Ich mag Arztbesuche im Grunde überhaupt nicht. Bekam als Kind beigebracht, dass man nur mit Kopf unterm Arm beim Arzt steht. Aber als ich dann anfing mit dem Transweg, habe ich begriffen, dass ich mich doch wenigstens einmal im Leben um meinen Körper kümmern sollte. So oft, wie ich die letzten drei Jahre bei verschiedenen Ärzten war, so oft war ich davor in meinem ganzen Leben noch nicht!

Vorsorge, Kontrolle, dies und jenes abklären. Gerade bei der Hormonumstellung oder im Rahmen der Mastektomie stand dann doch einiges an. 

Hormone beeinflussen zum Beispiel das Zahnfleisch, und das war am Anfang ziemlich angegriffen (vergleichbar Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre). Inzwischen ist es aber wieder geheilt, mein Zahnarzt ist sehr zufrieden. 

Vor der Mastektomie hatte ich haufenweise gut*rtige Kn*oten in der Br*ust, sogenannte Fibr*aden*me. Nach der Mastektome sollte das komplette Gewebe draußen sein, alle Knoten weg. Trotzdem hing mir dieses Schreckgespenst noch immer nach, sodass ich kürzlich eine Nachsorge machen ließ. Der Check ergab, dass (wie zu erwarten) das komplette Gewebe entfernt ist und ich mir keine Sorgen machen muss. Wie gesagt: war zu erwarten. Aber ich fühle mich besser, es nun auch bestätigt zu haben. 

Schilddrüse kann sich durch die Einnahme von Hormonen verändern. Die Docs haben etwas entdeckt, das regelmässig kontrolliert werden sollte, aber Grund zur Sorge ist nicht. Einmal im Jahr soll ich das abklären lassen, wenn es sich über die nächste Zeit nicht verändert, wird auch diese Kontrolle irgendwann eingestellt werden können. Auch hier also alles im grünen Bereich. 

Ich hatte über viele Jahre hinweg (seit meiner Jugend) ein internistisches Problem, Spiegelungen und ähnliche Untersuchungen waren keine Seltenheit. Entweder haben die Ärzte damals eine Menge Mist erzählt, oder es wurde im Rahmen der Transition besser (Hormone werden kaum der Grund sein, aber vielleicht dass mein Immunsystem besser wurde, Psyche bewirkt ja auch viel). Jedenfalls werde ich mir diese Untersuchungen künftig auch sparen können. Und, Novum, erstmals seit meiner Jugend: es kündigte sich ein neuer Schub an, der aber auch ohne ärztliche Hilfe alleine abflaute. Ich hoffe, dass auch dieses Thema jetzt endlich Geschichte ist für mich!

Seit der Hormontherapie habe ich gelegentlich Rückenschmerzen. Bei Einnahme des Blockers extrem und massiv (sosehr, dass ich kaum aufrecht gehen kann und Tränen in den Augen habe. Aber zum Glück nehme ich keine Blocker mehr), ansonsten bei wechselnder Dosis verstärkt. Kein Drama, ich spüre es ein bisschen, aber es ist okay. Die Endokrinologin meinte, das solle beim Orthopäden abgeklärt werden. War also die letzten Wochen beim Ortho, der konnte Oste*porose, Arthr*se und ähnliches Zeugs ausschließen, mein Skelett sei kerngesund. Auch hier ist also alles geklärt, der Körper ist fit, die Rückenschmerzen sind kein Grund zur Sorge. Dass ich mit 40 nicht mehr rumhüpfe wie 15 ist auch klar ;-)

Endokrinologie werde ich halt weiterhin gehen müssen. Mein Leben lang. Das wird sich nicht ändern, leider, aber das nehme ich gerne in Kauf. 

Zahnarzt logisch, das gehört dazu. Aber er ist sehr zufrieden, und ich bin es auch. Die Besuche bei ihm sind nur eine Formsache, und so wird es auch bleiben ;-)

Frauenarzt, ganz blödes Thema. Falls ich die letzte OP nicht machen lasse, werde ich wohl einmal im Jahr vorsprechen müssen. Aber abwarten, ich weiß noch nicht, wie es hier weitergeht. Und die letzte Untersuchung war tiptop, mein Körper kommt gut mit Hormonen und dem verbleibenden weiblichen Rest in mir drin zurecht.

Ansonsten: es wurde inzwischen so ziemlich alles gecheckt, was gecheckt werden konnte. Die Ärzte sind alle sehr zufrieden mit meiner Entwicklung, meinem Körper, meiner Gesundheit, meinen Blutwerten, meinen Innereien, meinem Skelett, meiner Schilddrüse, meinem Darm, meinen Zähnen, der Heilung meiner OP und so weiter. 

Und jetzt ist endlich mal wieder gut. Ich hab auch noch anderes tun als ständig beim Arzt rumzuhängen! ;-)