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22 Monate Testo - Wie geht es weiter

Nachdem ich jetzt also die Spritze bekomme, weil das Gel bei mir scheinbar nicht korrekt absorbiert wird, bekomme ich häufig zu hören, wie leid es den Leuten tut und wiesehr ich mich doch bestimmt ärgere. NÖ! Warum sollte ich mich ärgern?


Ob ich jetzt ordentlich eingestellt bin, ob ich die Spritze vertrage, das wird sich zeigen, auch das ist aktuell noch nicht in Stein gemeißelt. Abwarten. 

Und falls sich herausstellt, dass Spritze für mich DIE Variante von Testo ist, nagut, dann ist es eben so. Ich bin weder enttäuscht noch traurig. Sollte es sich tatsächlich herausstellen, dass ich mit der Spritze jetzt zack binnen weniger Wochen mutiere mit Stimme, Bartwuchs und Co - na und? 

Ich habe in den letzten zwei Jahren sehr viel gelernt. Ãœber mich und meine Umwelt. Darüber, was mir wichtig ist. Ãœber meinen Körper. 

Wenn ich morgens mit Rückenschmerzen erwache, dann kann ich recht gut sagen, ob es an den Hormonen liegt, am Muskelkater oder ob ich mich verlegen habe. Wenn ich schlechte Laune habe, dann spüre ich, ob es an den Hormonen liegt oder tatsächlich an den Umständen. So könnte ich die Liste lange fortführen, ich habe meine Körper besser kennengelernt als in den 38 Jahren zuvor. Das ist ein Geschenk, das man mit keinem Geld der Welt bezahlen kann. Und auch, falls ich ab jetzt richtig eingestellt sein sollte - es ist immer gut zu wissen, wann und wie der Körper reagiert. 

Außerdem habe ich ein Selbstvertrauen aufbauen müssen, wie es mir ohne diese schlechten Passing-Erlebnisse nie möglich gewesen wäre. Ein Auftreten in der Öffentlichkeit, das man niemals erproben kann, wenn man nicht in dieser Situation zwar. Aussehen wie eine Frau und sich den anderen als Mann verkaufen - das erfordert SEHR viel Kraft, und die habe ich in den letzten zwei Jahren gewinnen dürfen (auch, wenn ich manchmal richtig abkotzen könnte deswegen und gerne darauf verzichtet hätte). 

Dazu kommt, dass mein Körper und meine Seele Zeit benötigen. Klar würde ich am liebsten in die Hände klatschen und zack aussehen / klingen wie ein Mann. Aber ich kann schrittweise meine Sozialiation anpassen, Verhaltensweisen erproben, verschiedene Kleidungsstile erproben, meinen Körper an das neue Hormon gewöhnen, Frisuren testen. Und alles in einer Phase des Ãœbergangs, in der ich sowohl als Mann als auch Frau auch gelesen werde und dadurch recht gut untertauchen kann ohne aufzufallen. Auch, wenn ich mir gewünscht hätte, dass alles schneller geht, ist die langsame Variante die bessere. Ein platter Kalenderspruch, der aber absolut wahr ist: "zu großen Zielen gibt es keine Abkürzung".

Ich hatte meine Gründe, warum ich Gel wollte und erst jetzt nach zig Varianten auf Spritze umsteige. Und ich würde wieder genauso handeln, wenn ich in der gleichen Situation wäre ...

Keine Ahnung, was jetzt passiert. Vielleicht ist mein Testo ja soweit in Ordnung und nur manchmal etwas niedrig, sodass sich wenig verändert für mich. Quasi alles wie gehabt, nur ohne Rückenschmerzen, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen. Vielleicht aber wird das Östrogen jetzt endlich mal soweit unterdrückt, dass das Testo VOLLE Wirkung entfalten kann und ich in ein paar Tagen endlich mal eine tiefere Stimme bekomme und der Bartwuchs startet. Vielleicht läuft alles gut und ich merke außer Stimme und Bart gar nichts. Vielleicht kriege ich jetzt Pickel und nochmal so richtig fiese Wechseljahres-Beschwerden. Alles ist möglich. 

Boah, ist das spannend! :-)

Ich schnapp mir ´nen Eimer Popcorn und beobachte mich ...

2heartedman 25.10.2017, 17.59

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