Irgendwie hatte ich damit gerechnet, dass sich das seltsam anfühlt. Dass mir optisch etwas fehlt. Weiß nicht, wie ich es erklären soll. 

Wenn eine gesunde Frau nach unten sieht und die Brüste sind weg, sie guckt glatt nach unten über ihren Bauch über den Schritt runter zu den Schuhen, da würde sie vermutlich erschrecken oder sagen "total ungewohnt" oder sowas ... 

Ich hatte vermutet, dass es mir genauso gehen würde. Schließlich habe ich ja etwa 20 Jahre mit diesem Anblick leben müssen und kenne es nicht anders. Ob ich sie mag oder nicht, sie haben mich sehr lange begleitet, und ihr Fehlen sollte doch rein rational wenigstens ein Gefühl der Verlustes auslösen. 

Trotzdem - es war nicht ungewohnt. Kein Verlust. Sondern im Gegenteil absolut gewohnt, alltäglich. Völlig normal. So als würde ich schon immer so rumlaufen. Irritierend nicht der Anblick, sondern das Gefühl der absoluten Normalität, das ich empfinde. Und mit dieser Normalität stellt sich eine Zufriedenheit ein, wie ich sie noch nie zuvor gespürt habe ...