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Ärztefrust

Bin "etwas" angefressen von der Ärzte-Situation.

Ich wohne ja in einer Großstadt. Gut, nicht gerade München oder Berlin, aber groß genug, um wirklich davon ausgehen zu können, dass man genügend Ärzte um sich herum hat, von denen ein paar sich mit der Thematik auskennen. Und genügend, dass die Menschen versorgt sind und man gut einen Termin bekommt. 

Eigentlich. Sollte. Oder so.

Statt dessen bin ich bisher immer in die Nachbarstadt gefahren für mein Testosteron. Die empfinde ich inzwischen aber aufgrund einiger Erlebnisse als inkompetent. Oder, besser gesagt, ich fühle mich nicht ausreichend beraten, und ich wurde für mein Gefühl zu lange unterdosiert gelassen und nicht aufgeklärt. Außerdem wechselten dort die Ärzte in dieser Zeit, und beide haben gegensätzliche Aussagen gemacht, die sich völlig widersprechen.

Die Praxis, wo ich gerne hinwollte, sagte mir vor ein paar Wochen "wir behandeln keine Transpersonen" (obwohl ich ausdrücklich Empfehlungen von anderen Betroffenen bekommen hatte). Trotz erstaunter Nachfrage wies man mich rigoros ab, Trans sei speziell und werde in dieser Praxis keinesfalls behandelt.

Als ich letzte Woche vor Ort war (man kann es ja probieren), hieß es: "natürlich behandeln wir Transpersonen, warum nicht? Aber der nächste Termin ist frühestens im März frei". Dankeschön, halbes Jahr Wartezeit! Und warum diese unterschiedlichen Aussagen, ob sie mich behandeln oder nicht?

In einer anderen Praxis, die auch Transpersonen behandelt, habe ich nun Mitte Dezember einen Termin bekommen. Immerhin. 

Momentan habe ich ziemliches Hormonchaos`, wirklich gut geht es mir nicht. Ob es von Unter- oder Überdosierung kommt, weiß ich nicht. Woher auch, habe keine Werte vorliegen und bin kein Fachmann. Sollte aber dringend etwas ändern. Keine Ahnung, welche Konsequenzen eine falsche Dosierung langfristig hat, aber gut ist es sicher nicht. Egal, ich warte jetzt mal bis Dezember. Werde selbst experimentieren. Was man nicht soll, was ich nicht mag, aber was ich als einzige Möglichkeit sehe, mit der Situation klarzukommen.

Falls die Ärztin im Dezember mich auch nicht aufklärt bzw mich ohne die Werte zu checken einfach irgendwie aufs Geratewohl dosiert (wie in der anderen Klinik geschehen), werde ich also wieder auf die Suche nach einer neuen Praxis gehen. Ist lustig, denn dann habe ich wieder ein halbes Jahr Wartezeit, in dem ich fröhlich selbst experimentieren kann. Wer weiß, wenn ich in Rente gehe, bin ich vielleicht mal auf ´nem ordentlichen Level eingestellt und kenne meine Dosis.

Außerdem gehört zum Thema Hormone auch die Schilddrüse. Darauf ging mein bisheriger Endokrinologe nicht ein. Aber die Werte (die ich immer anfordere, damit ich sie selbst auf der Hand habe) lassen darauf schließen, dass man sich das mal genauer ansehen sollte. Ich habe heute angerufen und einen Termin vereinbart. Mitte Januar. Also in drei Monaten!

Erinnert mich daran, dass Schatz vor etwa zwei Jahren einen bitterbösen Ausschlag am ganzen Körper hatte, der von Tag zu Tag schlimmer wurde. Juckte, tat weh, breitete sich rasend schnell aus, konnte kaum schlafen geschweige denn arbeiten oder sonst etwas. Notfallsprechstunde wies ihn ab, das sei kein Notfall. Er müsse einen Termin ausmachen. Der Termin war dann etwa sechs oder sieben Wochen später. Die Tatsache, dass Schatz Allergiker ist, war den Ärzten egal, so ein Hautausschlag sei kein Notfall, auch nicht bei einem Allergiker, soll er halt bisschen Ringelblumensalbe draufschmieren und wenn es juckt eben Fenistil. 

Letztens las ich in der Zeitung, dass die Notaufnahme im Krankenhaus überfüllt sei. So unschön das ist, aber ich verstehe jeden, der auch mit Kleinigkeiten in die Notaufnahme geht. Weil: entweder 9 h im Krankenhaus sitzen und dann sofort behandelt werden. Oder mehrere Monate auf einen Termin warten, bis es womöglich zu spät ist. Die Entscheidung liegt auf der Hand, oder? 

Damit will ich den Ärzten / Kliniken keinen Vorwurf machen. Sind auch nur Menschen, die vermutlich überfordert sind von dem, was sie leisten müssen. Es wird Gründe geben, warum die Wartezeiten so lang sind. Keine Ahnung, ob das am Gesundheitssystem liegt oder an zu vielen Patienten oder zu wenigen Ärzten oder zuviel Verwaltung oder woran auch immer. Aber es ist einfach nicht gut, dass jemand mit einem Problem so lange warten muss ... 

2heartedman 24.10.2016, 17.54

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