mich vorher erdrückt fühlte, kann ich jetzt langsam anfangen, tatsächlich zu entspannen. 

Ich hoffe ja, dass es mir gelingt, keinen neuen Ballast anzuhäufen sondern mich statt dessen von immer mehr zu trennen ...

2heartedman 06.10.2017, 19.26

Kommentare hinzufügen

Die Kommentare werden redaktionell verwaltet und erscheinen erst nach Freischalten durch den Bloginhaber.



Kein Kommentar zu diesem Beitrag vorhanden