two hearted man
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22 Monate Testo - Was bisher geschah

Nachdem ich nun also (mal wieder) die Dosis bzw das Präparat ändere, ist es Zeit für eine kurze Auflistung der aktuellen Situation. Damit ich mich später erinnere und einen Vergleich habe ;-)


STIMME

Ist seit April etwas tiefer und stabiler geworden, ist aber immer noch im Stimmbruch. Außerdem bin ich mit der Frequenz nur ganz minimal im männlichen Bereich, werde im Alltag und am Telefon noch immer als Frau wahrgenommen. Abhängig vom Hormonspiegel schwankt die Stimme auch recht stark in der Tonhöhe. 

Meine Sprache ist in den letzten zwei Jahren ziemlich steif geworden, wie ich finde. Weil ich ungern emotional werde oder die Kontrolle verliere, sonst kiekse ich oder krächze. Da ich beruflich sehr viel reden muss und auch gerne seriös auftreten möchte (nicht wie ein quiekender Teenager), bin ich recht monoton geworden, um ja nicht abzurutschen. Hoffe, dass ich irgendwann wieder etwas Lockerheit bekomme. 

Inzwischen überlege ich immer öfter, ob ich mir eine Überweisung zum Logopäden holen soll. Erst einmal möchte ich natürlich abwarten, was Nebido bewirkt. Aber selbst wenn sie tiefer wird möchte ich gerne lernen, meine Stimme bewusster einzusetzen, lockerer zu werden. Inzwischen habe ich eine ziemliche Dysophorie bzgl meiner Stimme entwickelt ... 


FETTVERTEILUNG / FIGUR

Zuletzt hatte ich bei der Messung einen Körperfettanteil von 12,9 Prozent. Das ist sehr gesund. Und zum Glück so wenig, dass ich keine weiblichen Pölsterchen bunkern könnte. Daher kann ich nicht sagen, ob und wie sich das verteilt hat. 

Was ich aber feststelle ist eine Veränderung meiner Silhouette. Das Becken ist schmaler geworden, die Schultern breiter. Die Schultern liegen an mehr Muskeln, das ist sehr erfreulich. Und das Becken verändert sich mit den Hormonen auch, >hier< nachzulesen.


GESICHT

Mir wird manchmal gesagt, dass es sich verändert. Kann ich allerdings nicht beurteilen, auch nicht anhand von Fotos. So etwas ist sehr schwer zu beschreiben. 

Interessant finde ich aber, dass ich mein Gesicht an manchen Tagen als männlicher empfinde als an anderen. Und dass das vom Hormonspiegel abhängt (ich spüre ja, wann das Östrogen durchkommt). Auch ohne dass ich anderen davon erzähle, wird mir übereinstimmend zu meinem Hormonstatus auch genau das von anderen rückgemeldet, zB "heute siehst Du irgendwie weicher aus im Gesicht" oder "heute siehst Du besonders männlich aus". Finde das ziemlich schräg und frage mich oft, woran das liegt ...


HAARE

Die Körperbehaarung wird deutlich mehr. Arbeitet sich von unten nach oben. Ich bin gespannt, wie es weitergeht ;-)


BART

Null, nada, niente. Kenne Frauen, die haben deutlich mehr. Immerhin werden es an Oberlippe und Kinn vereinzelt dunkle Härchen, aber die wollen weder fester noch mehr werden. Auch hier: vielleicht wird das jetzt bald mehr? Anfangs war ich ja stolz auf jedes neue Härchen, freute mich auf den vermeintlich beginnenden Bart. Aber die vielleicht 30 Härchen, die sich irgendwann vor knapp zwei Jahren gezeigt haben, werden einfach nicht mehr. Langsam darf es vorwärts gehen ...


LIBIDO

Das ist ein Punkt, von dem fast ausnahmslos alle Transmänner erzählen: gesteigerte Libido. Davon habe ich noch nie etwas gespürt, in all den 22 Monaten nicht. Mal sehen, ob sich das jetzt ändern wird.


HAUT

Ich habe das Gefühl, dass meine Haut nicht mehr so weich ist. Und fester geworden ist. Schwer zu erklären, woran man das merkt. ZB daran, wie sich Unreinheiten äußern (die ich zum Glück nur extrem selten habe), wie es sich bei eingewachsenen Härchen anfühlt oder bei der täglichen Pflege. Bisher bin ich von heftigen Teenagerproblemen verschont geblieben. Und hoffe natürlich, dass das auch weiterhin so bleibt.


ADERN, SEHNEN

Werden von Monat zu Monat noch deutlicher (und gefällt mir sehr). 


SONSTIGE BESONDERHEITEN

Wie gesagt spüre ich sehr stark, an welchen Tagen ich mehr oder weniger Östrogen im Körper habe. Dies liegt an verschiedenen Symptomen. Teilweise Wechseljahresbeschwerden, teilweise typische PMS-Probleme, manche einfach ganz normal weiblich. Dazu gehören zB 

- RÜCKENSCHMERZEN: ohne Belastung, ohne Muskelkater, einfach so nach dem Aufstehen über den ganzen Tag, na danke)

- WASSEREINLAGERUNGEN: mit stabilem Testospiegel schwankt fast gar nichts, mit Ö kann das ein bis zwei Kilo pro Tag bewirken

- EMOTIONALE STABILITÄT: mit Ö ganz ganz mies, Neigung zu Depression, fühle mich schnell angegriffen, werde reizbar und habe Probleme Dinge objektiv zu bewerten

- HITZEWALLUNGEN: nicht mehr so schlimm wie zu Beginn, trotzdem lästig

- TEMPERATUR: mit T ist mir eher warm. Wenn das Ö durchkommt, fange ich schneller an zu frieren

- GERUCHSEMPFINDEN: ist an manchen Tagen recht sensibel. Schwangere Frauen reagieren ja auch sensibel auf Gerüche oder Geschmack, so in etwa muss man sich das vorstellen. Zum Glück habe ich aber keinen Ekel oder Abneigung sondern bin einfach nur empfindlicher

- ZYKLUS: zum Glück bleibt mir das seit zwei Jahren erspart, trotzdem gibt es Auffälligkeiten. Ich gehe hier nicht ins Detail, aber - ich spüre mit Ö Veränderungen "zwischen den Tagen", die mit Testosteron unterdrückt werden. Spätestens wenn ich morgens das erste Mal ins Bad gehe kann ich sagen, ob Ö oder T dominieren 

- TRÄNEN: je höher das Ö, desto tränenreicher 


FAZIT: es ist seit Monaten ein ständiges Auf und Ab. Ich bin wirklich dankbar, dass ich meinen Körper so gut kennenlernen durfte. Dennoch bin ich erleichtert, wenn sich bald alles einmal stabilisiert ...

2heartedman 25.10.2017, 19.48

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