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2017 Rückblick - Alltag

Nicht nur bezogen auf die Transition, auch im Alltag war sehr viel los. 2017 war wieder einmal sehr turbulent, und ich habe sehr viel erlebt.

ANFANG JANUAR war ich mit meinem Partner in London. War eine schöne Zeit, und ich konnte viele Eindrücke mitnehmen. 

Kurz darauf kam ANFANG JANUAR dann auch meine Partnerin das erste Mal zu mir. Wir hatten uns Weihnachten 2016 über vieles ausgesprochen, aber natürlich gehört ein reales Treffen dazu. Woher soll man wissen, ob es real genauso kribbelt wie beim Schreiben? Das tat es, und seitdem war sie oft bei mir, ich bei ihr. Seitdem sind wir ein festes Paar.

Wir haben einiges unternommen, das alles zu notieren würde unübersichtlich. Wir waren zB bei ihrer Familie über die Feiertage, sie lernte auch Teile meiner Familie kennen. Wir haben Ausflüge unternommen, Spaziergänge, waren gemeinsam sporteln, haben viele Filme gesehen, haben gemeinsam Freunde getroffen, sind Essen gegangen, und und und. Was man eben so alles tut, wenn man gemeinsam Zeit verbringt. Und nebenbei die Zukunft plant. 

ANFANG DES JAHRES kam auch die Plattform nebenan.de immer mehr ins Rollen. Ich schloss guten Kontakt zu einer Nachbarin, wir passen gegenseitig auf unsere Katzen auf bei Abwesenheit, sie fand sogar einen Job bei meinem Arbeitgeber. Auch zu weiteren Nachbarn hat sich guter Kontakt entwickelt, indem man etwa mal Pflanzen verschenkt, den Hund Gassi führt, sich gegenseitig etwas ausleiht oder gemeinsame Themen entdeckt. Ich habe inzwischen viel von dieser Möglichkeit profitiert und freue mich über all die Kontakte, die durch alltägliches Nebeneinander Tür an Tür so wohl nicht entstanden wären. 

Mein Partner hatte Ende 2016 die Selbständigkeit begonnen, und da war 2017 dann viel los. Workshops, Verkaufsveranstaltungen, Treffen mit Geschäftspartnern. Wohnung Umräumen und für das Geschäft anpassen. Produkte planen, Webshop verwalten, Kundenkontakte, und so weiter. 

MITTE DES JAHRES begann ich dann einen zusätzlichen Nebenjob. Dazu müsste ich jetzt ausholen, möchte ich nicht weiter. War jedenfalls gutes zusätzliches Geld, ich mochte die Kollegen und Teilnehmer des Projektes. Trotzdem war es recht anstrengend und hat viel Zeit gekostet, die mir im anderen Job fehlte. Der Vertrag endete jetzt Anfang 2018, und ich werde ihn auch nicht verlängern. Aber für 2017 war es genau das Richtige, was ich brauchte. 

Ich habe über das Jahr verteilt viele neue Kontakte geknüpft. Nicht nur bei nebenan.de, sondern auch privat. Vor allem freut mich, dass mit Teilen meiner Familie wieder ein engerer Kontakt entstanden ist (der andere Teil der Familie distanziert sich noch immer von mir. Dann ist es eben so). 

Mein Partner, meine Partnerin und ich überlegten auch einige Zeit, eine gemeinsame 3er WG zu machen. Kurz darauf allerdings lernte mein Partner eine Frau kennen, in die er sich Hals über Kopf verliebte. Da wir inzwischen eh mehr eine WG als ein Paar waren (lange Geschichte, gehört nicht in den Blog), zog er MITTE DES JAHRES zu ihr. Wir haben seitdem noch immer sehr engen Kontakt, doch seitdem wohne ich alleine. 

Im AUGUST verstarb mein Opa. Das war es eine anstrengende Zeit, weil es erst einmal verarbeitet werden musste, weil viel zu erledigen war, weil viele Kontakte mit der Familie entstanden, weil vieles aufgewühlt wurde, das die letzten Jahre gut versteckt lag. 

In dieser Zeit ungefähr kam ich auch zum Foodsharing. Bin dankbar, dass ich dazugestoßen bin. Wollte eigentlich schon immer mal einen eigenen Blogbeitrag dazu schreiben, kam aber noch nicht dazu. Möchte es auf jeden Fall nachholen, denn ich finde das eine prima Sache.

Ausflüge, Workshops, Vespatouren - nun ja, bedingt. Ich war auf zwei Vespatreffen, auf ein oder zwei Workshops, bin mit einem Freund ein oder zweimal auf einen Ausflug gefahren. War eine Woche mit dem Kumpel in Hamburg. Aber 2017 war immer wieder etwas los. Pendeln innerhalb der Fernbeziehung, die Operation samt Schonung, die Epithese, das Sozialgericht, der Todesfall, die vier Jobs, das alles kostete eine Menge Zeit und ließ mir wenig Freiraum für sonstige Spielereien. 

Das Hin und Her mit der Wohnung ist zugegeben auch anstrengend: der Partner zog Mitte des Jahres aus, hat aber noch immer Möbel und Habe bei mir in der Wohnung. Die Partnerin zieht bald ein und bringt nach und nach ihre Sachen zu mir. Post für beide kommt noch / schon an meine Adresse. Obwohl ich zwar alleine wohne, schwebt hier der Geist von zwei weiteren Leuten, das ist ein seltsames Gefühl. Manchmal empfinde ich das als unruhig, kann daher schwer mit einigem abschließen, aber so ist das eben im Übergang. 

2018 hat auch schon recht abenteuerlich begonnen. Ich lerne im Chaos zu tanzen. Aber dennoch wünsche ich mir für dieses neue Jahr ein wenig Stabilität. 2017 war sehr, sehr anstrengend. Ich war nicht wirklich krank, aber mein Körper hat schon rebelliert, ich kämpfte mit Hautproblemen, Albträumen und Schlafstörungen. Und ich hatte mehrere Tiefpunkte (vor allem nach Absage des OP-Termins, dem Tod meines Opas und nach dem Auszug meines Partners bin ich ein paar Mal ganz schön abgerutscht). 

Wenn ich zurückblicke, bin ich trotzdem sehr dankbar. Ich habe neue tolle Leute kennengelernt. Bin in Sachen Transition sehr gut vorangekommen. Habe eine Partnerin an meiner Seite, deren Familie mich herzlich angenommen hat. Hatte trotz Teilzeitarbeit immer genügend Geld für alles. Habe viele spannenden Erfahrungen machen dürfen, interessante Orte gesehen. Mich nach den Tiefs immer wieder neu zusammengepuzzled, viel über mich gelernt, das Wort Geduld neu definiert, mich aber auch zu aktivem Handeln durchgerungen. Kurz gesagt, ich habe ziemlich intensiv gelebt ;-)

2heartedman 28.01.2018, 18.35

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